Sanierung Eishalle Schoren nimmt Fahrt auf
Die bevorstehende
Sanierung der Eishalle Schoren nimmt weiter Fahrt auf. Ein erster Meilenstein steht bevor, befindet doch der Langenthaler Stadtrat am kommenden Montag über einen Investitionsbeitrag von 600 000 Franken für die weitere Planung.
Es ist schon fast eine «Never-Ending-Story», der Bau einer neuen Eishalle in Langenthal. Die Geschichte ist hinlänglich bekannt und auch der «Unter-Emmentaler» hat schon oft darüber berichtet. Vor rund anderthalb Jahren wurde das Vorhaben neu lanciert. Dazu wurde eine entsprechende Projektorganisation eingesetzt, mit dem Auftrag, die Sanierung und Erweiterung der bestehenden Eishalle in Schoren zu planen und zu realisieren. Bereits Ende 2023 wurde eine Machbarkeitsstudie vorgelegt, die aufzeigte, dass am heutigen Standort eine langfristig ausgerichtete und umfassende Eissportinfrastruktur mit zwei Eisfeldern sowie einer Curlinghalle mit drei Eis-Rinks möglich ist.
Für zweithöchste Spielklasse geeignet
Der aktuelle Standort bietet die Chance, die geplante Erweiterung etappenweise zu planen und umzusetzen. Eine vollständige Umsetzung der Machbarkeitsstudie erachtet die eingesetzte Projektorganisation und insbesondere auch der Gemeinderat zum jetzigen Zeitpunkt als nicht realistisch. Die Hauptakteure bei diesem Vorhaben, die in der Projektgruppe alle vertreten sind (Kunsteisbahn AG, Stadt Langenthal, Burgergemeinde Schoren, SC Langenthal, Curling-Club Langenthal und Region Oberaargau) haben sich in intensiven Gesprächen und Verhandlungen auf eine angemessene und zweckmässige Sanierung geeinigt, die Optionen für spätere Etappen ermöglicht. So soll in einer ersten Phase die bestehende Eishalle vor allem im Garderobenbereich erweitert und das ganze Gebäude energetisch, baulich und technisch erweitert werden. Das sanierte Stadion wird über ein Fassungsvermögen von 3000 Zuschauern verfügen und genügt damit den Anforderungen der zweithöchsten Schweizer Spielklasse, womit der Hauptmieter der Eishalle, der SC Langenthal, über sportliche Perspektiven verfügt, zu einem späteren Zeitpunkt allenfalls wieder im Profi-Eishockey Fuss zu fassen. Auf den Bau eines zweiten Eisfeldes hingegen wird vorerst verzichtet. Auch die aktuelle 2-Rink-Curlinghalle bleibt vorerst am bestehenden Standort erhalten, soll aber bezüglich Funktionalität aufgewertet werden. Für das Gesamtprojekt hat der Gemeinderat die Kosten auf maximal 20 Millionen Franken festgelegt.
Zuversicht überwiegt
Nun steht bereits ein erster wichtiger Meilenstein für die geplante Sanierung der Eishalle bevor. Denn am kommenden Montag wird das Geschäft zum ersten Mal im Langenthaler Stadtrat behandelt. Dieser muss nämlich einem Investitionsbeitrag in der Höhe von 600 000 Franken zustimmen, damit im Anschluss ein sogenanntes qualitätssicherndes Verfahren durchgeführt werden kann. Bei diesem Verfahren wird aus mehreren Eingaben das beste Projekt und das zuständige Generalplanerteam für die nächste Planungsphasen ausgewählt. Bis Ende 2025 soll auch die Vereinbarung über einen neuen Baurechtsvertrag mit der Besitzerin des Grundstücks in Schoren, der Burgergemeinde Schoren, abgeschlossen sein. Die Volksabstimmung für den Investitionskredit an die Realisierung wird voraussichtlich Ende 2027 stattfinden. FDP-Gemeinderat Markus Gfeller, Delegierter Eissportinfrastruktur des Langenthaler Gemeinderates, blickte bei der Medieninformation zuversichtlich den nächsten Schritten entgegen. «Wir haben diese Woche die Langenthaler Parteien und Stadtratsmitglieder vorgängig zur Stadtratssitzung informiert. Dabei wurden auch kritische Fragen gestellt, aber es wurde keine fundamentale Kritik am Projekt geäussert.» Er sei zuversichtlich, habe doch die Bevölkerung vor Jahren dem Bau einer neuen Eishalle mit einem deutlichen Mehr zugestimmt, fügt Gfeller hinzu, dessen künftige Rolle bei diesem Projekt noch nicht geklärt ist, wird er doch Ende Jahr aus dem Gemeinderat ausscheiden.
110 000 Personen in Schoren
Rudolf Minder, Geschäftsführer der Kunsteisbahn Langenthal, und Patrick Fluri, Verwaltungsratspräsident der Kunsteisbahn Langenthal AG, riefen die gesellschaftliche Bedeutung der Eishalle in Erinnerung. Dabei erwähnte Minder, dass letztes Jahr gesamthaft 110 000 Personen die Eishalle frequentiert hätten, darunter 7500 Schüler aus dem ganzen Oberaargau, die Eislaufstunden gebucht haben. Auch für Rudolf Minder ist die Sanierung der Eishalle ein dringendes Bedürfnis und zugleich eine Chance. «Damit können wir die Garderobensituation wesentlich verbessern. Heute sind wir nicht in der Lage, Trainingslager anzubieten», wies er auf bestehende Mängel hin. Ziel sei es zudem auch, künftig auf dem Eishallendach so viel Energie zu erzeugen, wie für den Betrieb der Eishalle benötigt wird. Auch wies Rudolf Minder darauf hin, dass bereits in den letzten Jahren laufend in den Betrieb und die Technik investiert worden sei, «weshalb vieles davon noch gut erhalten und weiter nutzbar ist.» Mit dem ganzen Projekt soll Vertrauen geschaffen werden, «denn wir wollen ein nachhaltiges, funktionell gutes, überzeugendes und finanzierbares Projekt realisieren», betonte Rudolf Minder. Die bauliche Realisierung soll gemäss SVP-Stadtrat Patrick Fluri und Rudolf Minder unter laufendem Betrieb erfolgen und kann gemäss Markus Gfeller unmittelbar nach erfolgreicher Volksabstimmung in Angriff genommen werden. Für die Realisierungsphase wird mit einer Bauzeit von knapp zwei Jahren gerechnet.
Von Walter Ryser