Neue Hausärztin für die Hausarztpraxis
Am 1. September hat Jessica Merz ihre Arbeit als Hausärztin in der Hausarztpraxis im Zentrum 33 aufgenommen. Ein Glücksfall für die Praxis, denn Hausärzte sind grosse «Mangelware». Mit Jessica Merz gewinnt die Hausarztpraxis eine bestens ausgebildete und motivierte Ärztin.
Jessica Merz steht strahlend in der Praxis an ihrem ersten Arbeitstag. Sie hat sich sehr auf ihre neue Stelle als Hausärztin und das Kennenlernen ihrer Patientinnen und Patienten gefreut. Die 33-Jährige ist Fachärztin für innere Medizin und bringt viel Erfahrung mit. Aber warum gerade Hausärztin? «Ich hatte Lust auf Kontinuität und Nachhaltigkeit. Im Spital ist man nur für eine eher kurze Zeit für einen Patienten verantwortlich, man lernt sich kennen, sucht und findet vielleicht Lösungen und das macht man sehr oft immer wieder aufs Neue. Man hört dann aber oft nicht, wie es weiterging. Ich möchte meine Patientinnen und Patienten zum Teil über eine längere Zeit begleiten dürfen», erklärt sie.
Ärztin wurde die aufgestellte junge Frau, weil sie schon immer Freude daran hatte, Lösungen zu finden, und sie stets gerne unter Menschen war. «Da mir zudem das Lernen leicht gefallen ist und ich gerne verstehe, wie die Dinge funktionieren, waren all diese Punkte gute Voraussetzungen, die über die Jahre immer wieder bestätigt wurden.» Nach dem Abschluss ihres Facharztes für Innere Medizin suchte sie eine Stelle als Hausärztin. Dies eigentlich im Raum Basel, weil ihr Partner dort als Neuroradiologe im Universitätsspital arbeitet. «Dabei habe ich zufällig die Anzeige der Hausarztpraxis Huttwil gesehen und sie war mir sofort sympathisch. Dieser erste Eindruck hat sich dann bei einer Probearbeit bestätigt. Dass Huttwil genau zwischen Basel und meinem bisherigen Wohnort Thun liegt, war zufällig ziemlich gut passend», sagt sie lächelnd. «Für unsere Hausarztpraxis ist Jessica Merz eine grosse Bereicherung, nicht nur wegen ihrem Fachwissen, sondern auch für unsere Patientinnen und Patienten, die lieber von einer Frau behandelt werden wollen», sagt Elias Aerni, zuständig für Finanzen und Personal der Espace Health Gesundheitszentrum AG.
Breit ausgebildet
«Ich hatte das Glück, verschiedene Orte kennenlernen zu dürfen. Nach meinem Studium in München habe ich einen Teil meines praktischen Jahres in Interlaken absolviert, gefolgt von zwei Jahren in der Inneren Medizin im Spital Langnau und im Sonnenhofspital in Bern. Eigentlich war diese Zeit als gute Basisausbildung geplant, da ich später Narkoseärztin werden wollte. Ich habe dann auch zweieinhalb Jahre in der Anästhesie am Inselspital und am Spitalzentrum Oberwallis gearbeitet, dabei aber gemerkt, dass mir die Innere Medizin fehlt. Zu der Zeit war eine Fremdjahresstelle im Inselspital in der Neurologie frei, eine prima Gelegenheit, ein wichtiges Querschnittsfach kennenzulernen. Anschliessend war ich bis zum Ende meiner Facharztausbildung am Spital Thun tätig und habe zudem gelegentliche Aushilfseinsätze in der Hirslanden Klinik Linde in Biel geleistet», schildert Jessica Merz ihren beruflichen Werdegang. Somit bringt die junge Ärztin eine breite Ausbildung und viel Wissen in die Hausarztpraxis mit. «Ja, ich bin sicher sehr breit ausgebildet und habe einige Tricks und Kniffe aus der Anästhesie behalten können. Ausserdem habe ich in meinem ‹Fremdjahr Neurologie› viele Einblicke erhalten. Und gerade lerne ich Ultraschalluntersuchungen, das würde ich als Hausärztin gerne anwenden können.» Bei den verschiedenen Arbeitsorten habe sie auch gelernt, dass man Dinge auf unterschiedliche Arten «gut machen» könne, und sie habe natürlich auch sehr viele tolle Menschen kennengelernt.
Bevor die Ärztin wieder in ihren Arbeitsalltag eintaucht noch zwei Fragen: Auf was dürfen sich die Patientinnen und Patienten freuen? «Auf eine freundliche, kluge und motivierte Ärztin», antwortet Jessica Merz ohne zu zögern. Und was ist ihr Ziel? «Ich wünsche mir ein aufrichtiges, wertschätzendes und menschliches Miteinander hier in der Praxis. Genauso wie in allen Lebensbereichen.»
Risiko gehört zum Leben
Eine Ärztin mit Leib und Seele und man spürt: Jessica Merz arbeitet sehr gerne in ihrem Beruf. Doch genauso wichtig wie der Beruf sind Jessica Merz die vielen Erlebnisse mit ihren Freunden. «Etwa beim Gleitschirmfliegen, Berg- und Wassersport und beim Reisen. Und die Erfahrung, dass manches im Leben mit Vertrauen von alleine gut kommt», sagt sie. Moment: Gleitschirmfliegen? Ein doch sehr riskantes Hobby oder nicht? «Risiko gehört für mich ein wenig zum Leben, und Gleitschirmfliegen braucht viel Eigenverantwortung. Leichtsinn, Unachtsamkeit und Selbstüberschätzung führen unter Umständen schnell zu gefährlichen Situation. Besonnenheit, ein feines Risikobewusstsein, nicht zu viel wollen und eine gute Wettereinschätzung machen das Fliegen aber sehr sicher und bringen mir wunderschöne und unvergleichliche Erlebnisse», beruhigt sie. Überhaupt ist Sport in allen Facetten ein wichtiger Ausgleich und Teil in ihrem Leben. Neben dem Bergsport wie Hochtouren, Klettern, Gleitschirmfliegen, Mountainbiken und Skitouren gehören aber auch Wellen- und Windsurfen Rucksackreisen, Lesen, Kunst, Kochen und Gärtnern dazu.
Von Marianne Ruch