Natascha Schaad öffnet das «Ahorn» – und vereint dabei ein familiäres Umfeld
Aus gesundheitlichen Gründen mussten die früheren Betreiber das Bergrestaurant Ahorn im letzten Herbst schliessen. Nun kommt neuer Wind in das beliebte Ausflugsrestaurant mit seiner einmaligen Aussicht: Zusammen mit ihrem Team wird Natascha Schaad, die in Bollodingen aufgewachsen ist, den Betrieb am Mittwoch, 14. Februar, wieder aufnehmen.
Eriswil · Noch steigt sie über auseinander montierte Bänke – «sie werden frisch gestrichen» – und in der Gaststube häuft sich saubere, exakt gebügelte Wäsche. Aber Natascha Schaad strahlt: «Es wird schön! Und bis am 14. Februar bleibt noch ein bisschen Zeit zum Einräumen und um die letzten Vorbereitungen zu treffen. Wenn alles fertig installiert ist, wird es schnell gehen.» Einen Moment lang blickt sie versonnen durch das Fenster auf Hügel, zum Greifen nahe Berge, hinüber zum Jura: «Es ist unglaublich, an einem solch herrlichen Ort wirken zu dürfen.»
Hervorragende Infrastruktur
Doch glauben tut sie es eigentlich schon. Den ganzen Winter fuhr sie regelmässig aufs Ahorn, stellte sicher, dass im Haus alles in Ordnung war. Es habe nicht viel angepasst werden müssen, ist sie dankbar. Am Restaurant wurden in der Vergangenheit immer wieder Sanierungen vorgenommen; es ist hervorragend unterhalten, wirkt heimelig, ist modern und zweckmässig eingerichtet. Sommer und Winter zählt es zu einem der beliebtesten Ausflugsziele in der Region und wird nicht selten noch von einem Sonnenstrahl erreicht, wenn ringsherum alles unter dem Nebel liegt.
Nun also wird der Betrieb von der jungen, sprühenden Gastronomin aufgenommen. Sie kehrt damit zu ihren Wurzeln zurück, denn in ihren Kinderjahren war sie oft mit Eltern und Grosseltern hier; nicht zuletzt, weil die damalige Wirtin eine gute Bekannte ihres Grossvaters war. So lernte Natascha Schaad das Ahorn an vielen Sonntagen und Ferientagen kennen. Es war das «Heimweh» nach dem Unterland, das sie dazu gebracht hatte, sich für die Pacht des Restaurants zu bewerben.
Sie blickt dabei auf eine vielfältige berufliche Laufbahn zurück. Nach ihrer gastronomischen Grundausbildung im Bereich Service/Hauswirtschaft und dem Abschluss der Hotelfachschule in Thun arbeitete sie längere Zeit in renommierten Betrieben in Manhattan, Südfrankreich, in Adelboden und zuletzt nun als Direktionsassistentin im Engadin, «wo es mir eigentlich sehr gefallen hat». Aber ihr Lebenspartner, ebenfalls in der Gastronomie tätig, wohnt im Luzerner Hinterland. «Deshalb entschied ich mich, auch wieder in die Nähe zu ziehen.» Sie habe sich dann auf ein Inserat beworben. «Ich dachte, das wäre doch etwas.» Ihre Freude ist riesig, dass ausgerechnet sie von der Alpgenossenschaft Ahorn als neue Pächterin ausgewählt wurde.
Alles geht auf
Schon bald begann sich um Natascha Schaad ein Mosaik zu vervollständigen, an welches sie vorerst nie gedacht hätte. Ihr Freund Reto Roos, der selbständig im Catering arbeitet, wird sie unterstützen; das heisst, «wir werden uns gegenseitig unterstützen.» Auch die Eltern von Reto Roos werden ihr tüchtig unter die Arme greifen. Sein Vater hat kürzlich den Landmaschinenbetrieb, den er fast 40 Jahre lang führte, in jüngere Hände übergeben. Das Elternpaar wollte sich im Pensionsalter nochmals einer Herausforderung annehmen; die beiden dachten auch daran, einen kleinen Gastronomiebetrieb zu führen. Nun aber geht auf dem «Ahorn» eine Synergie auf: Natascha Schaad und ihr Freund werden im nahen Schötz LU wohnen bleiben; seine Eltern aber ziehen im kommenden Frühjahr auf das «Ahorn», helfen im Betrieb mit und sind da, wenn das Restaurant geschlossen ist, denn im Bergrestaurant werden auch einige Fremdenzimmer betrieben.
So darf sich Natascha Schaad in allen beruflichen und handwerklichen Bereichen über viel Unterstützung im familiären Bereich freuen. In der Küche und im Service wirken vorläufig je eine Fachkraft.
Aber: «Es werden laufend neue Leute dazukommen», freut sie sich. Sie selbst steht an der Front und wird dort zupacken, wo es nötig ist. Die neue Pächterin will die Gastwirtschaft «stilgerecht» betreiben, will bodenständige, «urchige» Kost anbieten und ein Ausflugsrestaurant führen, «in dem sich alle, vor allem auch Familien sehr wohl fühlen», strahlt sie.
Am Mittwoch, 14. Februar, 10 Uhr, öffnet das Bergrestaurant Ahorn seine Türen. Abends gibt es ein spezielles Valentins-Viergangmenü für 60 Franken. Der offizielle «Antrinket» folgt am Mittwoch, 21. Februar, 17 Uhr. Ab 19 Uhr wird das Schwyzerörgeliquartett Alpenrose den gemütlichen Abend umrahmen.
Von Liselotte Jost-Zürcher