Nachhaltige Entwicklung bewusst erleben
In einer Sonderwoche «Bildung für nachhaltige Entwicklung» (BNE) erfuhren Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums und der Fachmittelschule (FMS) Oberaargau, dass Nachhaltigkeit weit über den Umweltschutz hinausgeht.
«Die Schülerinnen und Schüler sind sehr motiviert», freut sich Beatrice Kaufmann, Deutschlehrerin am Gymnasium Oberaargau. Tatsächlich wird in verschiedenen Schulzimmern und im Gelände rundum in klassen- und jahrgangsübergreifenden Gruppen des Gymnasiums wie der Fachmittelschule mit viel Elan gearbeitet. Die Titel und Inhalte der ein- bis viertätigen Kurse sind ebenso vielfältig wie die rund 400 jungen Erwachsenen, die sich damit befassen – es geht um «Bildung für nachhaltige Entwicklung» (BNE).
Paul Mattheus (18) aus Melchnau und Flavio Ingold (17) aus Herzogenbuchsee gestalten mit anderen zusammen einen illustrierten Ratgeber für nachhaltige Entwicklung. Was darin behandelt wird und welche Alltagstipps gegeben werden, hat die Gruppe selber zusammengestellt. «Von den Lehrpersonen kam lediglich eine Themenergänzung. Zudem redigieren sie die Texte», so Flavio Ingold. In anderen Kursen wirken die Lehrkräfte ebenfalls lediglich unterstützend mit.
Gesellschaftsspiel für drinnen und draussen
Die Walterswilerin Patricia Bernhard und der Langenthaler Fion Krasniqi entwickeln mit anderen zusammen ein Spiel. Dieses wird einerseits drinnen am Brett, andererseits draussen an Posten gespielt. «Am ersten Tag hat jede und jeder sein Lieblingsspiel mitgebracht und erklärt, was dessen Reiz ausmacht», erklärt die 15-Jährige das Vorgehen.
Die Aussagen wurde gesammelt und damit ein neues Spiel kreiert. «Es ist spannend, etwas dazu beizutragen und anderen damit eine Botschaft zu übermitteln», findet der 18-Jährige. Was nach der Projektwoche mit dem Spiel geschieht, wissen sie noch nicht. «Vielleicht können wir dieses in einem Spielwarengeschäft ausstellen oder geben es an eine andere Schule weiter», sind zwei vage Ideen.
Nachhaltigkeit vermitteln
Ziel der Themenwoche sei es, den Schülerinnen und Schülern Nachhaltigkeit zu vermitteln. «Ihnen soll bewusst werden, dass Ressourcen nachhaltig eingesetzt werden können und dass das in jedem Bereich – sei es in der Ökologie aber auch in der Wirtschaft oder in der Kunst – möglich, sinnvoll und wichtig ist», erklärt Beatrice Kaufmann.
Velos für Afrika
Das Ziel von Flurina Zimmermann und Giulia Pfeiffer sowie Angelina Reinhard – alle drei 16 Jahre alt und Schülerinnen der FMS – ist es, möglichst viele nicht mehr gebrauchte Velos von Bekannten, Verwandten und Freunden zu sammeln. Diese werden vom schweizweit agierenden Team von «Velafrica – Mobilität mit Perspektiven» nach Bern transportiert und dort, unter Mitwirkung der Schülerinnen und Schüler aus diesem Kurs, geflickt, damit sie funktionstüchtig nach Afrika verfrachtet werden können. Die drei Frauen sind begeistert von der Idee, mit einer guten Sache helfen zu können. Die Grundlagen für die Kurse und Exkursionen haben in erster Linie Dagmar Hensel und Silvan Porpiglia sowie Schulleiter Paul Burkhalter anhand von Ideen der anderen Lehrkräfte erarbeitet. Die Woche wurde von Schülern redaktionell begleitet. Ihre Texte können unter gymo.ch/aktuell/BNE-Zeitung nachgelesen werden.
Von Irmgard Bayard