• Der bisher grösste Erfolg: Teilnahme am Superfinal 2021. Topskorerin Nathalie Spichiger ist rechts aussen zu sehen (rotes Shirt). · Bild: Stefan Leuenberger

02.08.2021
Sport

Mit Zuschauern im Rücken den Titel anpeilen

UHV Skorpion Emmental, NLA Damen – Die NLA-Damenmannschaft der Unihockeyvereinigung Skorpion Emmental hat es in der letzten Saison bis in den Superfinal geschafft. Das ­Erreichen des Finals hat aber nicht zur Sättigung ­geführt. Jetzt wollen die «Skorps» erst recht den ­Titel anpeilen.

Unihockey · Mittlerweile sind fast schon vier Monate vergangen, seit der Superfinal zwischen den Kloten-Dietlikon Jets und der UHV Skorpion Emmental über die Bühne ging. Die 2:4-Finalniederlage habe man mittlerweile aber gut verarbeitet, weiss Nathalie Spichiger. Die 26-Jährige erinnert sich aber auch an gemischte Gefühle nach dem grössten Spiel der Vereinsgeschichte. «Viele von uns waren begeistert, überhaupt einmal in einem solchen Spiel dabei sein zu dürfen. Andere wiederum waren besonders enttäuscht, weil wir diese Partie nicht auch gleich noch gewinnen konnten.» Eines habe die Finalniederlage aber zugleich bei allen Spielerinnen gleichermassen ausgelöst: Der Hunger auf mehr. «Man sieht es im Training deutlich. Wir haben vorher auch schon gut trainiert, jetzt aber noch eine Schippe draufgelegt.» Das liege auch daran, dass viele bemerkt hätten, dass das Trainieren helfe, um grosse Ziele zu erreichen. «Wir haben bemerkt, dass wir für harte Arbeit belohnt werden.» Die richtige, die grosse Belohnung – die fehlt aber noch.

Der Mannschaftskern blieb erhalten
Nathalie Spichiger kennt indes das Gefühl. Während zwei Jahren hat die gebürtige Lützelflüherin für Piranha Chur gespielt und je einen Cup- und Meisterschaftstitel erringen können. Seit Jahren duellieren sich die Churerinnen und die Klotenerinnen nun um die Vormachtstellung im Damen-Unihockey, andere Teams gingen stets leer aus. Erstmals seit mehreren Jahren war deshalb im letzten April mit den «Skorps» ein im Titelkampf unbekanntes Team im Finale. «Die Lücke nach vorne hat sich in den letzten Jahren deutlich verkleinert», ist Nathalie Spichiger überzeugt, für die kommende Saison rechnet sie sich auch deshalb Titelchancen aus. «Unsere Mannschaft konnte im Kern zusammenbleiben. Insbesondere Kloten hat diesen Sommer aber mehrere Abgänge zu verkraften, was uns eine Chance eröffnen könnte.» Mit einzelnen Zuzügen habe das Kader ausserdem an Breite gewonnen, dass junge Spielerinnen erfahrener werden und die Spielerinnen der Top-Zwei-Linien teamintern unter Druck setzen, würde weiter helfen, dass die Emmentalerinnen stetig besser werden. «Sicherlich sind Chur und Kloten weiterhin als Favoriten einzuschätzen. Wir sind aber auch irgendwie Mitfavorit», so die Topskorerin der UHV weiter. Nicht zuletzt sei dies auch die Erwartung, erneut ganz vorne mitspielen zu können und den Fortschritt der letzten Jahre weiter voranzutreiben.

Fortschritt im Spiel mit dem Ball
Wo das enden soll ist indes klar: Beim Titelgewinn. «Unser erstes Superfinale war speziell. All das ohne Zuschauer zu erleben war irgendwie komisch. Die Nervosität war daher für viele etwas weniger ein Problem, in der grossen leeren Halle fehlten aber auch die Emotionen», erinnert sich die in Langnau wohnhafte Spichiger. Dass nun wieder Zuschauer zugelassen werden, lasse auch die Vorfreude auf die neue Saison weiter steigen. Und weil das Sommertraining fast schon beendet ist und der taktische Feinschliff nun eingeleitet wurde, steigt die Begeisterung weiter. Auch die gute Stimmung und die verbesserte Trainingsqualität helfe da zweifellos weiter. «Ich bin sehr zuversichtlich, was die kommende Saison betrifft», sagt Nathalie Spichiger weiter. Oder anders gesagt: Mit Zuschauern im Rücken zum Titel? «Ja, schon irgendwie», erwidert sie lachend. Die Gründe fürs Gelingen seien vorhanden, findet sie. Die gute Mannschaft, die wenigen Änderungen im Team, die bekannt guten Konterqualitäten und auch der allgemeine Fortschritt im Spiel mit dem Ball. «Wir können etwas erreichen. Wir wollen das jetzt nur noch auf dem Platz beweisen.» Gelegenheit dazu haben sie ab dem 11. September. Dann startet nämlich die Saison mit einem Heimderby gegen das Team Unihockey Berner Oberland.

Von Leroy Ryser