Nicht überall gibt es den Sommerspass
Für die daheimgebliebenen Schülerinnen und Schüler gibt es derzeit ein willkommenes und abwechslungsreiches Ferienprogramm. Doch eben nicht überall. Während der Ferienpass in Sumiswald und Eriswil abgesagt wurde, findet das gleiche Angebot in Madiswil und Langenthal statt.
Ferienpass · Es ist das Highlight für die Kinder in den Sommerferien: Der Ferienpass. Basteln, auf Pferden reiten oder in den Arbeitsalltag reinschnuppern. Kinder und Jugendliche, die Spass haben, Neues ausprobieren, viel lachen, Interessantes lernen und das Miteinander geniessen. Doch wegen der anhaltenden Corona-Pandemie findet das beliebte Angebot nicht überall statt. Der Huttwiler Ferienpass, der jeweils in den Frühlingsferien stattfindet, wurde erstmals in seiner Geschichte abgesagt. «Die Absage so kurz vor dem Ziel ist für uns alle eine riesige Enttäuschung, und wir sind sehr traurig darüber», sagte Ursula Hiltbrunner vom Organisationskomitee damals gegenüber dem «Unter-Emmentaler».
Eriswil sagt 27 Kurse ab
Eriswiler Schüler, die ihre Sommerferien zu Hause verbringen, haben jeweils ein Privileg: Ein abwechslungsreiches Freizeitprogramm, fast gratis und erst noch vor der Haustür. Doch die Corona-Pandemie machte dem Organisationskomitee einen Strich durch die Rechnung. «Wir haben unseren Ferienpass anfangs Mai abgesagt, da für uns die allgemeine Lage relativ unsicher war», stellt Annette Ruch, Teamleiterin vom Eriswiler Ferienpass, fest. Die Planung für die 27 Kurse war schon weit vorangeschritten, trotzdem bleibt der Organisator auf keinen Kosten sitzen.
Dies in erster Linie durch die grosszügigen Kursanbieter. «Viele Kurse konnten wir direkt um ein Jahr verschieben», sagt Ruch weiter. «Die Kinder und Jugendlichen sind natürlich traurig, können aber unseren Entscheid vollumfänglich nachvollziehen.»
Rund 400 Kinder in Sumiswald:
Der Ferienpass in Sumiswald wurde bereits im März abgesagt. «Aus unserer Sicht machte es mehr Sinn, den Ferienpass frühzeitig abzusagen und nicht erst kurz vor dem Event. So war die Enttäuschung bei den Kindern und Jugendlichen kleiner», sagt Flurina Suter, Sekretärin vom Sumiswalder Ferienpass-OK. Das riesige Ferienangebot steht den Kindern ab der Spielgruppe bis zur 9. Klasse zur Verfügung. Anmelden können sich jeweils die Schülerinnen und Schüler aus Sumiswald, Wasen, Affoltern, Weier i.E., Trachselwald und Heimisbach. «Da wir den Ferienpass früh abgesagt haben, bleiben wir auf keinen Kosten sitzen», stellt Suter fest. Eltern, Kinder und Jugendliche selbst haben Verständnis und können den Entscheid nachvollziehen. Organisiert wird der Ferienpass jeweils vom Verein «Familie-Träff Sumiswald Wasen». Jedes Jahr machen um die 400 Kinder und Jugendliche mit. Der Verein will sich nun vollumfänglich auf nächstes Jahr konzentrieren.
Normalzustand in Langenthal
In Langenthal hingegen herrscht «Normalzustand». Wie die Präsidentin des Langenthaler Ferienpass-OK, Franziska Zaugg, auf Anfrage mitteilt, soll der Ferienpass wie gewohnt stattfinden. «Lediglich drei Kursanbieter haben kurzfristig noch abgesagt, da sie die Schutzkonzepte nicht einhalten können. Bei weiteren zwei Kursen wurden die Teilnehmerzahlen nach unten korrigiert, und ein Kurs findet wegen den Auflagen neu draussen statt.» Laut der Präsidentin sind die Anmeldungen für den diesjährigen Ferienpass relativ hoch. Rund 360 Schülerinnen und Schüler werden vom 20. Juli bis zum 9. August ein abwechslungsreiches Ferienprogramm erleben dürfen. «Wir hoffen, dass alles funktioniert und uns die Corona-Pandemie nicht noch kurzfristig einen Strich durch die Rechnung macht», sagt Franziska Zaugg.
Sommerspass in Madiswil gestartet
Der Ferienpass in Madiswil hingegen ist bereits im vollen Gang. Dort stehen den Kindern und Jugendlichen über die gesamte Sommerferienzeit rund 20 Kurse zur Auswahl. Wegen der anhaltenden Corona-Pandemie musste lediglich der Kurs im SRO Langenthal abgesagt werden. «Wir sind froh, gerade in dieser schweren Zeit den Ferienpass durchführen zu dürfen. So können wir den Schülerinnen und Schülern eine Abwechslung bieten, da die meisten ihre Ferien zuhause verbringen», stellt Nina Zulliger vom OK fest.
Die SVP Madiswil ist es jeweils, die im Sommer einen interessanten Ferienpass zusammenstellt. Finanziell unterstützt werden sie dabei von der Gemeinde Madiswil. «Wir verzeichnen eine leicht höhere Anzahl an Anmeldungen als sonst», so die Organisatorin. Laut Nina Zulliger waren die Schülerinnen und Schüler in den letzten Wochen auch gemeinsam in der Schule, deshalb sehen wir mit der Durchführung kein Problem. «Letztlich liegt die Entscheidung bei den Eltern, ob sie ihre Kinder in den Ferienpass schicken.
Unsere Kursveranstalter halten sich jedoch an die vorgegebenen Hygiene- und Schutzmassnahmen.» Anmelden für den Madiswiler Ferienpass kann man sich nach wie vor. Die Kursangebote richten sich nämlich auch an
Kinder und Jugendliche aus anderen Gemeinden.
Von Yanick Kurth