• Die HG Wyssachen vor der Vereinsfahne während der Jubiläumsfeier. · Bild: Barbara Heiniger

04.10.2018
Sport

Mit Mut und Freude in die Zukunft

Mit einem Jubiläums-Hornussen und einer «100 Jahr Feier» gedachte die Hornussergesellschaft Wyssachen ihrer Gründung im Jahre 1918. Zahlreiche Gratulationen konnten die Hornusser entgegennehmen. Der aktive Verein, bei dem die Mitglieder ihre Kameradschaft eindrücklich pflegen, prägt das Dorfleben auf beste Art.

Hornussen · Die lange Geschichte der Hornussergesellschaft Wyssachen beginnt im letzten Jahr des ersten Weltkrieges, als sich einige mutige Männer zur Vereinsgründung zusammenfanden. Genau diesen speziellen Akt, der damals im Gasthof Landhof stattfand, zeigten die heutigen aktiven Hornusser in einem Sketch den Gästen an der Jubiläumsfeier.

 

Dankbar ein Blick zurück

In originalgetreuer Bekleidung und grosser Würde spielten die talentierten «Schauspieler» den Gründungsakt. Der Mitgliederbeitrag von genau einem Franken und das Austrittsgeld von zehn Franken gaben zu reden. Dazu konnte das begeisterte Publikum mitverfolgen, dass es wohl auch schon zu dieser Zeit oftmals Durst gab und Ungeziefer, welches zum Kratzen animierte. 

Der gelungene Auftritt war Werner Hess zu verdanken. Er schrieb den Sketch, führte Regie und amtete als guter Mentor für die Spieler. OK-Präsident Rudolf Ledermann dankte ihm für seine grosse Arbeit, ebenso der Musikgesellschaft Wyssachen für die rassige Umrahmung der Jubiläumsfeier sowie dem Verein «Männer kochen», der für das leibliche Wohl besorgt war. Für Hanspeter Schütz, Hans Stucker und Thomas Leuenberger, auf deren Land das Jubiläumshornussen ausgetragen wurde, gab es ein grosses Dankeschön. Auch in die Dankesworte einbezogen wurden die Gönner und Sponsoren. «Um unser Hobby zu finanzieren, sind wir sehr auf Sponsoren angewiesen», betonte Rudolf Ledermann.


Viele Erfolge in 100 Jahren

Als sich die ganze Hornussergesellschaft Wyssachen, inklusive den Nachwuchshornussern und Veteranen, auf der Bühne im Kirchgemeindehaus Wyssachen versammelte, war diese mit treuen Vereinsmitgliedern gefüllt. Spielleiter Daniel Loosli machte einen kurzweiligen Rückblick über die letzten 100 Jahre. Dabei waren auch die verschiedenen Bekleidungen, Stecken und Schindeln zu sehen. Viele Erfolge konnten die Hornusser in der langen Vereinslebensdauer feiern. Eines der zentralen Anliegen war stets die Nachwuchsförderung, die bis zum heutigen Tag konsequent verfolgt wird. Als 1952 das erste Junghornusserfest in Burgdorf durchgeführt wurde, belegte

Wyssachen den 1. Rang bei den Oberaargauer Mannschaften. Fritz Zaugg war von 1949 bis 1953 Präsident der Jungmannschaft (und von 1968 bis 1980 Vereinspräsident). 2018 ist er genau seit 70 Jahren bei den Hornussern dabei. Mit Jahrgang 1935 nimmt er am Veteranentag teil, eine wahrhaft bemerkenswerte Hornusserkarriere. 

Im Schätzwettbewerb stand die Jugend im Zentrum. Die Frage lautete: Wie viele Wochen alt sind die zehn Nachwuchshornusser zusammen. 6139 Wochen lautete die richtige Antwort. Drei glückliche Schätzer lagen nur knapp daneben und freuten sich an den schönen Preisen. 

