• Der Gesamtgemeinderat von Melchnau mit dem Gemeindeschreiber (von links): Christine Gafafer (EVP), Gemeindeschreiber Martin Heiniger, Regula Heimberg, neu (SP), Gemeindepräsident Ueli Jäggi (SVP), Irene Leuenberger, neu (parteilos) und Therese Fink (SVP). · Bild: Patrik Baumann

11.01.2019
Oberaargau

Motiviert, Verantwortung zu übernehmen und anzupacken

Mit dem neuen Jahr haben zwei Melchnauerinnen ihr Amt als Gemeinderätinnen angetreten: Regula Heimberg (SP) und Irene Leuenberger (parteilos) werden neu im fünfköpfigen Gemeinderat mitbestimmen.

Melchnau · Beiden neuen Rätinnen liegt die Lokalpolitik quasi im Blut. Während Heimbergs Vater Fritz Marti zwölf Jahre Gemeindepräsident in Huttwil war, besetzte Leuenbergers Mutter Anna Leuenberger dasselbe Amt während zweier Legislaturen in Melchnau. Ins Amt gezogen hat die beiden aber die Motivation, sich zum Wohle der Bevölkerung einzubringen. «Ich präsidierte die Arbeitsgruppe Mehrzweckgebäude und sah mich deshalb ein Stück weit in der Pflicht, auch im Gemeinderat Verantwortung für das Projekt zu übernehmen, das zur Zeit erarbeitet wird», erzählt Leuenberger von der Entscheidung, für den Rat zu kandidieren. Die zweifache Mutter, Lehrerin und passionierte Musikerin wird künftig für die Finanzen der Gemeinde Verantwortung übernehmen. Kein einfaches Amt, zumal auf Melchnau mit dem Hochwasserschutz, dem Mehrzweckgebäude und der Wasserversorgung grosse Ausgaben zukommen. «Das finanzielle Korsett ist eng, und als Gemeinderat wollen wir für ausgeglichene Finanzen einstehen», sagt der Gemeindepräsident Ueli Jäggi (SVP).

Wasser und Kultur
Auch Heimberg spricht das Spannungsfeld zwischen Wunsch und finanzieller Realität an: «Ich scheue mich nicht, auch neue Ideen zu suchen und umzusetzen», gibt sich die Pflegefachfrau und dreifache Mutter optimistisch. Künftig wird sie für die Versorgung der Gemeinde mit Wasser und Strom sowie für Kulturfragen verantwortlich sein: «Beide Ressorts sind äusserst wichtig für das Funktionieren einer Gemeinde», resümiert Heimberg. An Herausforderungen wird es auch ihr nicht mangeln: Mit dem Zusammenschluss der gemeindeeigenen Wasserversorgung mit derjenigen der Wasserversorgung Unteres Langetental steht ein Grossprojekt unmittelbar bevor. Doch auch die Tatsache, dass um die wichtige Quelle an der Laupern Richtung Gondiswil keine Trinkwasserschutzzone ausgeschieden werden kann, die kantonalen und eidgenössischen Vorschriften genügt, bringt Arbeit mit sich.

Kein Kaltstart
«Respekt, aber keine Angst vor dem grossen Amt», so beschreiben beide neuen Rätinnen ihre Gemütslage. Sie dürfen sich gut aufgehoben wissen, denn die beiden ehemaligen Gemeinderäte haben sich bereit erklärt, als Gotte bzw. Götti in der Einstiegsphase helfend zur Seite zu stehen. «Wir wollen möglichst schnell als Team funktionieren können, denn die Geschäfte warten nicht auf uns», fasst Jäggi die Startphase zusammen. «Ich möchte konstruktive Diskussionen führen und dennoch das Gesamte im Blick behalten», erklärt Leuenberger ihre Absichten. Diesen pflichtet auch Heimberg bei und ergänzt: «Ich gehe gerne auf die Leute zu und möchte mich so für das Wohl von allen Melchnauer/innen einsetzen.»

Von Patrik Baumann