«Schöpferisch tätig zu sein, ist der Sinn meines Lebens»
Der Kunstschaffende René Bürki zeigt gegenwärtig in seinem Atelier im Sepphüsi auf der Oschwand seine neuesten Werke. Das gewählte Thema «Leidenschaft und Disziplin» steht für seine leidenschaftliche und disziplinierte Schaffensweise mit der er faszinierende Holztafelbilder, Aquarelle, Metallbilder und anderes mehr kreiert.
Oschwand · «Ich bin hier in meinem Atelier und arbeite, das ist meine Lebensaufgabe», sagt René Bürki mit Überzeugung. Und das Resultat seiner Arbeit ruft Staunen und Bewunderung hervor. In den letzten Monaten war Holz sein bevorzugter Werkstoff. So ist eine ganze Reihe von Holztafelbildern entstanden. Die neuesten Bilder sind nicht flach, sondern mit aufgesetzten Stücken dreidimensional gestaltet. Der Künstler erzählt, wie die Bilder entstehen: «Mit dem Messer schneide ich das Sujet ins Holz. Dann wird das Bild weiss grundiert, dies macht die Konturen der Einschnitte sichtbar. Anschliessend trage ich die Farben auf, dabei arbeite ich hauptsächlich mit Rollen. Nur die Details füge ich zuletzt noch mit dem Pinsel hinzu. Beispielsweise die Augen.»
Lieblingsfarben wechseln
Doch für den Künstler sind die Augen nicht einfach ein Detail in seinen Bildern, nein, er betrachtet sie als die Seele des Menschen. Und hält auch fest: «Der Mensch steht bei meinen Werken immer im Vordergrund.» Vorwiegend sind es Gesichter, die den Hauptteil eines Bildes einnehmen und den Betrachter in ihren Bann ziehen. Die Farben sind stark und leuchtend. Rot- und Blautöne sind in den aktuellen Werken dominierend. «Meine Lieblingsfarben wechseln», sagt René Bürki. «Zwischendurch verwende ich dann wieder mehr Braun und Ocker.» Dass jetzt die Farbe Blau sehr präsent sei, stehe im Zusammenhang mit seinen jährlichen Aufenthalten in Griechenland, erklärt er. René Bürki hat zusammen mit seiner Frau im Laufe der Jahre fünf Kontinente bereist und viele Eindrücke nach Hause gebracht, die ihn zur Gestaltung von Bildern inspiriert haben.
Seit 14 Jahren ziehen Bürkis jedes Jahr für einen Monat auf die griechische Insel Paros. Dort erstellt der Künstler Skizzen, die dann später im Atelier in Bilder umgesetzt werden. Er befasse sich auch mit der griechischen Mythologie. Spuren dieser alten Sagen finden sich denn auch in seinen Werken wieder. Was man nicht auf den ersten Blick sieht: «In jedem Bild ist irgendwo ein Fisch vorhanden», klärt der Künstler auf. «Dies hängt damit zusammen, dass wir in den siebziger Jahren anderthalb Jahre auf Sizilien lebten und die Fische zu unserem täglichen Leben gehört haben. Menschen sind es dann wieder, die in jedem seiner Metallbilder ihren Platz finden. Dies bestätigt eine Reihe von Modellen, die im Atelier aufgestellt sind. Diese werden für die Platzierung im Freien bis zu einer Höhe von zwei Metern umgesetzt. Und zwar wie folgt: Bürki erstellt eine Skizze, die dann digitalisiert und von einem spezialisierten Betrieb mit Wasserstrahltechnik aus dem Metall geschnitten wird. Diese Metallbilder, die inzwischen im Oberaargau, Emmental und sogar in Deutschland zu sehen sind, lassen durch sich hindurchblicken und so die Natur einmal anders sehen. René Bürki probiert stets Neues aus. «Immer wieder schöpferisch tätig sein, das ist der Sinn meines Lebens», bekräftigt er.
Von Berty Anliker