«Schouchäsi-Beck» mit Bäckerei Meier

Für die Schaukäserei war der Fall klar: Für das ehemalige «Mätteli-Beck»-Gebäude gibt es keine Alternative, es wird dort weiter Brot gebacken. Und so machten sich die Schouchäsi-Verantwortlichen auf die Suche nach einem neuen Bäcker und fand mit Brigitte und Rolf Meier von der Bäckerei Meier aus Hasle-Rüegsau die Partner.

Affoltern · In Affoltern wird ab April täglich frisch gebacken und die Waren auf Platz produziert. Die Backstube wird aus dem Ladenbereich besuchbar sein und das rund zehnköpfige Team wird den Kunden die Herstellung von Brot und Züpfe aufzeigen. «Die Kunden können uns täglich in der Backstube besuchen und uns über die Schultern schauen, wie wir Brot aufarbeiten, Züpfen flechten oder saisonale Köstlichkeiten herstellen», erklärt Rolf Meier. «Wir freuen uns sehr, den Kunden unser Handwerk zeigen zu können. Den Bäckern ist unsere Berufung, und wir leben und lieben unser Handwerk. Es macht uns stolz, aufzeigen zu können, was wir täglich von Hand herstellen», erzählt Rolf Meier erfreut. Auch werden buchbare Workshops angeboten werden, wie zum Beispiel Züpfe flechten, Osterhasen schminken und vieles mehr.

Berliner wird nicht fehlen
Ein Vollsortiment einer Bäckerei und Geschenke aus der Backstube wie Meringues, Nidletäfeli, Guetzli und so weiter wird der Schouchäsi-Beck anbieten. Snacks und zum Beispiel auch Nussgipfel werden täglich mehrfach frisch gebacken und zubereitet. «Und natürlich werden wir die allgemein beliebten und berühmten Berliner vor dem Haus frittieren und anbieten», verspricht der Bäcker. «Einfach wird es nicht, in die grossen Fussstapfen des ‹Mätteli Becks› zu treten, aber
wir geben unser Bestes», sagt Rolf Meier.
Aber bis es soweit ist und der Schouchäsi-Beck eröffnen kann, steht noch viel Arbeit an. Die Räume sind komplett leer und es muss noch umgebaut werden. «Die Investitionen sind sehr hoch und werden von beiden Seiten getragen», erklärt Rolf Meier. Wenn alles klappt, werden sie am ersten Aprilwochenende öffnen können. «Aber natürlich hängt es von der Corona-
Situation der regionalen Handwerker ab, die den Betrieb umbauen», erklärt Rolf Meier weiter.

Wunschpartner gefunden
«Für die Emmentaler Schaukäserei ist die Kombination Emmentaler Käse und Brot eine sehr bedeutende. Beides sind elementare Grundnahrungsmittel, sind Teil des Schweizer Kulturguts und vereint handwerkliche Traditionen mit Genuss», erklärt Frank Jantschik, Geschäftsführer der Emmentaler Schaukäserei. Ausserdem sei es ihnen wichtig, der Dorfbevölkerung eine Bäckerei anbieten zu können. Auch für die Gäste aus aller Welt sei das Angebot einer Bäckerei ein Mehrwert für einen Besuch in Affoltern.
Als es absehbar wurde, dass der Ende 2021 auslaufende Vertrag mit dem ehemaligen «Mätteli Beck», den
Nyffeneggers, nicht in einem für die Schaukäserei erfüllbaren Rahmen verlängert werden kann, hat sich die Schaukäserei in der Region umgesehen und ihre möglichen Wunschpartner zu ersten Gesprächen eingeladen. «Rolf und Brigitte Meier führen seit vielen Jahren ihre Betriebe, die mit ihrer Philosophie sehr gut zu unserer Philosophie passt», berichtet Frank Jantschik. Die Verarbeitung von regionalen Rohstoffen, hochwertige Produktqualität, traditionelle Verarbeitung und Herstellung, sowie hohe Kundenzufriedenheit. Auch die Leistungsfähigkeit in punkto Menge und Qualität und die persönliche unternehmerische Einstellung von Rolf und Brigitte Meier. «Sie sind erfolgreiche Macher und wollen immer etwas vorwärts bewegen. Dies alles sind Gründe, die für die Bäckerei Meier gesprochen haben», erklärt der Geschäftsführer. Das Gebäude wird somit durch die Bäckerei Meier gemietet und sie werden den Betrieb in Affoltern als eine weitere Filiale betreiben.
«Wir erhoffen uns mit der Schau-Bäckerei ein tolles Angebot für das Dorf, die Gäste der Schaukäserei und eine weitere Verbesserung unseres Gesamterlebnisses. Im 2021 haben wir die beiden Wohnfässer eröffnet, Anfang April wird es die neue Schau-Bäckerei sein und im 2023 – schauen wir mal», sagt Frank Jantschik lächelnd.

Regional verwurzelt
«Das Projekt ‹Schouchäsi-Beck› passt natürlich optimal in unser Leitbild von regionalen Rohstoffen und regionalen Arbeitsplätzen. Wir haben seit mehr als 10 Jahren Weizen aus den Wynigen Bergen, Eier aus dem Kaltacker und Butter aus dem Emmental», erklärt Rolf Meier. Die Butter und den Käse werden sie zukünftig aus der Schau­käserei beziehen. «Die Schaukäserei und auch wir beziehen Rohstoffe aus der Region und beschäftigen regional verwurzelte Mitarbeiter – das passt sehr gut zusammen», freut sich Rolf Meier. « Die Rohstoffe wachsen im Umkreis von rund zehn Kilometern zur Schaukäserei, das ist genial», sagt Rolf Meier.

Von Marianne Ruch