Schweizermeister zum 20-Jahr-NLA-Jubiläum
Schweizermeisterschaft – 2017 spielte das Herrenteam des Turnvereins Madiswil die 20. Saison in der NLA. Mit dem zweiten Schweizermeistertitel nach 2014 – erst an der Schlussrunde erzielt – konnte Vereinsgeschichte geschrieben werden.
Korbball · Und wieder einmal zweimal grosser Jubel im Bernbiet. Die NLA- und NLB-Korbballerinnen und Korbballer boten auf den Sportanlagen Pieterlen beste Korbball-Unterhaltung. Was haben Christian «Chrigu» Stucki und Matthias «Mätthu» Sempach mit den Korbball-Frauen aus Täuffelen, respektive den Korbball-Männern aus Madiswil zu tun? Auf den ersten Blick eigentlich nichts, gar nichts. Auf den zweiten Blick immer noch nichts. Die beiden Top-Schwinger sind als Einzelsportler, die Korbballspieler als Frau- und Mannschaften unterwegs. Auf den dritten Blick finden sich aber durchaus Gemeinsamkeiten. Man muss sie halt einfach sehen…
Doch Parallelen
Der «Chrigu» und der «Mätthu» sind oder gehören in ihrer Sportart zu den Besten im Land. Madiswil und Täuffelen sind in ihrer Sportart ebenfalls die CH-Besten: Die beiden Riegen wurden in Pieterlen Schweizer Korbballmeister und -meisterinnen 2017. Der Stucki ist ein Seeländer, die Täuffelen-Frauen kommen aus dem Seeland. Der Sempach kommt aus dem Oberaargau, die Madiswiler Männer kommen aus dem Oberaargau. – Fazit: Zwischen «Chrigu», «Mätthu» und den Korbball-Meister-Riegen 2017 gibt es durchaus Gemeinsamkeiten. Diese finden sich in der geografischen Herkunft, diese finden sich aber auch im sportlichen Ehrgeiz und im Denkansatz: «Egal, welche Sportart wir betreiben, wir wollen gewinnen, wir wollen die Besten sein.» Die Turnverbände Bern Oberaargau-Emmental (TBOE) und Bern Seeland (TBS) scheinen ein guter Boden für sportliche Erfolge auf nationaler Ebene zu sein.
Das 2014-«Déjà-vu» im Seeland
Am zweiten September-Samstag hatten in Pieterlen ganz viele der Spielenden ein «Déjà-vu». Sie fühlten, dass sie dies alles schon einmal erlebt hatten. – Sie hatten. Vor drei Jahren, 2014, holten sich die Oberaargauer und Seeländerinnen in den NLA-Klassen, im bernischen Lotzwil, bereits gemeinsam die höchsten Schweizer Korbballtitel.
Die TV-Pieterlen-Turnenden hatte für die NLA/NLB-Schlussrunde 2017 alles bestens angerichtet. Für den leichten Regen kann der TVP nicht verantwortlich gemacht werden. Die letzten 60 Meisterschaftspartien konnten regulär ausgetragen werden. Ab und zu mussten die Torräume einfach etwas nachgezeichnet werden.
«Wir haben es in eigenen Händen»
Nach den vergangenen fünf Spieltagen reisten Madiswil (Turner) und Täuffelen (Turnerinnen) als Führende an. Der Schlussrunden-Organisator lag lediglich einen Punkt hinter Madiswil. Ein spannendes Phänomen der Meisterschaft 2017 waren, ausser in der NLA der Turnerinnen, die minimalen Punkteabstände. Die Meister-Rechnung für die Oberaargauer war einfach: «Wir haben es in der eigenen Hand, wir müssen jedes Spiel gewinnen, dann klappt es.» Die Riege um Teamcaptain Marc Sommer gab sich keine Blösse. Menznau, Nunningen und Altnau-Kreuzlingen wurden am Schluss meisterlich mit Korbtreffern eingedeckt. Der zweite SM-Titel in der Vereinsgeschichte wurde im Seeland Tatsache. «Da wir mit einer personellen Verjüngung in die Meisterschaft stiegen, lautete das Ziel ‹einfach nicht absteigen.› Es entwickelte sich dann, auch dank dem genialen Team-Geist, in eine erfreuliche, andere Richtung. Der 2014-Titel hat uns extrem viel geholfen. Davon zehren wir noch heute. Von der Goldmedaille sprachen wir bis zum Schlusspfiff nicht. Jetzt haben wir sie wieder: Einfach genial», so ein erstes Fazit vom Blumenladen-Geschäftsführer Sommer.
Weil auch Pieterlen und Bachs alle ihre Begegnungen gewannen, kam es auf den Podestplätzen zu keinen Veränderungen mehr. Übrigens: Madiswil löst Schlussrunden-Organisator Pieterlen als Meister ab. – Ob der «Mätthu» Sempach dem TV Madiswil schon gratuliert hat …?
Auszug aus der Rangliste: NLA Herren: 1. Madiswil, 32 Punkte; 2. Pieterlen, 31; 3. Bachs, 28; 4. Altnau-Kreuzlingen, 26; 5. Menznau, 17. – NLA Damen: 1. Täuffelen, 33; 2. Bachs, 28; 3. Deitingen, 24. – NLB Damen: 1. Wettingen (Aufsteiger), 25; 2. Urtenen, 24; 3. Willisau, 24; 4. Madiswil-Aarwangen, 22.
Von Peter Friedli