• Von links: Susanne Simon Wildi, Gemeindeschreiberin, wird ihr Pensum aufstocken. Gemeindepräsident Peter Haslebacher und der scheidende Finanzverwalter Rudolf Heiniger. · Bild: Karin Rohrer

11.06.2018
Oberaargau

Rudolf Heiniger nach 18 Jahren verabschiedet

Traktandiert waren an der ordentlichen Gemeindeversammlung in Oeschenbach die Genehmigung der Erfolgsrechnung sowie der ersten Teilrevision des Personal- und Entschädigungsreglementes. Aber Hauptthema war klar die Verabschiedung von Finanzverwalter Rudolf Heiniger.

Oeschenbach · 18 Budgets, 18 Erfolgsrechnungen, 18 Gemeinderatsreisen und ein Haufen Arbeit, so könnte man es ganz kurz zusammenfassen. Aber da war viel mehr in den vergangenen 18 Jahren, und Rudolf Heiniger erzählte gerne etwas aus dem Nähkästchen, liess die Versammlung an ein paar heiteren Müsterchen aus seiner Tätigkeit teilhaben. Einmal waren anscheinend 20 Rappen zu viel vorhanden und dies sei bei den Revisoren nicht auf Verständnis gestossen, vor allem nicht Heinigers Vorschlag, diese in das Kopierkässeli zu verschieben.
Und da war auch noch die Geschichte mit dem eingeschlossenen Tresorschlüssel, eine Nacht- und Nebel-Aktion mit Druckertoner und weitere mehr. Natürlich waren es nicht nur die lustigen Pannen, an die sich der Finanzverwalter mit einem Schmunzeln im Gesicht erinnerte.
«Die jährlichen Gemeinderats-Reisen waren immer ein Highlight für mich. Sehr schätzte ich das grosse Vertrauen seitens Gemeinderat und die enormen Freiheiten, zum Beispiel bei der Budgetausarbeitung. Ich bin stolz, ein Oeschenbacher zu sein und freue mich, dass die Gemeinde ihren Charme und ihre Eigenständigkeit erhalten konnte», betonte Rudolf Heiniger, welcher ursprünglich als Quereinsteiger dieses Amt übernommen hatte.
Nun hat er seine 40%-Arbeitsstelle als Finanzverwalter bei der Einwohnergemeinde Oeschenbach per 30. Juni 2018 gekündigt, um der Doppelbelastung mit seinem Bauernbetrieb etwas entgegenzuwirken.

Optimale Lösung gefunden
«Für mich war das bei meinem Amtsantritt im Jahr 2007 sehr praktisch mit dem bestens involvierten und erfahrenen Finanzverwalter. Alles lief wie am Schnürchen, selten gab es einen Knoten zu entwirren, und die Zusammenarbeit mit Gemeindeschreiberin und Finanzverwalter verlief bestens. Umso mehr freut es mich, dass wir auch künftig unsere ‹Sörgeli› an niemand neues herantragen müssen und wir eine schlanke und einfache Lösung gefunden haben», betonte Gemeinderatspräsident Peter Haslebacher.
Denn die bisherige Gemeindeschreiberin Susanne Simon Wildi wird ihr Pensum aufstocken und Bereiche der Finanzverwaltung übernehmen, womit auch die Bezeichnung von Gemeindeschreiberin auf Gemeindeverwalterin wechseln wird.
Das restliche Pensum von 10 % für die Rechnungsführung, das Budget, die Jahresrechnung sowie den Finanzplan wird in einem Mandatsvertrag mit Magdalena Bärtschi von tilia Treuhand AG vereinbart.

Positive Rechnung und guter Abschluss
Das Vorstellen der Erfolgsrechnung 2017, zum zweiten Mal nach dem neuen Rechnungslegungsmodell HRM2 erstellt, oblag jedoch noch Rudolf Heiniger und so erläuterte er die wichtigsten Zahlen zum positiven Abschluss. «Der Gesamthaushalt schliesst mit einem Ertragsüberschuss von 13 712 Franken ab. Die Besserstellung gegenüber dem budgetierten Aufwandüberschuss von 33 800 Franken beträgt somit 47 512 Franken.»
Mit dafür verantwortlich war unter anderem die Abwasserentsorgung, da diese mehr als 10 000 Franken besser abschloss als budgetiert. Die grössten Posten in der Erfolgsrechnung machen sicher die soziale Sicherheit, Bildung und Allgemeine Verwaltung aus. Was die letzten Jahre über plus/minus gleich geblieben ist, sind die Steuererträge, wie der Finanzverwalter zur einstimmig angenommenen Erfolgsrechnung 2018 informierte.
Die Neuorganisation der Anstellung der Gemeindeverwalterin und der Mandatsauftrag Magdalena Bärtschi haben natürlich Auswirkungen auf das Personal- und Entschädigungsreglement. Dieses muss nun einer Teilrevision unterzogen werden, was einstimmig genehmigt wurde seitens der Versammlung.

Von Karin Rohrer