«ROCK-OUT» im Final von «Stadt Land Talent»
In der zweiten Staffel der Casting-Show «Stadt Land Talent» des Schweizer Radio und Fernsehens SRF hat sich die Emmentaler Rock Band «ROCK-OUT» mit ihrem eigenen Song «Stand Together» für den Final von heute Samstag qualifiziert. Dafür hat die vierköpfige Band extra einen neuen Song geschrieben. «Dynamite» wird am Samstagabend auf SRF1 um 20.10 Uhr zum ersten Mal zu sehen und zu hören sein.
Sumiswald · Severin Held aus Burgdorf an der Gitarre, David Bärtschi aus Sumiswald am Schlagzeug, Florian Badertscher aus Sumiswald, Gitarre und Gesang, und Luca Gfeller aus Grünenmatt am Bass, spielen seit rund drei Jahren zusammen in der Band «ROCK-OUT». Severin Held und Luca Gfeller kennen sich seit dem Kindergarten und haben dann später Florian Badertscher in der Oberstufe kennengelernt. David Bärtschi kannten die drei schon länger flüchtig, da alle vier im Rüegsauschachen bei Pat’s Instrumentenshop in den Musikunterricht gingen. Und so ergab sich schlussendlich die Zusammensetzung der heutigen «ROCK-OUT» Band.
Die Weichen zum Rock und Hard-Rock legten sich bei allen schon in den frühen Jugendjahren. So hörte der Sänger Florian Badertscher alle «AC/DC»-CDs rauf und runter. Und Luca Gfeller riss sich die «Gotthard»-CDs seiner Mutter unter den Nagel. Ihre eigenen Songs schreiben sie zusammen, mittlerweile sind es 20, die sie auf die zwei CDs im 2018 «Loud Hard and Dirty» und im 2020 «Stand Together» veröffentlicht haben. Und im letzten Jahr veröffentlichten sie digital zwei Singles. «Es ist nicht alles nur Rock, wir können auch Balladen», lacht Luca Gfeller. Mindestens zweimal pro Woche üben sie in einem von der Gemeinde Lützelflüh gemieteten Luftschutzkeller auf der Schaufelbühl-egg. «ROCK-OUT» ist keine Coverband. Sie spielen aus Leidenschaft Rock in ihrem eigenen Stil ihre eigenen Songs und bleiben sich selbst treu.
Aber wie kamen sie eigentlich dazu, sich bei «Stadt Land Talent» anzumelden? «Wir haben uns beworben, weil wir der breiten Bevölkerung den Rock wieder etwas mehr zeigen und nahe bringen wollen. Wir sind schon lange in diesem Stil unterwegs und hatten immer gute Rückmeldungen. Für uns war und ist die Teilnahme ein weiterer Schritt, um zu schauen, wohin wir kommen, wenn wir es probieren», erklärt Luca Gfeller.
Die Vorausscheidung bei «Stadt Land Talent»
Stefanie Heinzmann, Jonny Fischer und Luca Hänni begaben sich bei der Sendung «Stadt Land Talent» erneut auf die Talentsuche in den Kategorien Musik, Tanz und Variety. Die drei Talent Scouts waren in Emmen, Langenthal und Basel auf Tour, um auf den Casting-Bühnen die besten Talente aus der ganzen Schweiz in ihrer Kategorie zu finden. «ROCK-OUT» präsentierte sich am 11. März in Langenthal und begeisterte nicht nur Stefanie Heinzmann mit ihrem rockigen und energiegeladenen Auftritt. Bereits die ersten Gitarrentöne liessen den Puls von jedem Rockerherz in Wallungen bringen. Und es folgte der Gesang von Florian Badertscher. Eine Stimme mit grossem Wiedererkennungswert. Das Publikum verlangte begeistert und lautstark nach einer Zugabe. Dementsprechend fielen die Bewertungen der drei Jurymitglieder sehr positiv aus: Von krasser Stimme über Rampensäue und «sehr mutig, mit einem eigenen Song aufzutreten», zu grossartiger und toller Leistung, war alles zu hören. Und mit diesem positiven Feedback war der Einzug ins Finale besiegelt. «Das haben wir absolut nicht erwartet», sagt Luca Gfeller bescheiden. Was auch die Bemerkung von Bandsänger Florian Badertscher kurz vor der für Stefanie Heinzmann schwierigen Entscheidung wiedergibt: «Schon gut, wenn wir nicht weiterkommen, wir wollten einfach mal im SRF1 sein.» «Wir haben uns sehr gefreut und sehen den Einzug ins Finale als grosse Chance, aber auch als eine Challenge für uns an.» Und so sass die Band in der Zwischenzeit zum Finale nicht auf der faulen Haut, sondern übte und probte sehr viel, um am Samstagabend ihr Bestes geben zu können.
