Nicht alles Wünschenswerte ist machbar
Der Verein Arena Oberaargau lud zum Podiumsgespräch zum Thema «Sportstätten im Oberaargau» ein. Die Diskussion vor über 50 Zuhörerinnen und Zuhörern zeigt: Einiges ist aufgegleist, nicht alles Wünschbare kann umgesetzt werden.
Die Hoffnung, dass sich mit dem neuen Langenthaler Gemeinderat etwas bewege in Sachen Standort des Eishockeystadions habe sich erfüllt, sagte Markus Meyer, Präsident des Vereins Arena Oberaargau, zu Beginn des Anlasses in den Räumlichkeiten der Clientis Bank Oberaargau in Langenthal.
Da sich der Verein für verschiedene Sportinfrastrukturen einsetze, sei er gespannt, was sich sonst noch so tue.
Potenzial in Rohrbach grösser als angenommen
Damit übergab er das Wort an Moderator Walter Ryser und seinen Gästen Markus Bösiger (Campus Perspektiven Huttwil), Kurt Grossenbacher (Aquarena Herzogenbuchsee), Reto Müller (Stadtpräsident Langenthal), Gian Kämpf (SC Langenthal, in Vertretung von VR-Präsident Stephan Anliker). «Die Menschen haben immer mehr Freizeit, weshalb deren Gestaltung an Bedeutung zunimmt», begründete Markus Bösiger sein grosses Engagement im Sektor Breitensport.
Der Oberaargau und besonders das obere Langetental eigne sich dank seiner Lage sehr gut für grosse Projekte wie sein neustes, der Freizeitpark Kiddy Dome in Rohrbach. «In einer Wegfahrt erreichen wir ein Einzugsgebiet mit rund vier Millionen Menschen. Das Potenzial ist also viel grösser, als oft angenommen wird.»
Öffentliche Hand Ja oder Nein?
Von guter Resonanz des Projekts Aquarena konnte Kurt Grossenbacher berichten. «Als an der Gemeindeversammlung darüber abgestimmt wurde, haben sich 320 Leute dafür entschieden.» Auch hätten viele bisherige Schwimmbadkunden gesagt, sie seien gespannt auf die neue Anlage. «Wenn alle kommen, die es versprochen haben, dann kommt es gut.»
Ein Teil des Aktienkapitals für die Aquarena schiesst die Gemeinde ein. Ob es denn Aufgabe der öffentlichen Hand sei, Sportinfrastrukturen zur Verfügung zu stellen, wollte Moderator Walter Ryser von Langenthals Stadtpräsident wissen. «Ja und Nein», sagte Reto Müller. Ja, um die Bevölkerung gesund und aktiv zu halten. Nein, wenn in gut erreichbarer Nähe Anlagen bestünden. Er bemängelte zudem die Haltung einiger Bürger. «Die Stadt soll alles möglichst günstig oder gratis zur Verfügung stellen. Bei Privaten hingegen ist man gewillt zu bezahlen.» Zudem seien nicht alle Wünsche mach- und finanzierbar. Auf kommende Investitionen in der Eishalle Schoren angesprochen, erklärte Gian Kämpf, dass diese nur noch wo unbedingt nötig getätigt würden, um überhaupt noch in der Nationalliga spielen zu können. «Zum Beispiel wird die Bande erneuert». Der Fokus richte sich jedoch auf die neue Halle.
Gärtlidenken ablegen
Das Gärtlidenken ablegen, ist ein Wunsch aller Podiumsteilnehmenden. «Aber nicht immer einfach», wie Kurt Grossenbacher erklärt. «Geht es ums Bezahlen, heisst es, unsere Kinder gehen hier zur Schule, also bezahlen wir nicht anderswo.» Aus diesem Grund sei es wichtig, die Bedeutung der Region immer wieder hervorzuheben.
Alle Vereinsgeschäfte genehmigt
Vor der Podiumsdiskussion fand die 4. Mitgliederversammlung des Vereins Arena Oberaargau statt. Präsident Markus Meyer blickte auf einige Anlässe wie das Spiel SCL gegen EHC Visp, den Match der Damenhandballmanschaft und den Besuch der Aquarena in Herzogenbuchsee zurück. «Da wir uns nicht nur für das Eishockeystadion einsetzen, pflegten wir auch Kontakt zu anderen Sportvereinen wie den Bogenschützen, den Curlern, den Unihockey- und den Schwimmclub, um nur einige zu nennen.»
Die von Kassier Oliver Müller vorgetragene Vereinsrechnung schliesst mit einem Plus von rund 2300 Franken ab. Das Budget rechnet mit einem Gewinn von 400 Franken. Die Mitgliederbeiträge bleiben unverändert bei 50 Franken (Privatpersonen), 300 Franken (juristische Personen und Gemeinden), 100 Franken (kleinere Gemeinden). Der Verein zählt aktuell rund 130 Mitglieder, aufgeteilt in 80 Privatpersonen, 30 Firmen und 20 Gemeinden.
Der Vorstand wurde wiedergewählt.
Er setzt sich wie folgt zusammen: Markus Meyer, Roggwil (Präsident), Martin Sommer, Oberönz, und Daniel Kämpfer, Herzogenbuchsee (Vizepräsidenten), Rolf Dünki, Langenthal (Geschäftsführer), Oliver Müller, Langenthal (Finanzchef), Zephanja Abbühl, Langenthal (nach dem Rücktritt von Bruno Kunz Vertreter des LVL), Thomas Biedermann, Langenthal (Fussball), Stefan Costa, Langenthal (Vertreter Oberaargau), Kurt Grossenbacher, Herzogenbuchsee (Vertreter Oberaargau West), Gian Kämpf, Langenthal (Eissport), Reto Müller, Langenthal (Grossrat), Daniel Rüegger, Langenthal (Vertreter Oberaargau Ost), Adrian Wüthrich (Nationalrat, Vertreter Oberaargau Süd), Peter Haudenschild, Niederbipp (Vertreter Oberaargau Nord), Walter Ryser, Langenthal (Kommunikation).
Allen Geschäften wurde einstimmig zugestimmt.
Von Irmgard Bayard