Schweizer Fernsehen dreht im Hinterland
«Vier Dörfer – Ein Land» ist eine Produktion des Schweizer Radio und Fernsehen SRF, zusammen mit RSI und RTS. Eines der Ziele dieser siebenteiligen Produktion ist, aufzuzeigen wie gross die Unterschiede zwischen den Regionen sein können – oder eben nicht. Mit dabei ist eine Vielzahl von spannenden Menschen aus Luthern im Luzerner Hinterland.
Luthern · Luthern liegt wunderschön in der Hügellandschaft des Luzerner Hinterlandes und bietet eine ganze Reihe von interessanten Themen und Geschichten. Im kommenden Sommer wird eine siebenteilige Serie über das Dorf und seine Menschen ausgestrahlt. Für diese Produktion geht das Fernsehen in vier Dörfer, in je eines aus den Sprachregionen der Schweiz. In jedem der vier Dörfer werden die gleichen Personengruppen portraitiert, so dass das Fernsehen pro Sendung jeweils vier gleichaltrige Personen begleiten und vergleichen kann.
Stellvertretend für viele andere Gemeinden in der Deutschschweiz, lässt das SRF sieben Persönlichkeiten aus Luthern zu Wort kommen. Sie erzählen aus ihrem spannenden Leben und geben Einblick in ihren Alltag. Neben Luthern LU, ist auch Onnens VD, Riva Gambarogno TI und Salouf GR ein Teil der Serie.
Lehrer, Gemeindepräsident und Rentnerin
Diese sieben Personen, ihre Lebenssituationen und -geschichten sind spannend und vielfältig. Die Gemeinde Luthern hat noch eine eigene Schule im Dorf. Pius Häfliger («Pi») ist einer der einheimischen Lehrer, der den Auftakt zur neuen Serie «Vier Dörfer-Ein Land» machen wird. Der Gemeindepräsident Alois Huber ist in der zweiten Folge zu sehen. Neben seinem Amt in der Gemeinde, ist er noch in der Landwirtschaft und in der Holzbranche tätig. Für die richtigen Werkzeuge in der Holzbranche sorgt Gerhard Wechsler mit seinem Verkaufsladen und seiner Werkstatt. Wechsler wird in der dritten Folge zu sehen sein. In diesem Geschäft arbeitet unter anderen auch der junge Lars Birrer, der in seiner Freizeit nicht nur auf zwei Bauernhöfen anpackt, sondern auch noch im Seilziehen hervorragend ist. Der junge Lutherthaler wirkt in der vierten Folge mit. Mitten in Luthern wohnt der Afghane Mir Ahmad Shir Ahmad mit seiner Familie. Er ist sehr fleissig im Deutschunterricht, geniesst aber auch die Arbeiten auf dem Feld. Diese Felder gehören Jules Rampini, der etwas ausserhalb von Luthern wohnt, und der die Arbeit des Bauern mit derjenigen des Pfarrers verbindet. In der letzten Folge am 17. August, kommt die 83-jährige Hedy Putschert zu Wort. Die Rentnerin gewährt einen Einblick in ihr Leben im Altersheim. Das Leben dieser sieben Personen wird im Dorfleben von Luthern wie mit einem feinen Netz miteinander verbunden.
Fünf Monate wird gedreht
Die Filmaufnahmen begannen im Januar 2018 und dauern bis in den Mai hinein. Organisatorisch werden drei Sendungen von Zürich aus betreut, drei von Genf und eine von Lugano aus. Das SRF- Team in Luthern besteht aus mehreren Personen: Beat Manetsch (Produzent), Peter Appius (Kamera), Bänz Isler (Ton), Sabine Grossrieder (Redaktorin) und Bettina Müller Hendry (Redaktorin).
Biobauer und Pastoral-Assistent
Der Theologe und Landwirt Jules Rampini wird in der Episode 6 seinen Auftritt haben. Der 56-jährige begrüsst auf seinem Biohof immer wieder Menschen aus anderen Ländern und Kulturen. Er arbeitet zu 40 % als Pastoral-Assistent in der Gemeinde und hält Gottesdienste. Dazu betreibt er im äussersten Zipfel von Luthern einen Bio-Bauernhof. Der Landwirt liebt die Natur und ist gerne irgendwo auf seinem Hof unterwegs.
Für die Filmaufnahmen macht sich Jules Rampini auf den Weg in den Wald. Er befreit einen Baumstamm von Ästen und ist mit dem «Aufbeigen» von Holz beschäftigt. Die Redaktorin Sabine Grossrieder stellt dem Landwirt immer wieder Fragen. Zurück auf dem Bauernhof geht es zu den Tieren. Der Esel liebt die feine Pflege von Jules Rampini besonders. Kurze Zeit später trifft der Pöstler René Birrer ein – der mittels einer Drohne gefilmt wird. Bis die Szene perfekt ist, fährt der Pöstler an diesem Tag mehrmals zum Hof der Rampinis. Alltag für die TV-Crew. Dieser Drehtag reicht für sechs Minuten Sendung.
Besucherin aus Honduras
Jules Rampini lädt die Zentralamerikanerin Gabriela Tejada ein. Er holt die Frau aus Honduras am Bahnhof in Willisau ab, die zurzeit als Kampagnengast von «Brot für alle» diverse Vorträge hält. Begleitet werden die beiden von der SRF-Crew. Unterwegs durch die Gemeinde Luthern erzählt die 33-jährige Gabriela Tejada aus ihrem Leben. Ihre Kindheit verbachte sie in verschiedenen Städten des zentralamerikanischen Landes. Die Ferien waren jedoch geprägt von Besuchen bei den Grosseltern, die Bauern waren. Inspiriert vom Kontakt mit der Natur, studierte sie Agronomie und wurde danach Koordinatorin bei der Koalition zur Förderung der Agrarökologie (ANAFAE). Heute lebt sie mit ihrer Familie in der Hauptstadt Tegucigalpa und ist bei ANAFAE verantwortlich für den Süden des Landes. Dort erarbeitet sie gemeinsam mit den lokalen Mitgliederorganisationen Workshops zu Permakultur, Agrarökologie und Biodiversität. Dabei legt sie mit Kleinbäuerinnen und Kleinbauern Saatgutdatenbanken an; ein weiterer Schwerpunkt ist die pestizidfreie Bearbeitung des Bodens. Ausserdem leistet sie Sensibilisierungsarbeit zum Klimawandel und dessen Folgen.
Quer durch Luthern
Jules Rampini und seine Besucherin Gabriela Tejada machen Halt bei Vreni Birrer in Luthern. Diese produziert in ihrem Haus Teigwaren. Die Kamera läuft, währenddessen ist Vreni Birrer mit der Herstellung des Teiges beschäftigt. Die Fahrt geht weiter in ein Kieswerk. Jules Rampini erzählt der Besucherin aus Honduras vieles über die Gemeinde Luthern. Danach macht sich die Crew auf den Weg zu Bäuerin Alice Niederberger. Die hausgemachten Meringues bringen alle zum Staunen. Am nächsten Tag hält Jules Rampini, zusammen mit dem Kaplan Emil Schumacher, in der Pfarreikirche Luthern den Gottesdienst. All das und noch vieles mehr, wird im Sommer in die ganze Schweiz gesendet.
Von Yanick Kurth