Schafhausen steigt in die NLA auf
NLB, 15 Runde – Im letzten Spiel sind bei Schafhausen die Stärken noch einmal zum Vorschein gekommen: Zum 14. Mal in 15 Spielen haben die Emmentaler keine Nummer kassiert und sind auch dadurch erstmals in die NLA aufgestiegen. Schlägerkönig in der Nationalliga B wurde der Thöriger Nicholas Müller.
Hornussen · Von Zittern keine Spur: Im letzten Spiel der diesjährigen Nationalliga-B-Saison haben die Schafhauser noch einmal gezeigt, wieso sie in der Tabelle ganz vorne sind. Auswärts gegen Hettiswil resultierte keine Nummer und dadurch auch ein Vier-Punkte-Sieg. Schon vor dem Spiel war klar, dass die Emmentaler zum erstmaligen Aufstieg in die NLA nur noch zwei Punkte brauchen. Sollten sie also ohne Nummer «sauber» bleiben, wäre der Aufstieg definitiv. Nervös waren die Akteure deshalb aber nicht, weiss Präsident Reto Wegmüller. «Es war eigentlich alles ziemlich ruhig und jeder wusste, was zu tun war.» Speziell dürfte der Auftritt dennoch gewesen sein. Immerhin waren einzelne Fans mit Plakaten und Treicheln angereist, sodass gerade auch nach dem Spiel ein bisschen Stimmung aufkam.
Als die Schafhauser nach dem zweiten Umgang des Gegners definitiv aufgestiegen waren, realisierte dies die Mannschaft zuerst noch gar nicht wirklich. «Erst als dann die Fans auch aufs Feld kamen und gratulierten, war die Freude dann plötzlich gross», erinnert sich der Präsident weiter. Danach habe man den Titel auch ein bisschen gefeiert, dies sei sogleich aber auch verhalten passiert. Man wisse auch, was nun auf einen zukommt, sagt Wegmüller. «Rein von den Schlagpunkten her dürften wir es in der Nationalliga A sehr schwierig haben. Aber wir spielten einst in der Zweitliga und dürfen jetzt ganz oben mitspielen, darüber haben wir uns schon sehr gefreut.» Die Feierlichkeiten fanden einerseits in Hettiswil selbst statt, später dislozierte die Mannschaft ins Rössli in Schafhausen, um den Aufstieg ehrenhaft zu begiessen.
Thöriger wird Schlägerkönig
Nicht ganz für den Aufstieg gereicht hat es bei der HG Thörigen in der ersten Gruppe der NLB. In der letzten Runde der Meisterschaft konnten sich die Thöriger gegen Röthenbach im Emmental nur noch zwei Punkte sichern, weil Tabellenführer Oberdiessbach sein Spiel mit vier Punkten gewann, war dies aber sowieso nicht entscheidend. Statt dem Aufstieg durften sich die Oberaargauer indes über etwas anderes freuen: Teammitglied Nicholas Müller hat in dieser Saison nämlich die Schlägerkrone gewonnen. «Das ist auch der Lohn für die harte Arbeit. Ich habe in letzter Zeit viel ins Hornussen investiert», erklärte der 27-Jährige, der in Roggwil aufgewachsen ist und mittlerweile in Oftringen wohnt. Auch er habe seinen Triumph zuerst gar nicht realisiert. «Als ich noch im Feld stand, habe ich mir Gedanken darüber gemacht, ob und wie ich jubeln soll. Auf dem Bock war es mir dann wichtig, gut zu treffen. Das gelang aber nicht wirklich, weshalb ich mit hängendem Kopf den Bock verlassen habe», erzählt der Hornusser der HG Thörigen. Als ihm dann einzelne Zuschauer gratulierten, habe er erst realisiert, dass er mit 29 Rangpunkten den Titel des NLB-Schlägerkönigs gesichert hat. «Beim Eidgenössischen in Limpach wurde ich 2015 Neunter und erhielt einen Silberkranz. Das hier ist jetzt mein bisher grösster Erfolg neben dem Silberkranz», sagt Nicholas Müller weiter. Der erfolgreiche Hornusser wurde nach der Partie in Thörigen empfangen, die zahlreichen Gratulationen seien für ihn durchaus emotional gewesen. «Ich hatte noch keine so konstante Saison. Das ist natürlich ein Grund zur Freude», so der NLB-König.
Von Leroy Ryser