• Bei den 1442 Aktionären an der Generalversammlung der Clientis Bank Oberaargau herrschte Einigkeit: Das beste Geschäftsjahr in der 147-jährigen Geschichte der Regionalbank fand grosse Zustimmung. · Bilder: Leroy Ryser

  • VR-Präsident Werner Meyer (rechts) und CEO Stefan Wälchli (links) mit der abtretenden Verwaltungsrätin Therese Lanz und ihrem Nachfolger Oliver Steiner.

04.05.2023
Langenthal

Regionalbank auf Höhenflug

Es gibt in diesen Tagen auch noch erfreuliche Meldungen aus der Bankenwelt. Die Clientis Bank Oberaargau setzt ihren Höhenflug fort und verzeichnete 2022 ihr bestes Geschäftsergebnis in der 147-jährigen Geschichte der Regionalbank. So konnte CEO Stefan Wälchli an der Generalversammlung in der Westhalle in Langenthal den 1442 anwesenden Aktionären einen Reingewinn von 2,99 Millionen Franken vermelden.

Er sei wohl der einzige Verwaltungsratspräsident in der 147-jährigen Geschichte der Clientis Bank Oberaargau, der erst im vierten Amtsjahr erstmals live eine Generalversammlung durchführen könne, betonte Werner Meyer (Langenthal) zu Beginn der diesjährigen GV in der Westhalle in Langenthal, die nach einer dreijährigen, coronabedingten Pause erstmals wieder physisch stattfand. «Es ist uns wichtig, diese GV mit ihnen durchführen zu können», betonte Meyer und fügte hinzu: «Die Präsenz der Aktionäre verleiht der Generalversammlung einen würdigen Rahmen und wir freuen uns, den Puls der Aktionäre zu spüren und dass wir uns mit ihnen austauschen können.» Dieser Meinung waren auch die angesprochenen Aktionäre, die in grosser Zahl erschienen. 1442 Personen fanden sich in der Halle ein, damit wurde das Rekordergebnis knapp verfehlt.

Marktposition ausgebaut
Meyer sprach in diesem Zusammenhang an, dass das Vertrauen in die Clientis Bank von Seiten der Kunden und Aktionäre sehr hoch sei. «Unsere Aktien sind gefragt, besteht doch eine Warteliste.» Diese starke Verbundenheit mit der Regionalbank wüssten Geschäftsleitung und Verwaltungsrat sehr zu schätzen, gerade in dieser Zeit, betonte Meyer. Was geschehe, wenn das Vertrauen in eine Bank verloren gehe, habe die unschöne Entwicklung bei der Credit Suisse eindrücklich gezeigt. «Unsere Bank ist sehr gut kapitalisiert und erwirtschaftet seit Jahrzehnten solide Gewinne. Das Netz der Clientis-Bank-Gruppe gibt unserer Bank zusätzliche Sicherheit. Liquidität und Eigenkapital sind sehr gut und übertreffen die gesetzlichen Vorgaben bei weitem», machte Werner Meyer den Anwesenden klar, dass ihr Geld bei der Clientis Bank absolut sicher angelegt sei.
Dies verdanke man nicht zuletzt der gewählten Strategie, die sich als wahres Erfolgsmodell herausgestellt habe, erläuterte der VR-Präsident, der darauf hinwies, dass die Regionalbank seit vielen Jahren schöne Gewinne realisiert. Deshalb werde man an dieser Strategie auch festhalten, fügt er hinzu. Auch im letzten Jahr sei es gelungen, die Marktposition im Oberaargau weiter auszubauen. Damit gebe man sich aber nicht zufrieden, bemerkte Meyer weiter. VR und Geschäftsleitung seien überzeugt, dass weiteres Wachstumspotenzial in dieser Region vorhanden und noch nicht ausgeschöpft sei.
Sorgen bereite den Verantwortlichen der Regionalbank ein anderes Thema, das zuletzt für Schlagzeilen gesorgt habe. So habe man im vergangenen Jahr in der Schweiz insgesamt 56 Bancomat-Sprengungen verzeichnet, was laut Werner Meyer eine beunruhigende Entwicklung darstellt. Bislang sei die Clientis Bank von einem solchen Vorfall verschont geblieben, dennoch habe man sich entschieden, Massnahmen zu ergreifen. So werden die beiden exponierten Bancomaten bei den Landis in Schwarzenbach bei Huttwil und in Bützberg geschlossen. Und die übrigen Bancomaten sind künftig während der Nacht (ab Mitternacht bis 5 Uhr morgens) nicht mehr in Betrieb.

Neue 5-Sterne-Beratung
Stefan Wälchli, CEO der Clientis Bank Oberaargau, durfte anschliessend den Aktionären das beste Jahresergebnis in der Geschichte der Regionalbank präsentieren. So habe man 2022 in allen Sparten ein Wachstum verzeichnet. Auch habe man über 1000 Kreditgesuche bewilligen können. Trotz anspruchsvollen Marktverhältnissen sei es gelungen, das kontinuierliche, nachhaltige und solide Wachstum fortzusetzen. Die Bilanzsumme ist um 108,3 Millionen Franken auf rund 1,845 Milliarden Franken gestiegen. Am Ende resultierte ein Reingewinn von 2,99 Millionen Franken, trotz eines höheren Geschäftsaufwandes von knapp vier Prozent. Sowohl Werner Meyer wie auch Stefan Wälchli betonten, dass die Clientis Bank Oberaargau kein Wachstum um jeden Preis anstrebe. «Qualität steht bei uns vor der Rendite», betonte der VR-Präsident. Diese Qualität werde neu mit einer 5-Sterne-Beratung unterstrichen, erwähnte Stefan Wälchli. Dabei profitiere man bei der Clientis Bank von einem persönlichen Kundenberater sowie von massgeschneiderten und individuellen Banklösungen. Der dritte Qualitäts-Stern beinhaltet eine umfassende und kundenorientierte Beratung in den Bereichen Finanzierung, Anlagen, Zahlen, Sparen und Vorsorgen. Beratung auf Augenhöhe in jeglichen Lebenslagen sowie eine rasche Antwort aufgrund kurzer Entscheidungswege runden die neue 5-Sterne-Beratung der Clientis Bank Oberaargau ab.
Im Verwaltungsrat der Regionalbank kam es lediglich zu einem Wechsel. Die Huttwilerin Therese Lanz trat nach 18 Jahren im Gremium zurück. Ihren Sitz übernimmt der Langenthaler Oliver Steiner, Eidgenössisch Diplomierter Wirtschaftsprüfer und Mitinhaber einer Treuhandfirma mit Sitz in Langenthal und Huttwil. Die übrigen Verwaltungsräte Rudolf Heiniger (Niederbipp), Béatrice Lüthi (Huttwil), My­riam Medici Aeschlimann (Lotzwil), Michael Minder (Huttwil), Christoph Schärer (Lotzwil) und Werner Meyer (Langenthal) wurden für eine weitere Amtsdauer von einem Jahr wiedergewählt.
Den Abschluss der GV bildete die Ein-Frau-Show von «Frölein Da Capo» aus Willisau, die mit ihrem Musik-Comedy-Programm seit vielen Jahren erfolg­reich in der ganzen Schweiz und in TV-Sendungen auftritt.

Von Walter Ryser