Rechnung 2017 markant besser als erwartet
Freude und Genugtuung herrschte an der Gemeindeversammlung Bleienbach, durfte diese doch eine Jahresrechnung 2017 genehmigen, die beim Gesamthaushalt 354 000 Franken besser als budgetiert abschliesst – mit 195 000 Franken Gewinn.
Bleienbach · «Danke für euer zahlreiches Erscheinen.» Mit diesen ironischen Worten begrüsste Bleienbachs Gemeinde- und Gemeinderatspräsident Daniel Benevento die kleine Schar von 26 Stimmberechtigten im Schulhaus zur Juni-Gemeindeversammlung. Bei aktuell 541 Stimmberechtigten ist das eine Beteiligung von 4,8 Prozent. Oder anders geschrieben: Nur jeder 21. Stimmberechtigte war vor Ort.
Daniel Benevento übergab das Wort sogleich Finanzverwalterin Elisabeth Berchtold. «Alle Zahlen sind grün eingefärbt. Das bedeutet, dass in allen Bereichen positiv abgeschlossen werden konnte», so die Finanzverwalterin. Der steuerfinanzierte allgemeine Haushalt weist einen Überschuss von 128 000 Franken auf, die durch Gebühren finanzierten Spezialfinanzierungen einen solchen von 67 000 Franken. Elisabeth Berchtold führte das im Vergleich zum Voranschlag markant bessere Ergebnis vor allem auf Steuereinnahmen bei den juristischen Personen zurück.
Bildung und soziale Sicherheit
«Die Bildung war 2017 der grösste Posten bei den Ausgaben», stellte die Finanzverwalterin mit Blick auf die 585 000 Franken fest. «Volksschule und Kindergarten laufen über Lotzwil», sagte sie und nannte die soziale Sicherheit mit 544 000 Franken als zweitgrössten Posten. «Die Sozialhilfe steigt jährlich», verwies sie auf die in der Jahresrechnung 2016 ausgewiesenen 511 000 Franken. Daneben gab es eine Steigerung bei den Steuern, die in der Rechnung 2017 mit 1,681 Millionen Franken ausgewiesen sind. Der Bilanzüberschuss (früher Eigenkapital) betrug Ende 2017 4,045 Millionen Franken.
Gewaltige Kostenunterschreitung
Damit noch nicht genug der positiven Meldungen, denn Gemeinderat Andreas Moser, Ressort Bau und Planung, stellte nun die Kreditabrechnung für die Sanierung der Mehrzweckhalle mit Photovoltaikanlage vor. Dies nur zur Kenntnisnahme und – wie üblich – ohne Abstimmung. Im Dezember 2014 und ein Jahr später hatte die Gemeindeversammlung für die Sanierung der Mehrzweckhalle einen Kredit von 2,8 Millionen Franken gesprochen, für die Photovoltaikanlage einen solchen von 95 000 Franken.
Die Kreditabrechnung zeigt nun, dass an die Investitionskosten von total 2,69 Millionen Franken Beiträge geflossen sind, welche die von der Gemeinde zu tragenden Kosten auf 2,52 Millionen Franken reduzierten. Der grösste Beitrag kam vom Sportfonds (127 000 Franken). Zudem erfolgte ein Beitrag von 19 000 Franken an die Photovaltaikanlage, und fürs Gebäude wurden Fördergelder von 24 000 Franken vereinnahmt. Die Kreditunterschreitung beträgt somit beachtliche 375 000 Franken. Gemeinderat Andreas Moser sprach damit von einer «markanten Einsparung».
Vizegemeindepräsidentin Betty Ott, Ressort Soziales, Bildung und Kultur, verwies auf die neue Leitung des Sozialdienstes: «Nach 14 Jahren Werner Bolliger folgt Beatrice Hodel. Neuer Sozialarbeiter seit Dezember 2017 ist Urs Schneider.» Betty Ott nannte Zahlen zur Volksschule Lotzwil, die zurzeit von 417 Kindern besucht werde – davon deren 68 am Standort Bleienbach. Das hiesige Schulhaus müsse bezüglich Infrastruktur «aufgemotzt» werden. Dies gelte primär für Lehrerzimmer und Toilette.
Zum Schluss informierte Daniel Benevento über das aktuelle Bodenverbesserungsprojekt der drei Gemeinden Bleienbach, Bettenhausen und Thörigen – das ein Gesamtmeliorationsprojekt ist. Gegen den Perimeterplan für die Melioration seien insgesamt 55 Einsprachen eingegangen. Bleienbachs Gemeindepräsident gab sich jedoch zuversichtlich, dass diese «bis nach den Ferien» behandelt werden können, was in der Folge grünes Licht für eine Gründerversammlung der Bodenverbesserungsgenossenschaft Bleienbach-Bettenhausen-Thörigen bedeuten würde.
Von Hans Mathys