Positives Resultat trotz sinkender Marge
Die Bernerland Bank hat das herausragende Jahr 2015 sogar noch verbessern können: Das Resultat im Jahr 2016 weist einen Jahresgewinn von 4,3 Millionen Franken aus, die Bank mit Hauptsitz in Sumiswald konnte wachsen, obwohl das Zinsgeschäft eine kleinere Marge abwirft.
Sumiswald · Für die Generalversammlung am 20. Mai in der Langnauer Ilfishalle kann die Bernerland Bank (BLB) positive Zahlen vorweisen. «Entgegen den Erwartungen sogar noch bessere als im letzten Jahr», sagt Geschäftsführer Peter Ritter gegenüber den Medien. Mit Ausnahme des Zinsgeschäftes sind die Zahlen stabil oder gar wachsend, sodass die Bank in neue Projekte investieren kann (siehe Kasten). Besonders positiv sei derweil die Steigerung der Kundengelder. Daher können weiterhin Dividenden von 10.50 Franken pro Aktie ausbezahlt werden. Mit 2,2 Prozent Dividendenrendite verfügt die Bernerland Bank über einen Wert, der im Bankensektor im besseren Durchschnitt einzuordnen ist.
60 Millionen Franken mehr Kundengeschäft
Hervorzuheben sind bei der BLB vor allem die Resultate im Kundengeschäft. Fast 60 Millionen Franken mehr Gelder konnte die Bank im Vergleich zum Vorjahr entgegennehmen und ausleihen, das sind aufgeteilt 30 Millionen Franken neue Ausleihungen ( + 2,5 Prozent) und 25 Millionen Franken neue Kunden- und Depotgelder (+1,9 Prozent). Gerade weil das Finanzjahr 2016 herausfordernd war, sind das Zahlen, die Peter Ritter freuen. «Wir mussten bis auf wenige Ausnahmen keine Negativzinsen verlangen, obwohl wir rund 20 000 Franken der Schweizerischen Nationalbank bezahlen mussten», erklärt der BLB-Geschäftsführer. Eigentlich wolle man das vermeiden, auszuschliessen sei es im aktuellen Finanzumfeld dennoch nicht. Gerade das Zinsgeschäft ist und bleibt aber das Sorgenkind der BLB, insbesondere, weil rund 80 Prozent des Ertrages mit der Geldannahme und -weitergabe verdient wird. Der Ertrag aus dem Zinsgeschäft hat im Vergleich zum Vorjahr um 0,7 Prozent abgenommen, obwohl das Betriebsergebnis um 2 Prozent wachsen konnte. Das wiederum zeigt, dass die Marge auf den Geschäften kleiner wird. Stark angewachsen ist derweil das Vermögensverwaltungsgeschäft, bei welchem die BLB seit vergangenem Jahr mit der Zähringer Privatbank zusammenarbeitet. Das Wachstum hierbei belief sich auf 18 Prozent.
5 Millionen Franken Reserven
Dank dem letztlich guten Ergebnis konnte die Bernerland Bank bereits 2,6 Millionen Franken in die Reserven und Rückstellungen legen. Wird an der Generalversammlung vom 20. Mai der Verwendung des Gewinns zugestimmt, werden weitere 2,3 Millionen Franken den Reserven hinzugefügt. Dieses Polster wird nicht aus einem bestimmten Grund angelegt, sondern vielmehr für schlechtere Zeiten. Das gute Jahr 2016 gibt der Bank daher auch für die Zukunft Sicherheit.
Das ist derweil durchaus sinnvoll. Die Herausforderungen, welche auf die Banken zukommen werden, nehmen nicht ab. Die Zinsen dürften voraussichtlich auf einem ähnlichen Niveau verbleiben, was den Rückgang der Zinsmarge kaum stoppen wird. Das gilt auch für die Bernerland Bank. «Wir haben noch Spielraum», sagt Peter Ritter, deutet damit aber nicht nur auf die Reserven hin, sondern auf das Aufwand- und Ertragsverhältnis. Die Bernerland Bank soll zudem weiterhin wachsen, sodass auch künftig ein ähnlicher Gewinn resultieren dürfte. Eine Wiederholung der beiden guten letzten Jahre ist aber keineswegs selbstverständlich.
Von Leroy Ryser