• Eva Jaisli mit einem hochspannenden Referat an der Huttwiler Bundesfeier. Bild: bhw

02.08.2019
Huttwil

Nicht alleine, sondern miteinander

Die eindrückliche Festansprache an der 1. August-Feier in Huttwil hielt Eva Jaisli, CEO PB Swiss Tool. Ihre Kernaussage lautete «Nicht alleine, sondern miteinander». Der Anlass fand am Mittag in der schönen Kulisse auf dem Brunnenplatz statt. Für die festliche musikalische Umrahmung der Feier sorgten die Stadtmusik Huttwil und der Jodlerklub Schwarzenbach.

Alexander Grädel, Gemeinderat und Ressortverantwortlicher Kommission öffentliche Sicherheit, begrüsste die Anwesenden, welche um die Mittagszeit gerne den schützenden Schatten der grossen Sonnenschirme nutzten. Speziell willkommen hiess er Eva Jaisli sowie Vertreter der lokalen und kantonalen Politik.

«Die Begegnung mit Menschen ist eines unserer Grundbedürfnisse», stellte Eva Jaisli zu Beginn ihrer Ausführungen fest. Als CEO von PB Swiss Tools, die ein wichtiges Familienunternehmen mit langer Tradition verantwortungsvoll führt, wurde sie von der Universität Bern als Ehrendoktorin der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät ausgezeichnet. Mit Innovation und nachhaltiger Unternehmensführung gelingt es Eva Jaisli, Arbeits- und Ausbildungsplätze in der Region Emmental zu schaffen und zu erhalten. Auf sämtlichen Produktions- und Hierarchiestufen sind mindestens dreissig Prozent Frauen beschäftigt, obwohl Werkzeugtechnik eine Männerdomäne ist. 

Das Zusammensein am 1. August erkannte Eva Jaisli als die spezielle Zusammengehörigkeit, die Schweizerinnen und Schweizer immer wieder zur Teilnahme an der Bundesfeier motiviert. Die Vorfreude, bekannten Gesichtern zu begegnen, sei vermutlich ebenso motivierend, wie neue Kontakte zu knüpfen. Die Rednerin dankte darum den Verantwortlichen, welche die Feier organisiert hatten. «Obwohl der Austausch im Internet beruflich wie privat nicht mehr aus dem heutigen Leben wegzudenken sei, brauchen die Menschen das unmittelbare Erlebnis der Gemeinschaft. Nicht allein, sondern miteinander zu feiern», stellte Eva Jaisli fest. 

Initiative als Voraussetzung für Entwicklung

Der Mensch ist und bleibt trotz den veränderten Lebensbedingungen ein soziales Wesen und braucht für eine gesunde Entwicklung darum die Gemeinschaft mit anderen. Dies geht aber über den Familien- und Freundeskreis hinaus, erkannte Eva Jaisli. Die Entfaltung in der Ausbildung, an der Arbeit, im Gewerbe, in der Landwirtschaft, in der Kultur, im Sport und in der Gesundheitsversorgung ist in der Schweiz selbstverständlich. Eher selten wird daran an das Engagement oder die Initiative von Einzelnen oder Gruppen gedacht, das darin verbunden ist. «Initiative ist aber Voraussetzung für die Entwicklung, es sichert uns das Wohlbefinden in der Gegenwart und Zukunft. Zukunftsgerichtete Veränderungen entstehen aus der Initiative von einzelnen und im Kollektiv. Dabei wird mit Mut und Zuversicht erfolgreich das bekannte Rezept angewendet und auch Neues erprobt», hielt Eva Jaisli fest. Dabei brauche es aber den Dialog mit denjenigen, die über mehr und anderes Wissen verfügen. Ungern werden dabei die Menschen mit Risiken und Grenzen im world wide web konfrontiert, dies beim Suchen von Konzepten und Lösungen bei der Aufgabe von nationalen und globalen Herausforderungen, erkannte die Rednerin. «Wir werden die fixfertigen Konzepte, welche den Erfolg garantieren, nicht finden, diese entwickeln wir besser nicht allein, sondern mit den Beteiligten zusammen», stellte Eva Jaisli fest.

Nachhaltig erfolgreich

Das Wachsen an den Aufgaben ist eine Chance. Unabhängig davon, welche Aufgabe jemand im beruflichen und gesellschaftlichen Leben trägt, das Teilen und Aneignen von Wissen und Erfahrungen bleibe Voraussetzung für die nachhaltige erfolgreiche Entwicklung. Die Unternehmerin gab zu bedenken, dass die Schweizer Industrie im Herzen von Europa eine führende Rolle einnimmt und mit Verantwortlichen in der Politik Lösungen für die Weiterführung der bilateralen Verträge sucht. Auch die Arbeits- und Ausbildungsplätze in der Region stehen in direktem Zusammenhang mit den Geschäftsbeziehungen und dem Export in die angrenzenden Länder. «Der Wohlstand in unserem Land ist wesentlich abhängig von unserem eigenen Verhalten. Die Landesgrenzen bestehen auf der Landkarte weiterhin, aber wir können und wollen keine Insel sein. Darum pflegen wir Beziehungen über die Landesgrenzen hinaus, dies ist der Beitrag für den regionalen, nationalen, internationalen Zusammenhalt und Weltfrieden», hielt Eva Jaisli abschliessend fest. 

Für die musikalische Umrahmung sorgte die Stadtmusik Huttwil. Der Jodlerklub Schwarzenbach verzauberte mit Heimatliedern das Publikum. Vor dem offiziellen Festakt genossen die Besucher einen feinen Brunch an wunderschön dekorierten Tischen. Beim Zusammensein in froher Runde fanden wertvolle Begegnungen auf dem Brunnenplatz statt.

Von Barbara Heiniger