Das Finale
«ROCK-OUT» wird mit ihrem eigenen Song «Dynamite» gegen elf andere Gruppen oder «Einzelkämpfer» in den Kategorien Musik, Tanz und Variety antreten. Sie wagen es mit einem eigenen Song, wollen ihren Stil zeigen. «Wir haben ‹Dynamite› extra für das Finale geschrieben, er wird dann das erste Mal zu sehen und zu hören sein», verrät Luca Gfeller. Später am Samstagabend werde ein Musik-Video dazu veröffentlicht und ab Sonntag wird der Song auf allen Streaming-Plattformen erhältlich sein.
Und was erhoffen sie sich von dem Finale? «Also Hoffnung, dass wir einen guten Platz erreichen, haben wir natürlich schon. Aber für uns ist es bereits ein riesiger Erfolg und Gewinn, dass wir am Finale teilnehmen dürfen und so noch einmal im Fernsehen auftreten dürfen. Es ist vielleicht einmalig für uns, vor so einem grossen Publikum zu spielen. Wir haben keine grossen Erwartungen und nehmen es einfach, wie es kommt. Zumal ist die Konkurrenz sehr stark, es ist einmalig, was hier alles geboten wird», sagt Luca Gfeller anerkennend. «Aber natürlich hoffen wir, dass doch einige für uns voten werden – wir hoffen auf das Emmental», lacht der Bassist.
Der Gewinner-Act wird per Televoting von den Zuschauerinnen und Zuschauern gewählt und gewinnt 100 000 Franken. Was würden sie denn, falls es zum Sieg reichen würde, mit dem Geld anfangen? «Als erstes würden wir alle, die uns jetzt in dieser Zeit sehr stark unterstützt haben und uns Mut gemacht haben, zu einem Essen einladen. Dann würden wir eine Heizung in unserem Bandraum installieren und den Rest in CDs und unsere Band-Zukunft investieren.» Und falls es nicht reicht, geht die Welt für die vier jungen und bodenständigen Männer nicht unter. «Wir haben in der Sendung viel von anderen lernen können, haben gesehen, was wir besser machen können, haben aber auch spüren dürfen, dass wir recht gut ankommen. Wir hatten viele positive Erlebnisse, die wir für uns mitnehmen dürfen», sagt Luca Gfeller.
Musik solange die Freude dabei ist
Zu gönnen wäre der Sieg den vier jungen und sympathischen Musikern. Aber egal, ob sie es schaffen oder nicht: Die Freude an der Musik lassen sie sich nicht nehmen. «Ja klar, solange wir Freude an der Musik und allem drum herum haben, werden wir weiter machen», sagt Luca Gfeller bestimmt. Wichtig ist ihnen vor allem, ihre Bodenständigkeit zu behalten und sich stets selbst treu zu bleiben.
In den letzten Jahren durfte die Band an vielen Festivals in der Schweiz und gar in Deutschland spielen. So war ein besonderer Act für sie der Auftritt am Töff Treffen der Dead Riders letzten Sommer in Sumiswald oder der Auftritt als Vorband von «Shakra». Dennoch, leben lässt es sich noch nicht von der Musik, also gehen die vier weiter ihren Berufen nach. Der 24-jährige Severin Held ist Zimmermann, der 21-jährige David Bärtschi ist Seiler, Florian Badertscher (24) ist Metzger und der 24-jährige Luca Gfeller ist Elektriker. Gibt es auch noch was anderes als Musik, was den vier jungen Musikern Freude bereitet? «Es reicht nicht mehr für viel anderes. Drei fahren Töff und alle mögen Wanderungen in den Bergen und in der Natur.»
Von Marianne Ruch