• Grosse Freude bei Brandis-Stürmer Marco Blaser, der mit dem 3:1 die Vorentscheidung schaffte. · Bild: Leroy Ryser

19.03.2018
Sport

Siebter Sieg in Serie bringt Finalführung

1. Liga, MySports League, Playoff-Final: EHC Dübendorf – EHC Brandis 3:6 (0:2, 1:2, 2:2). Der EHC Brandis setzt seine Siegesserie fort und gewinnt mit dem ersten Finalspiel zum siebten Mal in Folge. Beim 6:3-Erfolg in Dübendorf gab es derweil nur wenige Situationen, die am Brandis-Sieg hätten Zweifel hervorbringen können.

Eishockey · Und am Schluss steht es im ersten Finalspiel gleich 6:3 für den EHC Brandis. Zweifellos ein deutliches Verdikt, keinesfalls aber ein unverdientes. Brandis hat im ersten Finalspiel seinem Gegner eindeutig die Limiten aufgezeigt und entsprechend verdient gewonnen. Die Frage ist deshalb durchaus berechtigt: Was kann Brandis jetzt noch aufhalten? «Nichts. Das ziehen wir durch», sagte Marco Blaser nach der Partie. Im ersten Moment musste der routinierte Stürmer noch überlegen, dann aber drückte die Überzeugung durch. «Natürlich braucht es noch viel. Es ist erst ein Sieg. Aber wenn wir zeigen, was wir können, wird es uns gelingen, diese Serie zu gewinnen.» Das hatte derweil zu Beginn der Playoffs noch ganz anders ausgesehen, war doch Brandis nicht immer auf dem höchsten Level. «Manchmal gibt es solche Momente, wie die Neiderlage im ersten Spiel. Da wusste jeder, dass wir den Finger rausnehmen und Gas geben müssen.» Seither hat Brandis sieben Mal in Folge gewonnen.
Dabei hätte der EHC Dübendorf im ersten Finalspiel eigentlich gleich zwei Mal in Führung gehen können. In der neunten Minute war für den starken Torhüter Sven Witschi bei einem Blue-Line-Schuss die Sicht verdeckt, in der elften Minute stand Captain Jann Falett nach einem Pass vor das Brandis-Tor sogar alleine und scheiterte am gegnerischen Keeper. Dennoch hatte Brandis die Partie grösstenteils im Griff, Verteidiger Matthias Seematter sprach auch deshalb davon, dass beide Seiten zu Beginn nur wenig Fehler machten. Weil die Gäste aber schneller waren und durch ein hartnäckiges Forechecking zu zweit auch um einiges aggressiver als ihr Gegner spielten, hatten sie Vorteile.

Brandis-Führung nicht überraschend
Es überraschte daher trotz gegnerischen Chancen zu Beginn nicht wirklich, dass Brandis in der 16. Minute vorlegen konnte. Patric Buri war es, der ein Solo zuletzt im eins-gegen-eins mit dem Torhüter von Dübendorf – Remo Trüb – erfolgreich abschloss. Der EHCB hatte damit Blut geleckt und setzte nur drei Minuten später nach. Im Boxplay entwischte Sven Nägeli, indem er den gegnerischen Top-skorer Steven Widmer mit einem herrlichen Dribbling stehen liess, alleine aufs Tor ging und auch noch Trüb bezwang. Das 2:0 zur Pause verdeutlichte: An diesem Abend war Brandis besser. Gleiches zeigte sich dann im zweiten Drittel – und dies, obwohl Dübendorf von einem kapitalen Fehler von Captain Janick Holzer in der Mittelzone (30.) profitieren und das 1:2-Anschlusstor durch Cyrill Kreis erzielen konnte. Was folgte, war ein lautstarker Freudeschrei von Marco Blaser (35.) der kurz nach einer Powerplay-Situation aus dem Rückraum heraus mit einem satten Schuss mit dem dritten Brandis-Treffer die Vorentscheidung realisierte. Dübendorf liess daraufhin die Köpfe hängen und musste sogar noch das vierte Gegentor hinnehmen. Lukas Mosimann schloss einen rasch vorgetragenen Angriff aus einer ähnlichen Position wie zuvor Blaser ab und traf ebenso. «Wir haben im richtigen Moment die Tore erzielt. Das 3:1 und das 4:1 haben uns Luft verschafft», so Blaser, der Torschütze zum entscheidenden 3:1.

Keine Gefahr mehr
Brandis lief im Schlussdrittel dann kaum mehr Gefahr, die Partie zu verlieren. Seematter bemängelte zwar zuletzt noch die Konsequenz: «Die Gegentore wären nicht nötig gewesen. Zuletzt hatten sie sogar Überhand, das ist nicht gut.» Dennoch stand Brandis überzeugend und deutlich als Sieger fest. Dass Michael Gurtner nach 57 Sekunden im Schlussdrittel das fünfte Brandis-Tor nach einem Abpraller erzielte, vereinfachte die Situation, obwohl Dübendorfs Topskorer Widmer zwischenzeitlich gegen den liegenden Sven Witschi noch auf 2:5 verkürzte. Es folgte ein Treffer in doppelter Überzahl von Janick Holzer sowie ein Gegentor in Unterzahl zum Endresultat von 3:6. «Jetzt müssen wir mit beiden Beinen am Boden bleiben», warnte derweil Seematter und fügte an: «Im Halbfinal gelang das gut. Wir haben nach dem ersten Spiel noch besser gespielt. Das wollen wir jetzt auch.» Gelingt das Brandis, so könnte der erste Sieger der MySports League schon bald feststehen. Bereits heute Abend steht das zweite Spiel auf dem Programm, dafür herrscht im Campus Perspektiven in Huttwil, wo die Partie ausgetragen wird, Gratis-Eintritt.

Matchtelegramm: 17. März. – Eishalle Im Chreis. – 861 Zuschauer. – SR: Graber, König/Remund – Tore: 16. Buri (Gurtner) 0:1. 19. Nägeli (Lüthi, Witschi/Ausschluss M. Meyer!) 0:2. 30. Kreis
(Beeler) 1:2. 35. Blaser (P. Meyer, Buri) 1:3. 39. Mosimann (M. Schütz, Nägeli/Ausschluss Piai und Seematter) 1:4. 41. (40:57) Gurtner (Buri, Hain) 1:5. 45. Widmer (Ustsimenka, Barts) 2:5. 53. Holzer (P. Meyer, Seematter/Ausschlüsse Röthlisberger und Theodoridis) 2:6. 59. Falett (Bührer, Hebeisen/Ausschluss Liechti) 3:6. – Strafen: Dübendorf 5x 2 Minuten; Brandis 4x 2 Minuten. – EHC Brandis: Witschi; Schütz Markus, Mosimann; Oberli, Seematter; Liechti, Schaad; Renato Schütz, Tschanz; Nägeli, Lüthi, Messerli; Hain, Buri, Gurtner; Blaser, Holzer, Meyer Patrick; Steiner, Schlapbach, Meyer Marco. – Bemerkungen: EHC Brandis ohne Martin Gasser (verletzt); 47. Lattenschuss Gurtner; 59. Time-out Dübendorf; 59:52–60:00 Dübendorf ohne Goalie Meier anstelle eines sechsten Feldspielers.

Von Leroy Ryser