• Sarina Jenzer von der OLG Huttwil glänzte zum Saisonende auf internationaler Bühne. · Bild: zvg

05.11.2019
Sport

Sarina Jenzer fünfmal mitten in der Weltspitze

Militär-WM und Weltcup-Final in China – Was für ein Saisonende für die gebürtige Huttwilerin Sarina Jenzer. Das 28-jährige Mitglied der OLG Huttwil konnte in China fünfmal in die Weltspitze laufen. Darunter gab es sogar eine Bronzemedaille im Teamwettkampf der Militär-WM zu bejubeln.

Orientierungslauf · In der zweiten Oktoberhälfte gastierte die Orientierungslauf-Weltelite zum Abschluss der Saison im fernen China. Vom 17. bis am 23. Oktober wurden in der Stadt Wuhan die Militärweltmeisterschaften ausgetragen – ein Polysportevent, an dem auch Orientierungslauf zum Programm gehört – in den Tagen darauf war die OL-Szene dann wieder unter sich und trug in der Provinz Guangdong das diesjährige Weltcupfinale aus. Mehrere Schweizer Spitzenläuferinnen und -läufer wurden für beide Anlässe selektioniert, eine davon war das Mitglied der OLG Huttwil, Sarina Jenzer.

Chinesen sind gastfreundlich
China ist nicht unbedingt eine typische OL-Nation, doch soll dort der Sport sehr stark am Aufkommen sein. So fand das grosse Finale erstmals überhaupt in diesem Land statt und war auch für die routinierte 28-Jährige eine ganz neue Erfahrung: «Es war ein riesiges Abenteuer und sehr beeindruckend, die Macht und Propaganda in diesem Land mal hautnah zu erleben. Die Bevölkerung war sehr gastfreundlich und hatte grosse Freude an uns Europäern, die ihr Land besuchten.» Auch aus sportlicher Sicht war der Trip in den Fernen Osten für Sarina Jenzer ein Erfolg. Trotz einem gröberen Fehler mit mehreren Minuten Zeitverlust zum ersten Posten erreichte sie im Mitteldistanzrennen der Militär-WM den guten 7. Platz und in der Langdistanz am Tag danach gar den 6. Rang. Und da die Schweizerinnen in der Teamwertung auf dem 3. Platz landeten, konnte Sarina Jenzer zusammen mit ihren beiden Teamkolleginnen Elena Roos und Angela Schwab gar mit Edelmetall um den Hals weiterreisen.

Zweimal ganz vorne dabei
Aufgewärmt ging die Reise weiter Richtung Süden. Vor einigen Wochen lief Jenzer im Mitteldistanzrennen anlässlich des Heim-Weltcups in Laufen BL auf den starken 5. Rang. Diese Glanzleistung gelang ihr in der Mitteldistanz in Guangdong wieder – und im Sprintrennen lief sie mit einem ausgezeichneten 6. Rang gar ein drittes Mal innert Kürze mitten in die Weltspitze. «Diese beiden Top-6-Platzierungen sind einfach super und ich habe riesige Freude», meint Jenzer nach ihrer Rückkehr in die Schweiz.

Chinesen betrügen
Leider erlebte das Schweizer Team auch die weniger schönen Seiten. «Es ist erschreckend, was in diesem Land alles gemacht wird, um um jeden Preis die Besten der Welt zu sein», erzählt Sarina Jenzer. So wurde zum Beispiel nach dem Mitteldistanzrennen an der Militär-WM das gesamte Chinesische Team disqualifiziert und von den restlichen Wettbewerben ausgeschlossen, da sie den eigenen Leuten nachweislich diverse illegale Vorteile verschafften (die Wettkampfmitmachenden konnten die Routen vorgängig besichtigen) und so das Rennen klar dominierten. Trotzdem lobt Sarina Jenzer die Organisatoren: «Es waren coole Rennen und die Chinesen liessen sich überhaupt nicht lumpen.»

Von Daniela Häusler