Neue Inertstoffdeponie beim Tannenbad-Horn
Die bestehende Deponie Typ B (Inertstoffe) beim Tannenbad der Gemeinde Sumiswald stösst an ihre Kapazitätsgrenzen. Zukünftig soll das für die Umwelt unbedenkliche Inertstoffmaterial an einem neuen Standort im «Horn» fachgerecht entsorgt werden. Ab dem 26. Oktober steht die Deponie für die Nutzer zur Verfügung.
Sumiswald · Die Inertstoffdeponie Tannenbad GmbH spielt seit Jahren eine wichtige Rolle bei der Entsorgung von nicht mehr verwertbaren Rückbaumaterialien, welche in der Region Emmental-Oberaargau anfallen. Seit 2004 betreibt sie beim Tannenbad (Gemeinde Sumiswald) eine Deponie Typ B für mineralische Abbruchmaterialien wie Beton, Mauerbruch, Backsteine und Aushubmaterial – sogenannte Inertstoffe. «Das Material ist unbelastet und kann gefahrlos in der Deponie eingebaut werden», versichert Thomas Fuhrimann, stellvertretender Geschäftsführer der Inertstoffdeponie Tannenbad GmbH.
Betrieben wird die eigenständige Firma mit Sitz in Huttwil seit 2001 durch die fünf regionalen Unternehmen Gränicher AG (Huttwil) – Geschäftsführung und Verwaltung, Aeschlimann AG (Sumiswald), Fr. Blaser AG (Hasle), Fuhrer + Dubach AG (Lützelflüh) und Stämpfli AG (Langnau). Nun soll im Oktober eine neue Anlage in Betrieb genommen werden. Beim bestehenden Standort «Tannenbad», welcher nunmehr seit 16 Jahren betrieben wird, zeichnete sich schon seit einiger Zeit das Erreichen der vorgesehenen Einfüllmenge ab. Der ursprüngliche Plan, die bestehende Anlage am selben Ort zu erweitern, scheiterte jedoch an den Gesprächen mit dem Landeigentümer. So musste ein weiterer geeigneter Standort gesucht werden. Weiter hinten im Tal, beim «Horn» wurde die Firma fündig.
Erste Gespräche mit den Grundeigentümern im Jahr 2013 verliefen positiv. Nach einer Standorteingabe in den neu revidierten Teilrichtplan ADT-Emmental im September 2014 konnten zwischen 2018 bis 2019 das Mitwirkungsverfahren, die Vorprüfung und die öffentliche Auflage durchgeführt werden. Im Juni 2019 genehmigte die Gemeindeversammlung von Sumiswald das Projekt, welches mit dem positiven Gesamtbauentscheid durch das Amt für Raumordnung Ende September 2019 bestätigt wurde.
Vorbildlich geführt
Bei durchschnittlich 10 000 Kubikmeter Material, welches jährlich angeliefert wird, rechnet die Inertstoffdeponie Tannenbad GmbH mit einer weiteren Betriebsdauer von 25 Jahren, in welcher sie den Taleinschnitt beim «Horn» mit Inertstoffen füllen kann. Dabei wird hauptsächlich Aushub- und Abbruchmaterial angeliefert. Aber auch beispielsweise unbelasteter abgetragener Ober- und Unterboden, Glas, Keramik, Ziegel, Fliesen oder asbesthaltiges Material nimmt man bei der Deponie entgegen.
Die Annahme erfolgt nach einem genauen Konzept, welches im Betriebsreglement, in der Betriebsordnung und Betriebsbewilligung exakt beschrieben ist. Das Amt für Wasser und Abfall (AWA) sowie der Fachverband prüfen regelmässig den Betrieb der bewilligten Annahmestellen. Die Betreiber der ISD Tannenbad GmbH sind stolz über die Aussage des AWA an einer kürzlich durchgeführten Begehung, dass es sich bei der Deponie Typ B im Tannenbad um einen vorbildlich geführten Betrieb ohne jegliche Beanstandung handle. Das ist für die Betreiber Ansporn genug, dies im «Horn» genauso weiterzuführen. Bereits seit Mai laufen die Vorbereitungsarbeiten beim neuen Standort «Horn» auf Hochtouren. Entlang der Strasse wurden Ausweichstellen erstellt, die Zufahrt geteert und zwei Bachdurchlässe erneuert, damit sie dem Gewicht der Lastwagen standhalten.
Ab Montag, 26. Oktober, steht der neue Standort zur Verfügung und ist für alle offen.
Von Marion Heiniger