Mit vereinten Kräften Grossanlass stemmen
In einem Jahr findet im Oberaargau ein Grossanlass mit über 7000 Teilnehmern statt. In Langenthal und Melchnau wird das Eidgenössische Schützenfest der Veteranen ausgetragen. OK-Präsident Christian Hadorn spricht von einer Monster-Aufgabe, «doch in vielen Bereichen befinden wir uns auf Kurs», betont er.
Eidgenössisches Schützenfest der Veteranen 2024 in Langenthal und Melchnau · Wir treffen Christian Hadorn bei der Schiessanlage Weier in Langenthal an. Hier, aber auch im Schützenhaus «Fischbächli» in Melchnau, werden in einem Jahr (19. bis 31. August 2024) tausende Schützen aus der ganzen Schweiz am Eidgenössischen Schützenfest der Veteranen (ESFV) teilnehmen. Ein fast 30-köpfiges Organisationskomitee ist seit zweieinhalb Jahren mit der Planung und Vorbereitung des Grossanlasses beschäftigt.
Viele Voranmeldungen eingegangen
OK-Präsident Christian Hadorn ist selber erstaunt über den Mut, den das OK mit der Übernahme des «Eidgenössischen» bewiesen hat. «Wir haben Ja gesagt zu einem Schützenfest, obwohl wir nicht über die nötige Infrastruktur für einen solchen Grossanlass verfügen», gibt der 69-jährige Ochlenberger zu verstehen. Der ehemalige Unternehmer und SVP-Grossrat präzisiert: «Natürlich stehen uns in Langenthal und Melchnau zwei tadellose Schiessanlagen zur Verfügung, aber die übrige Infrastruktur müssen wir organisieren und errichten.» Christian Hadorn weist auf Parkmöglichkeiten für Busse und Privatautos hin sowie auf Gastro-Angebote, Räumlichkeiten für den sanitären, den technischen (Büchsenmacher) und administrativen Bereich. Dazu muss auch eine Transport-Verbindung zwischen den beiden Schiessstandorten installiert, aufgebaut und während des Anlasses betrieben werden. Denn Ende August 2024 werden über 7000 Schützen im Oberaargau erwartet. Hadorn weiss, dass der Anlass bei den Schützen-Veteranen beliebt ist und nach überstandener Corona-Pandemie grossen Anklang findet. «Bereits sind überraschend viele Voranmeldungen eingegangen», bemerkt Hadorn, der höchstpersönlich bei den Delegiertenversammlungen der Kantonalverbände Werbung für den nächstjährigen Schiessanlass im Oberaargau gemacht hat. Sollten, wie angestrebt, über 7000 Schützen das Fest besuchen, würde man mehr Teilnehmer verzeichnen als beim letzten ESFV 2019 in Zürich.
Armee und Zivilschutz helfen mit
Beim Blick auf die zu errichtenden Infrastruktur-Bauten spricht der OK-Präsident von einer Monster-Aufgabe, die das OK zu erledigen habe, «denn das Bereitstellen der erforderlichen Infrastruktur verursacht immense Kosten», verweist Christian Hadorn auf das Gesamtbudget, das rund eine Million Franken umfasst. Diesbezüglich war es sicherlich ein guter Schachzug, mit Hadorn einen schweizweit gut vernetzten, ehemaligen Unternehmer an der Spitze des OKs zu haben. Nicht zuletzt dank seinem gewaltigen Beziehungsnetz gelang es, das ambitiöse Budget zu stemmen. Stand heute befindet man sich finanziell grossmehrheitlich auf Kurs. Das beweist auch der Schiessplan, der bereits druckfertig vorliegt und mit 144 Seiten Umfang – darunter unzählige Inserate-Seiten – so gross ist wie noch nie.
In anderen Bereich dagegen ist das OK auf fremde Hilfe angewiesen, um die gewaltigen Herausforderungen erfolgreich meistern zu können. Erfreulicherweise haben Armee und Zivilschutz ihre Bereitschaft signalisiert, beim Auf- und Abbau der Infrastruktur behilflich zu sein. Aber auch während des Anlasses werden Angehörige der beiden Organisationen für Einsätze zur Verfügung stehen. «Ohne diese Unterstützung könnten wir diesen Grossanlass gar nicht bewältigen», gibt Christian Hadorn zu verstehen. Denn daneben gibt es noch weitere, grosse Herausforderungen zu meistern, beispielsweise im Bereich Personal, werden doch rund 500 Helfer vor, während und nach dem Anlass benötigt. «Hier sind wir in erster Linie auf die regionalen Schützenvereine und ihre Mitglieder angewiesen», erwähnt der OK-Präsident.
Christian Hadorn freut sich aber bereits heute auf den Grossanlass, an dem er selber als Schütze teilnehmen wird. Zweifellos wird er dann auch den «Käse-Stich» absolvieren, den das OK – entgegen den bisherigen Gepflogenheiten – als zusätzlichen Stich ins Programm aufgenommen hat. Hadorn ermuntert bereits jetzt die Schützen, diesen Stich zu lösen, «weil für ein gutes Stück Käse der Familie Spycher aus Bleienbach kein Spitzenresultat erforderlich sein wird». Ein Höhepunkt dürfte auch der offizielle Tag am Donnerstag, 29. August, im Parkhotel in Langenthal bilden, mit der Festansprache des Korpskommandanten der Schweizer Armee, Thomas Süssli.
Für den Ochlenberger steht bereits heute fest: «Ende August 2024 wird im Oberaargau während zehn Tagen sportlicher Hochbetrieb herrschen und es freut mich ungemein, dass wir es in unserer Region noch fertigbringen, einen Eidgenössischen Anlass von solchem Ausmass zu organisieren und durchzuführen. Das ist aber nur möglich, weil das gesamte OK mit enorm viel Herzblut bei der Sache ist.»
Von Walter Ryser