Seit 100 Jahren ist das grüne Fass ein Erfolg
Das Familienunternehmen Bucher AG Langenthal feiert im Juni sein 100-jähriges Bestehen. Bekannt ist das Unternehmen weltweit unter dem Namen Motorex, Erkennungsmerkmal der Firma ist das grüne Fass. Der Schmierstoffhersteller blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. An einem Tag der offenen Tür (24. Juni), mit zahlreichen Attraktionen und viel Unterhaltung, lädt die Motorex die Bevölkerung zum Mitfeiern ein.
Das Unternehmen zählt zu den wirtschaftlichen Aushängeschildern im Oberaargau. Praktisch jeder in der Region kennt die grünen Fässer und bringt diese ohne Umschweife mit der Firma Bucher Motorex AG aus Langenthal in Verbindung. In diesen Tagen wird das Unternehmen 100 Jahre alt. Als grösstes unabhängiges Frischöl-Veredelungsunternehmen der Schweiz entwickelt und produziert Motorex innovative Schmierstoffe und chemisch-technische Produkte. Der weltweit tätige Familienbetrieb mit Niederlassungen in Deutschland, Österreich, Frankreich, Schweden und Polen agiert in verschiedensten Geschäftsfeldern von Landwirtschaft über Bauindustrie bis zum Motorsport. Die Motorex-Produkte werden dabei fortlaufend weiterentwickelt und auf spezielle Bedürfnisse – selbst auf diejenigen von Kleinstkunden – zugeschnitten. Diese Massnahme sei zusammen mit der herausragenden Qualität der Produkte sowie den umfassenden Serviceleistungen für den Erfolg des Langenthaler KMUs in einem international stark umkämpften Markt verantwortlich, schreibt die Unternehmensleitung in ihrer Pressemitteilung zum Jubiläum. Oder wie es die Gründerfamilie Regenass-Bucher zu sagen pflegt, «dass es dem Kleinen gelingt, den Elefanten durch die Beine zu tanzen.»
Aus Rex wird Motorex
Der Anfang war jedoch bescheiden, wie der Firmenchronik zu entnehmen ist: Am 3. Dezember 1917 wurde die Firma gegründet, die sich unter dem Namen Rex auf die Fabrikation von Leder- und Bodenpflegemittel spezialisierte. Die Inhaber, darunter Mitbegründer Arnold Bucher, trieben das Wachstum der Firma mit viel Geschick voran, und so erweiterte man das Sortiment 1947 um Motorenöle. Ein Meilenstein in der Unternehmensgeschichte, der dazu führte, dass aus Rex Motorex wurde. Die Firma konzentrierte sich fortan auf die vielversprechenden Schmier- und Pflegemittel und baute die Produktepalette kontinuierlich aus. Heute besitzt das Unternehmen das grösste Tanklager der Schweiz mit einer Kapazität von acht Millionen Liter Öl und schmiert alles, was es zu schmieren gilt: Von Rädern über Motoren bis zu Uhren.
Aktuell ist Motorex der grösste Schweizer Schmierstoffhersteller, beschäftigt über 350 hochqualifizierte Mitarbeiter und vertreibt seine Produkte in über 80 Ländern. Der weltweite Erfolg konnte laut der Firmenleitung dank gezielter Forschung, enormer Innovationskraft sowie einem für ein Schweizer Unternehmen typischen Hang zur Perfektion erreicht und ausgebaut werden. «Wir haben den stetigen Anspruch auf Qualitätsführerschaft und legen grossen Wert auf einen sich laufend verbessernden Kundenservice», so Motorex-Geschäftsführer Edi Fischer, der sogleich ein Beispiel nennt: «Diese Maxime spiegelt sich selbstverständlich auch im Labor wider, welches wir in Langenthal kürzlich von Grund auf erneuert haben. Zudem erweitern wir die Zentrale momentan um neue Produktions- und Verwaltungsgebäude. Mit Qualitätsprodukten ‹swissmade› in Langenthal und attraktiven Dienstleistungen ist Motorex bereit für die Zukunft.»
Ein wichtiger Faktor sei dabei die eigene Forschungs- und Entwicklungsabteilung. Laut Fischer verfüge man in diesem Bereich, im Verhältnis zur Unternehmensgrösse, über eine ausserordentlich grosse und hoch qualifizierte Abteilung. «Das ist bei unserer Spezialisierung und bei rund 2500 Rezepturen auch notwendig. Wir beschäftigen momentan zwölf Chemiker aus sieben Nationen.»
Darüber hinaus steht für Motorex der schonende Umgang mit Mensch und Umwelt ganz oben auf der Prioritätenliste. Edi Fischer dazu: «Dass uns das Schwinden fossiler Ressourcen beschäftigt, liegt in der Natur unseres Geschäfts.» Doch es sei dem Unternehmen generell ein grosses Anliegen, nachhaltig zu agieren und das Umfeld so wenig als möglich zu belasten. «Die ständige Optimierung der Sicherheit, des Gesundheits- und Umweltschutzes wird von Motorex daher eigenverantwortlich und auch ohne gesetzliche Verpflichtung oder behördliche Auflagen wahrgenommen.»
Blick in die Zukunft
Abschliessend wagt der Motorex-CEO einen Blick in die Zukunft des Unternehmens. Dabei streicht er klar heraus, dass man weiterhin erste Wahl als Partner für technisch anspruchsvolle Kunden sein wolle. «Heute können wir Kunden aus dem Motorradsektor, aus dem Bergbahnsektor oder aus der Zerspannungs-Industrie eine weitgehende weltweite Abdeckung mit Beratung, Logistik und Service anbieten. In den Bereichen Land-, Bau-, Forst- und Transporttechnik können wir Kunden heute in grossen Teilen Europas mit eigenen Mitarbeitern betreuen und über unser Netz an europäischen Vertriebszentren sehr effizient beliefern.» Diesen Weg wolle man weiter beschreiten, sei es doch das Bestreben von Motorex auch künftig mit echten Innovationen der Konkurrenz einen Schritt voraus zu sein.
Jubiläumsfeier für Bevölkerung
Doch vorerst soll gefeiert werden, mit einem Tag der offenen Tür. Am 24. Juni kann die Bevölkerung nicht bloss einen Blick hinter die Kulissen von Motorex werfen, sondern sich auch verwöhnen und unterhalten lassen. Musik-Bands, ein Adventure-Park, eine Kinder-Erlebniswelt, diverse Show-Acts, eine interaktive Betriebsbesichtigung sowie diverse kulinarische Angebote sorgen für viel Abwechslung und jede Menge Spass.
Von Walter Ryser