• Ein Abschiedsgeschenk für Margrit Jäggi vom Ausleihe-Team (v.l.): Diana Meyer, Daniela Ait Salem, Nelly Nyffeler, Margrit Jäggi, Käthi Ackermann und Franziska Heiniger. · Bild: eag

06.11.2017
Huttwil

Passionierte Bibliotheksleiterin nimmt Abschied

Margrit Jäggi war 15 Jahre lang mit Leib und Seele Bibliothekarin in der Bibliothek Huttwil, seit 2011 als Leiterin. Jetzt geht sie in Pension. Ihre Nachfolgerin ist Franziska Heiniger.

Es ist kurz vor 18 Uhr, in der Bibliothek Huttwil sind nur noch wenige Kunden. Margrit Jäggi stellt ruhig die zurückgebrachten Bücher in die Regale. Es ist ihr letzter Arbeitstag vor der Pensionierung. Nachdem der letzte Kunde die Bibliothek verlassen hat, findet an diesem Abend eine kleine Abschiedsfeier statt. Mei Rettenmund, Präsidentin des Bibliotheksvereins Huttwil, dankt Margrit Jäggi für die unzählbaren Stunden, die sie für die Bibliothek und die Leserschaft im Einsatz gewesen sei.

15 schöne Jahre
Sie blicke auf 15 sehr schöne Jahre bei der Bibliothek Huttwil zurück, sagt Margrit Jäggi, die sich mit viel Herzblut engagierte. Sie freute sich, konnte sie für jede Leserin und jeden Leser das passende Buch finden. Die Kindergärteler in die Welt des Buches und des Lesens einzuführen, lag der gelernten Kinderkrankenschwester immer ganz besonders am Herzen. Sie hat den «Buchstart» initiiert – ein Buchpaket, mit dem bereits die Eltern von Neugeborenen zum Besuch in der Bibliothek eingeladen werden.

Lesen bei allen fördern
Viel Freude bereitete Margrit Jäggi jeweils die Schweizer Erzählnacht mit den vielen Kindern in der Bibliothek. Die Leseförderung überhaupt bei allen Generationen war der Bibliothekarin stets ein grosses Anliegen. Wohl auch deshalb bringen zwei Frauen vom Ausleihe-Team einmal im Monat einen Einkaufswagen mit Büchern in den Seniorenpark Sonnegg – und das schon fast seit einem Jahr.
«So müssen die ältesten Leserinnen und Leser, denen der Weg in die Bibliothek zu beschwerlich geworden ist, nicht auf die Ausleihe verzichten», erzählt Margrit Jäggi.
 
Gerne «Krimis» lesen
Der Kontakt mit den grossen und kleinen Bibliotheksbesucherinnen und -besuchern wird Margrit Jäggi fehlen. Sicherlich aber wird sie auch künftig öfters in der Bibliothek anzutreffen sein. Denn lesen, das tue sie nach wie vor leidenschaftlich gerne – und ihre Lieblingslektüre bleibe ein spannender Krimi.
Seit Juni 2002 war Margrit Jäggi nebenamtlich als Bibliothekarin in der Ausleihe tätig, seit Neujahr 2011 als Leiterin. «Dabei war es ihr immer wichtig gewesen, dass es in der Arbeitsgemeinschaft alle gut hatten», sagt Mei Rettenmund. Doch jetzt wird die Leiterin 64-jährig, und da schreiben die Arbeitsverträge der Bibliothek zwingend Pensionierung vor.

Wiedereinstieg ins Berufsleben
Franziska Heiniger ist die neue Leiterin der Bibliothek Huttwil. «Für mich ist es wunderbar, in die so grossen Fussstapfen von Margrit Jäggi treten zu können», sagt sie. Seit einem Jahr ist die 36-jährige gelernte Musikalienhändlerin im Team als designierte Leiterin. Für sie sei es der ideale Start zurück ins Berufsleben, freut sich die Mutter zweier Kinder.
Ihre Abschlussarbeit im Rahmen ihrer einjährigen Ausbildung zur Bibliothekarin hat die Huttwilerin bereits geliefert. Gemeinsam mit zwei Kolleginnen aus den Bibliotheken Nidau und Spiez hat sie drei weissgepunktete Koffer entwickelt. Sie leiht sie an Grosseltern, Gotten, Götti und an alle anderen aus, die Kinder im Vorschulalter hüten und betreuen. Im Generationenkoffer hat es Bücher, aber auch Ton- und Filmkassetten sowie weiteres Material zu einem Thema.

Attraktives Jubiläumsjahr
«Dass ich gerade im Jubiläumsjahr als Leiterin starten kann, das freut mich besonders», sagt Franziska Heiniger. Denn im nächsten Jahr feiert die Bibliothek Huttwil ihr 40-jähriges Bestehen (siehe Kasten.) Darauf freut sich auch Margrit Jäggi. Bei einigen Anlässen wird sie das Ausleihe-Team und die Leiterin weiterhin unterstützen. Ist die Bibliothek doch auf ehrenamtliche Helfer angewiesen. Margrit Jäggi und Franziska Heiniger sagen einhellig: «Schon heute darf man sich auf ein Jubiläumsjahr mit vielen Höhepunkten freuen.»  

Von Elsbeth Anliker