• Wer diesen Sommer die Ferien zu Hause verbringt, kann die Schönheiten des Oberaargaus auf spielerische, sportliche, rätselhafte oder genussvolle Art entdecken. · Bilder: Walter Ryser

  • Wer diesen Sommer die Ferien zu Hause verbringt, kann die Schönheiten des Oberaargaus auf spielerische, sportliche, rätselhafte oder genussvolle Art entdecken. · Bilder: Walter Ryser

08.06.2020
Oberaargau

Perlen einer neuen Ferienregion

Die Region Oberaargau umwirbt die einheimische Bevölkerung als Feriengäste. Neue Freizeitangebote locken diesen Sommer. «Dabei werden viele feststellen, dass es im Oberaargau Perlen gibt, von denen sie bislang gar nichts wussten», ermuntert Denise Krieg-Wälchli, Leiterin Freizeit/Tourismus Region Oberaargau, die potentiellen Gäste.

Oberaargau · Der Oberaargau ist bislang nicht als Freizeit- und Tourismusregion bekannt. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass die Region in diesem Bereich nichts zu bieten hätte. Im Gegenteil: Facettenreich präsentiert sich die Region vom Napfgebiet bis zu den Jurahöhen. Im südlichen Teil sind die Hügel steil, die Täler tief und das Wechselspiel zwischen Wald, Feld und Höfen lebendig. Nördlich beherrscht der Bipper Jura mit imposanten Felswänden, saftgrünen Weiden und beschaulichen Bergdörfern das Gebiet.
Der Oberaargau ist aber mit seinen Bächen, der Aare sowie den kleinen Seen und Weihern auch sehr wasserreich.
In dieser Gegend gibt es zahlreiche «Perlen», die zu entdecken es sich lohnt, wie Sybille Schönmann (Niederbipp), Präsidentin der Kommission Freizeit der Region Oberaargau, an einer Medienkonferenz betonte. Seit knapp anderthalb Jahren ist Denise Krieg-Wälchli als Leiterin Freizeit/Tourismus Oberaargau daran, diese Perlen sichtbar und bekannt zu machen. In Zusammenarbeit mit verschiedenen Playern und Partnern ist es gelungen, in den letzten Monaten neue Angebote zu realisieren. Diese stehen ab sofort der Bevölkerung zur Verfügung.

Neue Freizeitmöglichkeiten
Es sei ein Zufall, dass die Lancierung dieser Angebote exakt auf das Ende des Corona-Lockdowns erfolge, aber zweifellos ein idealer Moment, bemerkt Denise Krieg, die vermutet, dass aufgrund der Covid-19-Sondersituation viele Leute ihre Ferien zu Hause verbringen werden und sich deshalb über die neuen Freizeitmöglichkeiten in der Region freuen würden. «Dabei werden die Leute feststellen, dass der Oberaargau Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten zu bieten hat, von denen man bislang keine Kenntnis hatte», gibt Denise Krieg zu verstehen.
Dazu zählt beispielsweise der neue City-Trail in Langenthal, der 28 Posten aufweist und vor allem Familien ansprechen soll. Hier lerne man Langenthal von einer anderen Seite kennen und erhalte viele Infos über die Stadt, die weniger oder gar nicht bekannt seien.
Der Trail ist digital und kann in einer oder mehreren Etappen absolviert werden. Ein anderer Trail, der Velo-Trail, führt von Wangen über Attiswil, Wiedlisbach, Oberbipp zurück nach Wangen und umfasst 24 Posten zum Rätseln, Spielen und Lernen. «Eine tolle Route, die man auch einfach so absolvieren kann, ohne Rätsel zu lösen», erwähnt Denise Krieg.

Für Herz, Lunge und Gaumen
Töfflitouren seien voll im Trend, weshalb man auch im Oberaargau solche anbiete, weist Denise Krieg auf ein weiteres Angebot hin. So können ab dem 6. Juli bei der Garage Hasler in Herzogenbuchsee Töfflis gemietet werden. Zwei Tourenvorschläge stehen zur Auswahl, aber auch individuelle Touren sind möglich. Etwas für Herz, Seele, Lunge und Gaumen bietet die «Flyer-Schnousi-Tour», die mit dem E-Bike von Buchsi (Restaurant Kreuz) zum Jordihof auf den Ochlenberg führt. Hier besteht dann die Möglichkeit zum «Schnousen» von köstlichen Hofprodukten.
Kulturliebhaber kommen dagegen auf einer kleinen Kulturreise auf ihre Kosten. Dies geschieht während einer Führung durch das Lina-Bögli-Zentrum sowie einer geführten Wanderung entlang dem Amiet-Hesse-Weg (inklusive Mittagessen im Restaurant Kreuz in Herzogenbuchsee sowie einem Zvieri-Apéro). Meistermaler Cuno Amiet, Nobelpreisdichter Hermann Hesses Sohn Bruno und die weltreisende Bauerntochter Lina Bögli haben zwei Dinge gemeinsam: Sie lebten einst in Oschwand ob Herzogenbuchsee. Und: Ihr Leben und Wirken stehen im Fokus des Erlebnis-Päckli, der kleinen Kulturreise, die das «Kreuz» und das Zentrum Lina Bögli in Herzogenbuchsee mit dem Amiet-Hesse-Themenweg geschnürt haben.

Trotti-Krimi oder Biber-Watching
Daneben stehen weitere attraktive Freizeitangebote von Leistungsträgern zur Verfügung, wie jene von Pro Regio Huttwil, die mit einem Trotti-Krimi (ab dem Ahorn) oder Übernachtungen auf einem Lamahof locken. Aber auch ein Biber-Watching im Bürgisweyerbad ist möglich. Und dann gibt es noch die «Schnuf-uf»-Kampagne mit 66 Angeboten entlang der Herzroute. Einen Überblick über diese neuen Freizeitangebote erhält man auf der Webseite www.myoberaargau.com.
Eine Plakat- und Inseratekampagne wird in den nächsten Wochen zusätzlich auf die neuen Freizeit-Angebote aufmerksam machen. «Bislang verfügte der Oberaargau in diesem Bereich über wenig Angebote, doch nun stehen diese zur Verfügung und wir hoffen, dass sie von der einheimischen Bevölkerung, aber auch von Ausflüglern und Besuchern rege genutzt werden», zeigte sich Denise Krieg-Wälchli zuversichtlich. Auch Sybille Schönmann ist überzeugt, damit dem Zeitgeist und dem Bedürfnis der Bevölkerung zu entsprechen, «nicht zuletzt auch deshalb, weil wir über ein breites Angebot verfügen, bei dem jeder, seinen Wünschen entsprechend, etwas finden dürfte.»

Von Walter Ryser