Schwimmbad freut sich auf eine Sanierung
Das Schwimmbad in Lützelflüh wird in Kürze und in zwei Etappen, die sich über zwei Jahre erstrecken, saniert. Auch im Hinblick auf das 50-Jahr-Jubiläum 2024 werden unter anderem die Wasserbecken, die Umkleidekabinen sowie der Ein- und Ausgangsbereich saniert und verbessert.
Lützelflüeh · Das beliebte Schwimmbad in Lützelflüh wurde 1974 in Betrieb genommen und im Jahr 2000 erstmals für rund 1,04 Millionen Franken saniert. Trotz der jährlichen Unterhaltsarbeiten stehe nun doch die nächste grosse Sanierung an, erklärt Kurt Baumann, Gemeindepräsident und Verantwortlicher des Schwimmbadausschusses. Die Urnen-Abstimmung vom 12. März 2023 zum 2,25 Millionen Kredit war bei einer Stimmbeteiligung von 53 Prozent mit einer Zustimmung von 86 Prozent sehr breit abgestützt. Das Projekt wurde auch mittels eines Fragebogens von einer grossen Mehrheit sehr positiv aufgenommen.
Die Bürgerinnen und Bürger stehen somit also klar hinter dem Schwimmbad sowie auch der Gemeinderat: «Es macht das Dorf Lützelflüh lebens- und wohnenswert und wird auch von vielen auswärtigen Besuchenden weit-herum sehr geschätzt», bestätigt Kurt Baumann. «Die Gemeinde trägt somit die Kosten, wir werden Beiträge vom Sportfond beantragen und natürlich sind auch Gönner und Sponsoringbeiträge immer willkommen.» Die qualitativen Anforderungen sowie die Sicherheit seien stets erfüllt worden, dennoch gäbe es sicher einiges zu verbessern. «Ein Färbversuch nach der letzten Sanierung war gut und die Wasserqualität tadellos, weshalb es momentan im Bereich der Technik fast keinen Handlungsbedarf gibt.»
Erste Etappe startet am 4. September
Das Schwimmbad schliesst wegen der Sanierung zwei Wochen früher als gewohnt, bereits am 3. September und schon am Tag darauf startet die erste Etappe mit der Sanierung der Wasserbecken und deren Umgebung. Das Nichtschwimmerbecken wird mit einer PVC-Beckenfolie ausgekleidet. Dadurch müssen sämtliche Beckenanschlüsse zur Aufnahme der Folie geändert werden. Die Dichtigkeit des grossen Schwimmbeckens ist gewährleistet, weshalb dieses nur durch einen neuen Anstrich saniert wird. Beim Beckenumgang werden neue Verbundsteine gelegt, die Sitzstufen saniert oder neu gebaut. Da die Zugänge über ein Fussbad führen, welches nicht wie von der Norm verlangt an der Badewasseraufbereitung angeschlossen ist, werden diese ersetzt. Die sogenannten Durchschreitbecken werden teilweise aufgehoben und mit neuen Duschen versehen. Der Beckenumgang wird mit neuen Platten ausgestattet und die von der Witterung abgewetzten Sitzbänke werden saniert und wo nötig ersetzt. Und ganz wichtig: Der Zugang wird behindertengerecht gemacht, da die jetzige Rampe viel zu steil ist.
«Für mich wird sich nicht viel ändern», meint Roland Baumgartner, der Badmeister. Trotzdem freut er sich sehr auf die Sanierung und dem damit verbundenen Mehrwert. Sicherlich nicht zuletzt daher, weil er ab kommender Saison als Badmeister-Chef amten wird. «Es ist toll für mich, mit einem neu sanierten Schwimmbad starten zu dürfen», sagt er strahlend. Und fügt an: «Das Schwimmbad-Team schätzt die Unterstützung aus der ganzen Bevölkerung sowie der Gemeinde sehr. Wir spüren, sie stehen hinter uns.» Als Badmeister kennt er das Gelände in und auswendig, weiss wo Absätze und abgewetzte Stellen sind und kennt die Ecken und Kanten. Sein Wissen durfte er bereits bei der Planung einbringen.
Übersichtlicher, heller und luftiger
Nicht nur die Schwimmbecken und deren Umgebung werden saniert, auch das Gebäude an sich, die Umgebung und der Spielplatz werden in einer zweiten Etappe, im Herbst–Winter–Frühjahr 2024/2025 saniert und erneuert. «Der Ein- und Ausgang wird grosszügiger und übersichtlicher gestaltet und die Eingangskontrolle wird den heutigen Möglichkeiten angepasst und der Ablauf so verbessert», erklärt Kurt Baumann. Das ebenfalls in die Jahre gekommene Garderobengebäude wird auf dem bestehenden Grundriss saniert. Es soll übersichtlicher, heller und luftiger werden. Die Mietkabinen der ersten Generation (rot) werden komplett ersetzt, der IV-Raum wird normgerecht ausgeführt (WC/Dusche/Garderobe) und aus betrieblichen Gründen mit der Familiengarderobe neu in den Sanitärblock integriert. «Heute haben wir nur eine Dusche und so freuen wir uns sehr auf weitere Duschen», erklärt der Badmeister. Weiter ist eine Zone für Kinder und Jugendliche vorgesehen. Darin ist Platz für verschiedene Spiele wie zum Beispiel Tischfussball oder Picknick angedacht. «Das Schwimmbad wird durch die Sanierung nicht grösser und eine Attraktivitätssteigerung haben wir absichtlich nicht gesucht, da das Schwimmbad sehr beliebt ist und fast allen Wünschen entspricht», erklärt der Gemeindepräsident. Die Badegäste dürfen sich also auf viele Ergänzungen und auch Neuerungen freuen. Mietkabinen, Familiengarderoben, einen neuen Aufenthaltsbereich für Besuchende, ein neuer normgerechter IV-Kombiraum und neue Durchschreitbecken. Zudem wird ein Lift für Rollstuhlfahrende installiert, der den Einstieg ins Schwimmerbecken ermöglicht. Das Badeerlebnis im Nichtschwimmerbecken mit der Folie und das Planschbecken mit einem besonders «weichen» Becken. Bei den Liegeflächen hingegen gibt es keinen grossen Handlungsbedarf. Der Spielplatz jedoch ist nicht mehr normkonform. Die Spielgeräte müssen ersetzt werden und der Fallraum muss genügend gross mit Fallschutzbelag ausgekleidet werden», erklärt Baumann weiter. «Generell werden die Flächen auf dem ganzem Areal etwas gleichmässiger mit weniger Absätzen und Kanten. Auch der Mittelzaun vom Nichtschwimmer zum grossen Schwimmbad wird entfernt. Dadurch wird das Schwimmbad etwas übersichtlicher», ergänzt der Badmeister Roland Baumgartner. Auch das Beizli und der Kiosk dürfen sich auf eine kleine Sanierung freuen. «Damit mehr Lagerraum für den Kiosk entsteht, wird im Bereich des Parkplatzes ein neuer Kühlraum und ein Containerplatz angebaut. Dadurch geht aber leider mindestens ein Parkplatz verloren. Zudem wird die Aussentüre vom Windfang beim Kiosk nach aussen bündig mit der Fassade geschoben. Die Anlieferung für den Kiosk erfolgt künftig nicht mehr durch den Kassenbereich des Freibades und ungenutzter Raum kann als Lager gewonnen werden», erklärt Baumann zum Abschluss.
Von Marianne Ruch