Neustart des Freilichtspiels «Burechrieg» unter erschwerten Bedingungen
Das Freilichtspiel «Burechrieg» wurde in diesen Tagen neu lanciert. Nach der Corona-bedingten Absage diesen Sommer, soll der Bauernkrieg nächstes Jahr in Huttwil nachgeholt werden (8. Juli bis 7. August). Der Neustart erfolgt allerdings unter erschwerten Bedingungen, mit Unsicherheiten betreffend Corona und mit einem neuen Regisseur und Hauptdarsteller.
Es war alles vorbereitet und aufgegleist. In diesem Sommer hätte beim Spycher-Handwerk in Huttwil das Freilichtspiel-Spektakel «Burechrieg» mit 19 Vorstellungen aufgeführt werden sollen. Doch dazu kam es aus bekannten Gründen nicht. Wie so viele Veranstaltungen und Events im laufenden Jahr, fiel auch der Bauernkrieg der Corona-Pandemie zum Opfer. Doch die Verantwortlichen von Pro Regio (Patronatsträger) sowie das Organisationskomitee warfen das Handtuch nicht, sondern sind gewillt, das geplante Freilichtspiel nächsten Sommer vom 8. Juli bis 7. August zur Aufführung zu bringen.
Neu mit Eggimann und Guggisberg
In diesen Tagen erfolgte ein Neustart des Projektes, im wahrsten Sinne des Wortes, gab es doch diverse personelle Änderungen zu verzeichnen. Die markantesten betreffen zwei Schlüsselpositionen, die neu besetzt werden mussten. Dabei ist es dem OK gelungen, zwei erstklassige und erfahrene Theaterleute zu engagieren. Der bisherige Regisseur Schang Meier musste aus gesundheitlichen Gründen sein Engagement beenden. An seine Stelle tritt mit dem Berner Ulrich Simon Eggimann ein in der Theater-Szene bestens bekannter und hochgeschätzter Regisseur, Autor, Schauspieler und Sänger.
Der gebürtige Berner erlangte am Konservatorium sowie der Musikhochschule Zürich das Operndiplom. Als Opernsänger versah er diverse Engagements an schweizerischen und ausländischen Bühnen. Dabei trat er beispielsweise auch bei der Gartenoper in Langenthal auf. Als Regisseur hat er sich vor allem mit der Emmentaler Liebhaberbühne einen Namen gemacht, bei der er seit fast 30 Jahren als Regisseur tätig ist.
Neu besetzt werden musste auch die Hauptrolle des Bauernführers Niklaus Leuenberger, die vom Schauspieler Dominik Gysin hätte gespielt werden sollen. Doch dieser zog sein Engagement aus privaten Gründen zurück. Auch hier wurde das OK rasch fündig und konnte die Hauptrolle ebenfalls mit einem ausgewiesenen und erfahrenen Schauspieler neu besetzen. Die Wahl fiel auf den jungen Berner Schauspieler Fabian Guggisberg. Er ist 33 Jahre alt und in Bern wohnhaft. Er absolvierte von 2007 bis 2010 die Hochschule der Künste in Bern. Guggisberg ist auch musikalisch begabt und spielt diverse Instrumente (Klavier, Klarinette, Gitarre).
Fabian Guggisberg hat bereits in zahlreichen Theater- und TV-Produktionen mitgespielt. Dazu zählen die Theaterstücke «Nachtbraut» (Literaturhaus Zürich); «Einer flog über das Kuckucksnest» (Theater an der Effingerstrasse Bern) oder «Via Mala» (ebenfalls Theater an der Effingerstrasse Bern). Im Fernsehen war er unter anderem zu sehen in «Frieden» (SRF-Serie), in TV-Spots von «Media Markt» oder in der SRF Doku-Reihe «Einstein – am Tatort».
An einem Infoabends stellte der neue Regisseur den Amateurschauspielern sein Konzept und seine Ziele vor. Er ermunterte die anwesenden «Bauernkrieger»: «Wir müssen mit Freude an dieses Werk herangehen und ja sagen zu diesem Projekt. Ich freue mich, Euch beim Verarbeiten und dem Vertiefen des besonderen Stoffes zur Seite stehen zu dürfen», gab er den Theaterspielern mit auf den Weg.
Weitere Schauspieler, Statisten und Sängerinnen gesucht
Ein Weg, auf dem sich allerdings noch Stolpersteine befinden. Die anhaltende Corona-Pandemie erschwert nämlich nicht bloss die Probenarbeit, die bis nach den Herbstschulferien eingestellt ist und danach unter Schutzmassnahmen wieder aufgenommen wird, die Pandemie hat auch dazu geführt, dass sich einige Schauspieler, Sängerinnen und Helfer vom Projekt zurückgezogen haben, weshalb man aktuell noch auf der Suche ist nach Personen, die sich gerne in irgendeiner Form an diesem Freilichtspiel beteiligen möchten (Interessierte melden sich bei Pro Regio Huttwil; 062/962 55 05 oder info@regio-huttwil.ch). Gemäss Regisseur Ulrich Simon Eggimann sind auch Kinder erwünscht.
Trotz all den Unsicherheiten, OK-Präsident Andreas Christen (Rohrbach) verbreitet Zuversicht: «Wir haben uns entschieden, das Freilichtspiel im kommenden Sommer aufzuführen und hoffen, dass dies möglich sein wird, weil wir der Meinung sind, dass ein solches Projekt einen Mehrwert für die ganze Region bietet und im sommerlichen Unterhaltungs-Angebot der Region so etwas wie einen Leuchtturm-Event darstellen wird, den man besucht haben muss.» textwerk/war