• Fasnachtstreiben auf der Strasse, wie wir uns das gewohnt sind (Bild Fasnacht in Huttwil), wird es 2021 nicht geben. · Bilder: Thomas Peter

  • Das Guggenspektakel in Langenthal könnte in eine Halle verlegt werden.

13.10.2020
Langenthal

Rettungsversuche für die Fasnacht

Die Verantwortlichen versuchen die Fasnachts-Veranstaltungen in Langenthal und Huttwil zu retten, wie an der Herbstversammlung der Langenthaler Fasnachtsgesellschaft zum Ausdruck kam. Mitte November soll klar sein, wie die Fasnacht 2021 in der Region gefeiert wird.

Langenthal / Huttwil · Die anhaltende Corona-Pandemie stellt unser Leben auf den Kopf und die Veranstalter von Grossanlässen vor fast unlösbare Aufgaben. So auch die Verantwortlichen der Fasnachts-Veranstaltungen in Langenthal und Huttwil. «Normalerweise ist nach unserer Herbstversammlung alles klar für die bevorstehende Fasnacht», leitete Stefan Spahr, Ober der Langenthaler Fasnachtsgesellschaft (LFG) die traditionelle und sehr gut besuchte Herbstversammlung ein, bei der auch eine Gäste-Delegation der Fasnachtsvereinigung Huttwil anwesend war.

Keine Strassenfasnacht
Doch dieses Mal sei alles ein wenig anders, fügte Spahr hinzu: «Denn nach unserer heutigen Versammlung ist lediglich klar, dass im Hinblick auf die kommende Fasnacht noch gar nichts klar ist», betonte der Ober. Sicher ist, dass die LFG in den kommenden Wochen einen intensiven Rettungsversuch für die Fasnacht 2021 unternehmen wird. Der anwesende Langenthaler Stadtpräsident Reto Müller ermunterte die LFG-Mitglieder: «Nur miteinander können wir etwas auf die Beine stellen. Natürlich hoffen wir, dass so schnell wie möglich eine Impfung gegen das Coronavirus erhältlich ist, damit wir kurzfristig doch noch mitteilen könnten, das an der Fasnacht alles möglich ist. Doch aktuell müssen wir mit der gegebenen Realität leben.»
Der ebenfalls anwesende Regierungsstatthalter Marc Häusler lobte vorerst die Oberaargauer Bevölkerung und wies auf die aktuellen Fallzahlen hin. «Beim Blick auf diese stellen wir fest, dass in unserer Region bislang sehr wenig passiert ist, das ist in erster Linie der Disziplin der Oberaargauer zu verdanken», erläuterte Häusler. Er wies darauf hin, dass Bestrebungen der kantonalen Behörden im Gang seien, alle Fasnachts-Veranstaltungen im Kanton Bern gleich zu behandeln. Er persönlich habe das Gefühl, dass alle Aktivitäten draussen, im Stehen, nicht durchführbar seien. «Anlässe in Innenräumen dagegen haben eine grös-sere Chance, weil hier das Contact Tracing gewährleistet ist», so die Einschätzung des Regierungsstatthalters.

Keine Fasnachtseröffnung am 11.11.
Stefan Spahr teilte anschliessend den LFG-Mitgliedern mit, dass die Plaketten für die Fasnacht 2021 bestellt seien. Zugleich gab er bekannt, dass man eine Arbeitsgruppe gebildet habe, die sich mit möglichen Durchführungs-Szenarien befassen wird. Die Gruppe wird geleitet von Daniel Dubach. Ihr gehören Vertreter des LFG-Büros an sowie diverse Vertreter verschiedener Cliquen. Daniel Dubach gab als erstes zu verstehen, dass die Fasnachtseröffnung vom 11.11. bereits abgesagt sei. Man sei zum Schluss gekommen, nichts zu riskieren, «denn wenn bereits hier, bei diesem kleinen Anlass etwas geschieht, dann können wir die Fasnacht 2021 gleich vergessen», sagte er.

Durchführungs-Szenarien erarbeiten
Dubach erläuterte, wie der «Fahrplan» für die geplante Fasnacht aussieht: Bis Anfang November wird die Arbeitsgruppe vier Workshops durchführen. «Dabei starten wir mit einem weissen Blatt und sind gespannt, was in dieser Ideenwerkstatt entstehen wird», zeigte er sich zuversichtlich. Vielleicht entstehe hier sogar etwas Neues, Kreatives, das die Fasnacht in Zukunft beleben könnte, gab er seiner Hoffnung Ausdruck. Anfang November soll dann die definitive Entscheidung fallen, ob und in welcher Form die Langenthaler Fasnacht 2021 stattfinden wird. Sicher ist schon jetzt, dass diese verkürzt wird und voraussichtlich an den drei Tagen vom Samstag, 20. bis Montag, 22. Februar durchgeführt wird.
Auch in Huttwil macht man sich Gedanken, in welcher Form die Fasnacht im Städtli inszeniert werden könnte, wie Präsidentin Jacqueline Flückiger zu verstehen gab. Auch hier steht eine verkürzte Fasnacht, mit einem einzigen Fasnachts-Tag, zur Diskussion. Der Vorstand des Fasnachtsvereinigung Huttwil wird sich am 19. Oktober zu einer nächsten Sitzung treffen und hier das weitere Vorgehen besprechen.

Von Walter Ryser