Nachtumzug mit späterer Jubiläumsparty
Die «City-Schränzer Gättnou» feierten ihr 30-jähriges Bestehen mit einem Nachtumzug, an dem sich rund 1000 Mitwirkende
beteiligten. Diese genossen nach dem lautstarken und farbenfrohen Spektakel gemeinsam mit den Zuschauern die Riesenparty.
Gettnau · Um es vorwegzunehmen, der Nachtumzug vom letzten Samstag und die darauf folgende Jubiläumsparty, mit welcher die «City-Schränzer Gättnou» ihren 30. Geburtstag feierten, darf in jeder Beziehung als höchst erfolgreich bezeichnet werden. Es stimmte einfach alles. Selbst das Wetter spielte mit, konnte doch der Nachtumzug bei fast frühlingshaften Temperaturen starten. Dies wirkte sich auch auf die Stimmung der schätzungsweise 3000 Köpfe zählenden Besucherschar und der Umzugsteilnehmer aus, die sich allesamt bester Laune zeigten und den Anlass in vollen Zügen genossen.
Der Start des Nachtumzuges erfolgte pünktlich um 18.30 Uhr mit einem Urknall. Dichtgedrängt standen die Zuschauer am Strassenrand und erwarteten gespannt den Start des Umzugs. Dieser wurde von den jubilierenden «City-Schränzern» angeführt, deren kakophonische Klänge das gesamte Dorf erfüllten. Ihnen folgte auf dem Fuss, doch um etliches geräuschloser, das «Muki-Turnen», indes die «Alt City-Schränzer» in der nächsten Nummer aufzeigten, dass sie in musikalischer und sportlicher Hinsicht immer noch in Bestform sind.
Ein fantastisches Bild
42 Nummern mit ungefähr 1000 Mitwirkenden zählte der fasnächtliche Korso, der sich durch das Dorf bewegte und dabei die Besucherschar in helle Begeisterung versetzte. Und dies mit absoluter Berechtigung, war es doch ein durchwegs fantastisches Schauspiel, das sich den Zuschauern bot. Diese ergötzen sich an den ungemein farbigen, abwechslungsreichen und fantasievollen Sujets, mit welchen Begebenheiten aus dem Dorfleben von den dorfeigenen Vereinen humorvoll auf die Schippe genommen wurden. Da wurde der Untergang der Beizen in der Gemeinde von den Turnerinnen kräftig aufs Korn genommen und ihre frechen Sprüche wie «E teilti Pizza för e Gloscht, das esch im Alba en Fruscht», zählten zu den Höhepunkten des Abends. Ins gleiche Horn stiess auch der Kirchenchor, der nicht nur das Aussterben der Beizen, sondern auch der Kirchenchöre bedauerte. Die Schule hingegen wies mit hängenden Köpfen darauf hin, dass sie in naher Zukunft ohne männliche Lehrpersonen auskommen muss. Die «Umfahrung von Schötz, aber bitte ohne Gettnau», war das Thema der Schützengesellschaft, indes die Musikgesellschaft sich den «Gotthard-Basistunnel» vorknöpfte. In den Genuss von herrlich mundendem Fondue kamen die Zuschauer durch die Läuferriege, die diese schweizerische Käsespezialität unter dem Motto «E chli stenke mues es» verteilten. Ebenfalls stinkend und in Rauchschwaden gehüllt zog die «Juma» durch das Dorf, und die Männerriege beschäftigte sich mit Donald Trump und seiner Mauer zu Mexiko. Werbung für ihr nächstes Theater «Bääsehäx» machten die Theaterfründa Gettnau, und die «Fuschtigrende» des Dorfes zeigten auf, dass «Schaffen bis 70gi 25 Stund am Tag» jung erhält. Neben den Dorfvereinen beteiligten sich auch mehrere befreundete Guggenmusiken aus der näheren und weiteren Umgebung sowie etliche Vereine von benachbarten Gemeinden an diesem sensationellen Spektakel, das beim Publikum hervorragenden Anklang fand. Dieses wurde zudem auf der Umzugsroute reichlich mit Süssigkeiten, Kaffee und Spirituosen verwöhnt, während Stefan Hodel als Kommentator sämtliche Formationen ankündigte und vorstellte. Zu guter Letzt gab es, wie man im Volksmunde sagt, einen «Chlapf», die Strasse war wie leergefegt, dafür sämtliche Festlokale proppenvoll. Und hier ging bei der Jubiläumsparty bei Musik, Tanz und Gesang die Post ab.
Wenige, aber starke Worte
Der riesige Aufwand, den alle Mitwirkenden für diesen Fasnachtsumzug betrieben haben, hat sich gelohnt, auch wenn sie sich nur auf einer Strecke von knapp 400 Metern dem Publikum präsentieren konnten. Überwältigt und beinahe sprachlos vom Erfolg des Nachtumzuges zeigten sich Priska Heller, Präsidentin der «City-Schränzer», und Silvan Roos, Präsident des Organisationskomitees. Sie fanden daher nur wenige, aber starke Worte dafür und diese lauteten: «Sensationell, super, grossartig, einfach toll.»
Von Hilda Rösch