Zahlreiche Gratulationen 
Vereinspräsident Martin Hess konnte viele Gratulanten begrüssen. Als Vertreter des EHV war vom Zentralvorstand Heinz Hofer, Ressortleiter Ausbildung/Nachwuchs, nach Wyssachen gereist, um die besten Wünsche zu überbringen. Michael Kummer, Trainingshelfer der HG Wyssachen, erinnerte an die gute Kameradschaft im Dorfverein ebenso wie an «Zaugg Ändus Chrüterspeck» oder wie viele Jungs erwachsen wurden. «Ich bin stolz, euch zu kennen und bin sicher, dass man auch in den nächsten 100 Jahren von den Wyssacher Hornussern sprechen wird», sagte er. Gemeindepräsident Hans Peter Baltensperger machte mit einem kurzen Rückblick darauf aufmerksam, wie wichtig aktive Vereine für das Leben in der Gemeinde sind und wünschte den Mitgliedern weiterhin viel Glück und Motivation bei ihrem Hobby. Sinnige Geschenke gab es für die Hornusser von Vereinen aus Wyssachen, so unter anderem wertvolle Durstlöscher und eine Lampe für das Läubli am Hornusserhüttli. Präsident Martin Hess dankte allen, die zum Gelingen des Jubiläums beigetragen hatten, speziell Rudolf Ledermann und Samuel Brand als OK-Präsident und OK-Sekretär. Zu später Stunde klang die Jubiläumsfeier aus. Bei idealen Bedingungen und schönen Spielfeldern konnte am Samstag und Sonntag das Jubiläumshornussen durchgeführt werden. Dürrenroth A (1. Stärkeklasse) und Lotzwil (2. Stärkeklasse) liessen sich im Feld der 20 mitmachenden Gesellschaften als Tagessieger feiern. 

Auszug aus der Rangliste: 1. Stärkeklasse: 1. Dürrenroth A, 0/901; 2. Huttwil, 0/883; 3. Schmidigen, 0/830; 4. Rohrbachgraben, 0/786; 5. Eriswil A, 0/771; 7. Wasen-Lugenbach B, 1/939; 8. Häusernmoos, 1/838; 9. Schoren A, 1/745; 10. Gondiswil A, 2/1063. – Einzelschläger: 1. Jörg Erni, Gondiswil A, 85; 2. Marcel Eggimann, Huttwil, 75; 3. Martin Kramer, Häusernmoos, 73; 4. Bruno Schär, Rohrbachgraben, 72; 5. Marco Zaugg, Eriswil A, 70; 6. Simon Krähenbühl, Gondiswil A, 69; 7. Tobias Leuenberger, Gondiswil A, 68; 8. Bernhard Matter, Dürenroth A, 68; 9. Thomas Löffel, Häusernmoos, 68; 10. Bruno Sommer, Rohrbachgraben, 68; 11. David Eggimann, Huttwil, 68. – Bester Nachwuchshornusser: Remo Hiltbrunner, Schmidigen, 57. – 2. Stärkeklasse: 1. Lotzwil, 0/763; 2. Rohrbach, 0/699; 3. Leimiswil, 0/661; 4. Oeschenbach-Kleindietwil B, 1/802; 5. Sumiswald, 1/770; 6. Bleienbach, 1/566; 8. Thalgraben, 2/714; 9. Langenthal-Wynau, 3/582; 10. Auswil-Wyssbach, 4/573. – Einzelschläger: 1. Christian Rippl, Lotzwil, 72; 2. Emauel Küng, Sumiswald, 67; 3. Adrian Mülchi, Oeschenbach-Kleindietwil B, 66; 4. Mathias Gygax, Bleienbach, 65; 5. Alexander Jenni, Sumiswald, 65; 6. Matthias Fankhauser, Lotzwil, 65; 7. Marco Lingg, Lotzwil, 65; 8. Patrick Schär, Oeschenbach-Kleindietwil B, 65; 9. Fabio Martini, Langenthal-Wynau, 64; 10. Matthias Blaser, Auswil-Wyssbach, 63; 11. Yannick Iff, Rohrbach, 63; 12. Claudio Benevento, Bleienbach, 63. – Bester Nachwuchshornusser: Sebastian Wyss, Thalgraben, 46. 

Von Barbara Heiniger