Schaukäserei weist endlich wieder Gewinn aus
Bei den rund 100 Aktionärinnen, Aktionären und Gästen herrschte an der diesjährigen Generalversammlung der Emmentaler Schaukäserei AG optimistische Stimmung. Trotz einiger Investitionen schloss die Jahresrechnung 2021 im zweiten Corona-Jahr positiv ab.
Affoltern · Nach drei langen Jahren konnte endlich wieder eine physische Generalversammlung der Emmentaler Schaukäserei AG in Affoltern stattfinden. «Während Corona haben wir viele neue Konzepte entwickelt, ohne dass wir uns weiter verschulden mussten», gab Verwaltungsratspräsident Daniel A. Meyer den rund 100 anwesenden Aktionärinnen und Aktionären (58,8 Prozent der Aktienstimmen) an der 37. Generalversammlung bekannt. Zudem habe die Rechnung 2021 nach Jahren der negativen Abschlüsse positiv abschliessen können. Selbstverständlich ist dies nicht, denn – wie die ganze Schweiz – ist im letzten Jahr auch die Emmentaler Schaukäserei (ESK) in Affoltern im Lockdown gestartet. Bis Mai musste der Gastronomie- und Tourismus-Betrieb geschlossen bleiben. Obschon die Auswirkungen der Corona-Pandemie durch das Ausbleiben der ausländischen Touristen noch bis heute zu spüren sind, durften die Stammgäste aus der Region und Gäste aus der ganzen Schweiz ab Juni 2021 wieder willkommen geheissen werden. Zwar sind die Besucherzahlen noch immer deutlich unter den Zahlen vor Corona, dennoch hat sich das Geschäftsjahr 2021 für die ESK erfreulich entwickelt. Trotz coronabedingter Schliessung war sie durch ein aufwendiges Gesamtkonzept und nicht zuletzt durch ein engagiertes «Schouchäsi-Team» in der Lage, wirtschaftlich zu operieren.
Dabei spielte der Zustupf der Härtefall-Entschädigung des Bundes in der Höhe von 565 517 Franken eine entscheidende Rolle. «Diese Unterstützung sowie die guten Ergebnisse des zweiten Halbjahres 2021 haben der Emmentaler Schaukäserei geholfen, den Rekordverlust im ersten Lockdown-Halbjahr mehr als nur zu kompensieren», bestätigte der Geschäftsführer Frank Jantschik. Erstmalig konnte wieder ein Gewinn von 113 905 Franken ausgewiesen werden. Der Produktionsertrag konnte durch zusätzliche Verkäufe, steigende Käsequalität und höhere Käsepreise gesteigert werden. Diesem gegenüber steht jedoch ein höherer Aufwand durch gestiegene Beschaffungskosten der Milch und höheren Personalkosten durch verbesserte Qualifikationen der Mitarbeitenden, Fluktuationen und den daraus entstandenen Überstunden. Erfreut nahmen die anwesenden Aktionärinnen und Aktionäre die Jahresrechnung 2021 einstimmig an.
Neue Angebote
In den letzten zwei Jahren hat die Emmentaler Schaukäserei innerhalb ihrer Möglichkeiten grössere Projekte umgesetzt. So wurde mit dem Aufbau der «Wohnfässli» als Übernachtungsangebot das beliebte Ausflugsziel auch zum Hotel. Passend zum bestehenden Konzept wurde die Bäckerei zu einer modernen, gewerblichen Schaubäckerei umgestaltet und das Stöckli-Dach erneuert.
«Das laufende Jahr 2022 soll nun das Jahr der Konsolidierung sein», verspricht Verwaltungsratspräsident Daniel A. Meyer. Dennoch hat sich die Emmentaler Schaukäserei für dieses Jahr einiges vorgenommen. Dabei wird der Fokus auf verschiedenen Punkten liegen: Die exzellente Betreuung der Gäste, Konsolidierung und Integration der geschaffenen neuen Angebote, die Verbesserung der Angebotsstruktur und deren Vermarktung in attraktiven Paketen, die Einbindung der Emmentaler Schaubäckerei in die Aktivitäten der Schaukäserei und den Turnaround (von der Verlustzone in die Gewinnsituation) in diesem Jahr bestätigen.
Neues Verwaltungsratsmitglied
Die zur Wiederwahl stehenden Mitglieder des Verwaltungsrates wurden im Amt bestätigt. Neu in den Verwaltungsrat der Emmentaler Schaukäserei AG wurde der 44-jährige Michael Mathier gewählt. Der Geschäftsführer der Käsehandelsfirma Milka AG Burgdorf folgt auf Stefan Gasser, der als Direktor der Sortenorganisation zurückgetreten ist.
Von Marion Heiniger