Nichts Aussergewöhnliches im unteren Langetental
Die 81. Delegiertenversammlung des Hochwasserschutzverbands unteres Langetental blickte auf ein ausgesprochen ruhiges Jahr zurück. Entsprechend gut schloss die Jahresrechnung, nämlich um gut 100 000 Franken besser als budgetiert. Das könnte bei der nächsten Rechnung anders ausfallen; das Jahr 2018 begann mit mehr Turbulenzen.
Im Wahljahr gebe es terminlich immer ein «Gedrück», stellte Präsident Andreas Fankhauser bei der Begrüssung fest. Eine Tatsache, die denn auch zum aussergewöhnlichen Datum der DV am Gründonnerstagabend führte.
Die Neu- und Wiederwahlen für die nächsten vier Jahre verliefen allerdings recht unspektakulär. Die grösste Veränderung bezieht sich auf die Rechnungsrevision, nachdem zwei der drei langjährigen Rechnungsrevisoren, Andreas Hasler und Beat Friedli, demissioniert haben.
Der Verbandsrat hat in der Folge entschieden, die Rechnungsrevision einem Treuhandbüro zu übergeben. Die Wahl fiel – recht naheliegend – auf die Firma MSM Treuhand AG, deren Teilhaber Hanspeter May der verbleibende Rechnungsrevisor ist.
Die Wahl von MSM Treuhand AG war unbestritten, nicht aber deren Amtsdauer von vier Jahren. Die Amtsdauer von vier Jahren gilt gemäss Statuten für alle Personen, die im Hochwasserschutzverband unteres Langetental ein Amt bekleiden. Üblicherweise werden Revisionsfirmen jedoch nur für ein Jahr gewählt. Auf Antrag eines Delegierten erfolgte die Wahl von MSM für vier Jahre, mit der Auflage allerdings, dass in dieser Zeit die Statuten und das Reglement des Verbands entsprechend angepasst werden und Revisionsfirmen nur noch für ein Jahr gewählt werden können.
Demissioniert hat auch der Aarwangener Delegierte Theodor Gerber. An seine Stelle wurde einstimmig André Gabi gewählt. Sämtliche andern Delegierten, die Verbandsratsmitglieder einschliesslich des Präsidenten Andreas Fankhauser und des Vizepräsidenten Samuel Geiser sowie die Mitarbeitenden Beat Schöni, Sekretär/Wasserbauinspektor, Hanspeter Zingg, stellvertretender Wasserbauinspektor, und Jürg Zurlinden, Kassier, wurden ebenfalls einstimmig wiedergewählt.
«Es sind immer gute Jahre wenn der Hochwasserstollen in Madiswil nicht zu oft geöffnet werden muss», sagte Kassier Jürg Zurlinden vor den Delegierten. Wie 2017 «wo nicht Aussergewöhnliches geschehen ist.». Veranschlagt war ein Nettoaufwand von 238 765 Franken. Schlussendlich beträgt der Nettoaufwand 130 887 Franken, was einer Besserstellung von 107 877 entspricht.
Der Nettoaufwand wird gemäss Kostenschlüssel auf die Verbandsgemeinden verteilt und ist nach den üblichen Akontozahlungen bereits zum grösseren Teil beglichen worden. Die Rechnung wurde von der Delegiertenversammlung einstimmig genehmigt.
Weniger ruhig begann das Jahr 2018. Nach Schnee und starken Regenfällen in der zweiten Januarhälfte musste der Stollen am 20. Januar und am 22. Januar geöffnet werden.
Alarmierungen haben funktioniert
Dies wenigstens mit einem guten Nebeneffekt: «Die Alarmierungen haben hervorragend funktioniert», stellte Beat Staub fest. Sämtliche Messungen hätten zufriedenstellende Werte ergeben. Insbesondere jedoch die «Nadelöre», etwa das «Löiebrüggli», würden gut beobachtet und allfällige notwendige Massnahmen getroffen.
Das notwendige Ausbaggern des Silowerks im laufenden Jahr wird rund 70 000 Franken Kosten verursachen; ein Vorgang, der ein- bis zweimal pro Jahr sein muss.
Im kommenden Sommer soll für rund 25 000 Franken die hölzerne Fussgängerbrücke in der Farbgasse saniert werden. Dabei wird nur noch der Boden aus Holz sein; es sind Metallgeländer vorgesehen. Die Sanierung wird von der Firma Born AG, Langenthal, durchgeführt, welche die kostengünstigste Offerte eingereicht hat.
Die zweite Etappe, Instandsetzung des Hochwasserkanals entlang der Bahnhofstrasse in Langenthal, sei erfolgreich abgeschlossen, informierte Beat Schöni; der Subventionsbeitrag von 200 000 Franken sei dem Verband bereits ausbezahlt worden. Die Netto-Rechnung wird erst in diesem Frühling erstellt. «Das Resultat ist topp; der Kanal wurde super saniert und sollte für die nächsten rund 80 Jahre wieder dienen, ohne dass etwas daran gemacht werden muss.» Die Netto-Baukosten von 138 712 Franken werden den Verbandsgemeinden Madiswil, Lotzwil, Langenthal und Roggwil anteilmässig in Rechnung gestellt.
Neuer Förster für die Holzerarbeiten entlang der Langete ist Christian Zaugg aus Madiswil; er ersetzt Toni Flückiger aus Grünenmatt.
Mit der Aufforderung, hie und da der schönen Langete entlang zu spazieren und allfällige Unregelmässigkeiten zu melden, die bei Hochwasser Probleme verursachen könnten, «entliess» Andreas Fankhauser die Generalversammlung ins Osterwochenende. «Ich wünsche uns allen genug Wasser in der Langete, aber nicht zuviel.»
Von Liselotte Jost-Zürcher