• Die regionalen Kranzgewinner am Mittelländischen Schwingfest. · Bild: Barbara Loosli

14.05.2024
Sport

Mittelländer Walther bremst «Disu» aus

Mit dem Mittelländischen Schwingfest in Riggisberg hat die Berner Kranzfestsaison begonnen. Matthias Aeschbacher (Rüegsau­schachen) musste gegen den Mittelländer Adrian Walther die erste Saison-Niederlage einstecken, was ihm den Kampf um den Festsieg verunmöglichte (Rang 4b). Der 23-jährige Walterswiler David Aebersold konnte sich am Muttertag seinen ersten Kranz aufsetzen lassen (Rang 6i).

Schwingen · Nachdem das Mittelländische Schwingfest eigentlich schon im Jahr 2021 in Riggisberg hätte stattfinden sollen, damals aber wegen der Pandemie abgesagt werden musste, fand es drei Jahre später als geplant, dann doch noch in Riggisberg statt. Der Überflieger Fabian Staudenmann (Guggisberg) bodigte im Schlussgang den Berner Oberländer Curdin Orlik (Thun) nach 3:42 Minuten mit Schlunggkonter. Der Vorjahressieger Fabian Staudenmann musste den Sieg allerdings mit dem stark auftretenden Verbandskollegen Adrian Walther (Habstetten) teilen.

«Disu» heuer erstmals bezwungen
190 Schwinger, darunter 17 Athleten mit drei Sternchen hinter dem Namen, boten den über 6200 Zuschauerinnen und Zuschauern packenden Schwingsport. Alles, was im Kanton Bern Rang und Namen hat, stand am Muttertag
in den Zwilchhosen. Spannung und Nervenkitzel waren garantiert, denn so mancher Athlet hatte Chancen, an der Spitze mitzumischen. So natürlich auch das regionale Schwingsport-Aushängeschild des Schwingklubs Sumiswald, Matthias Aeschbacher aus Rüegsauschachen. Der 32-jährige «Eidgenosse» brachte Florian Gnägi (Aarberg), Leandro Nägeli (Hasliberg Reuti), Josias Wittwer (Frutigen) und Alexander Kämpf (Krattigen) zum Fallen. Im zweiten Gang musste sich der Innere-Haken-Spezialist die Punkte etwas überraschend mit dem Verbandskollegen David Lüthi (Bowil) teilen. Im fünften Gang spürte dann Matthias Aeschbacher in dieser Saison das erste Mal Sägemehl am Rücken und musste sich vom «Eidgenossen» Adrian Walther (Habstetten) den Rücken putzen lassen. Durch die Niederlage rutschte der Mitfavorit in der Endabrechnung nach hinten und rangierte sich auf Rang 4b.

Walterswiler Neukranzer
So rückte ein anderer Regionaler ins Scheinwerferlicht. David Aebersold (Walterswil) konnte sich am Mittelländischen Schwingfest in Riggisberg erstmals einen Kranz aufsetzen lassen und drückte dem Geschehen vor Ort gehörig den Stempel auf (Rang 6i). Der 23-jährige SCL Tigers-Fan konnte die drei Gegner Lukas Zingg (Bolligen), Mike Lepori (Mamishaus) und Nicolas Walther (Rüeggisberg) allesamt mit der Höchstnote von 10,00 Punkten ins Sägemehl betten. Nach dem ersten Ausrufezeichen im Anschwingen reihte der Emmentaler drei gestellte Gänge aneinander. Nur dank den beiden Siegen im Anschluss schaffte es der Milchtechnologe schliesslich in den Genuss seines ersten Kranzes. «Ich bin glücklich, dass es geklappt hat. Während drei Jahren konnte ich kein einziges Kranzfest fertig schwingen, weil ich immer von Verletzungen geplagt wurde», so Aebersold. «Mein Kranzgewinn ist umso schöner, weil auch mein Bruder Adrian und mein guter Freund Martin Sommer Eichenlaub gewannen.» Nur einen Viertelpunkt hinter David Aebersold rangierte sein angesprochener Klubkollege Martin Sommer (Häusernmoos/Rang 7c), der in dieser Saison bislang sehr angriffig wirkt. Der 23-jährige Emmentaler fand in Riggisberg vier Siegesrezepte. Das Duell im Anschwingen mit Jan Wittwer (Faulensee) endete gestellt. Er musste sich einzig im vierten Gang vom Mittelländer Michael Ledermann (Mamishaus) den Rücken putzen lassen. Für Sommer ist es nach dem «Emmentalischen» im letzten Jahr und dem Freiburger Kantonalen eine Woche zuvor das dritte Eichenlaub in seiner Karriere. Punktegleich und auch kranzgeschmückt die Heimreise antreten konnte Adrian Aebersold (Walterswil/Rang 7e). Der Athlet vom Schwingklub Sumiswald brachte drei Gegner mit dem Rücken voran ins Sägemehl. Die drei restlichen Gänge gingen allesamt gestellt aus – unter anderem mit dem starken «Eidgenossen» Michael Ledermann.

Langenthaler und Huttwiler gehen leer aus
Der immer wieder für eine Überraschung sorgende Severin Staub (Melchnau) verpasste das heiss begehrte Eichenlaub nur um das im Schwingen bekannte und verflixte «Vierteli». Der 21-jährige Oberaargauer vom Schwingklub Langenthal legte vier Gegner auf den Rücken. Eine Niederlage musste er auch gegen den «Eidgenossen» Florian Gnägi (Aarberg) einstecken. Bester Athlet vom Schwingklub Huttwil war einmal mehr Patrick Walther (Rang 11g). Der 28-jährige Blumenstädter kam auf drei Siege und ein Remis.

Auszug aus der Rangliste: 1a. Fabian Staudenmann, Guggisberg, 58,50; 1b. Adrian Walther, Habstetten, 58,50; 2. Adrian Klossner, Horboden, 57,75; 3a. Curdin Orlik, Thun, 57,50; 3b. Lukas Renfer, Riggisberg, 57,50; 4a. Kilian von Weissenfluh, Hasliberg, 57,25; 4b. Matthias Aeschbacher, Rüegsauschachen/SK Sumiswald, 57,25; 6i. David Aebersold, Walterswil/SK Sumiswald, 56,75; 7c. Martin Sommer, Walterswil/SK Sumiswald, 56,50; 7e. Adrian Aebersold, Walterswil/SK Sumiswald, 56,50; 9a. Severin Staub, Melchnau/SK Langenthal, 56,00; 11e. Philipp Gehrig, Heimisbach/SK Sumiswald, 55,50; 11g. Patrick Walther, Huttwil/SK Huttwil, 55,50; 11i. Florian Röthlisberger, Lotzwil/SK Langenthal, 55,50; 11k. Christian Widmer, Obersteckholz/SK Langenthal, 55,50; 12e. André Rossier, Eriswil/SK Langenthal, 55,25; 13e. Dominik Hodel, Huttwil/SK Huttwil, 55,00; 15k. Valentin Steffen, Grünen/SK Sumiswald, 54,50; 15l. Adrian Bürki, Sumiswald/SK Sumiswald, 54,50.

Von Yanick Kurth