Silvia Eggimann ist die neue «Grütli»-Wirtin
Im «Grütli» geht es weiter. Nach dem kürzlichen Abgang von Pächter Bernhard Tscherne nach nur einem Jahr, hat der Verein IG Grütli bereits eine Nachfolgelösung gefunden. Die neue Wirtin Silvia Eggimann möchte spätestens ab dem 10. April die Grütli-Türen als Geschäftsführerin wieder öffnen.
Wasen · Die Zukunft des «Grütlis», der letzten Dorfbeiz in Wasen, stand beim Verein IG Grütli schon zum zweiten Mal zur Diskussion. Dies, weil der bisherige Pächter Bernhard Tscherne aus wirtschaftlichen Gründen das Restaurant bereits nach einem Jahr wieder verlassen hatte. Seit dem 15. März sind dessen Türen geschlossen. Doch eine Nachfolgelösung wurde bereits gefunden, teilte der Verein in einer Presseinfo mit. Spätestens ab dem 10. April wird Silvia Eggimann, die seit einem Jahr Mitglied des Grütli-Teams ist, zuvor in der «Brauschür» in Zollbrück arbeitete und seit 24 Jahren in Wasen wohnhaft ist, als neue Geschäftsführerin das «Grütli» wieder öffnen.
«Es ist ein Glücksfall», freut sich Matthias Zehnder, Dorfpfarrer und Präsident des Vereins IG Grütli. Damit das möglich wurde, musste der Verein zuerst seine Statuten anpassen. An der ausserordentlichen Mitgliederversammlung vom 18. März gaben die anwesenden Vereinsmitglieder grünes Licht für den Vorschlag des Vorstandes. So ist der Verein neu Pächter und Betreiber des «Grütlis» gleichzeitig. Die sich zu konstituierende Betriebskommission wird für die Führung des Betriebs eine vierköpfige Geschäftsleitung bestimmen, welche für sämtliche Geschicke des Restaurants zuständig ist. Die Betriebskommission, als strategisches Organ, ist zu grossen Teilen mit dem Vereinsvorstand deckungsgleich. Die Geschäftsleitung, welche sich aus Gerantin Silvia Eggimann, einem Mitglied aus der Betriebskommission, einem Vereinsmitglied und einer Finanzverwalterin oder einem Finanzverwalter zusammenstellt, bildet die operative Ebene. «Dass wir dadurch mit dem ‹Grütli› noch näher an die Dorfbevölkerung heranrücken, erachte ich als Vorteil, bieten sich doch so noch einmal viel bessere Möglichkeiten, um sich mit dem ‹Grütli› zu identifizieren, insbesondere auch für unsere gut 125 Vereinsmitglieder», sagt Thomas Dietler, Vizepräsident des Vereins. Es ist also eine Dorfbeiz fürs Dorf, getragen und unterstützt von einem namhaften Teil der Dorfbevölkerung und zugewandten Heimwehwäselern.
Gute Qualität und Preis-Leistung
«Uns ist bewusst, dass es eine Herausforderung werden wird», zeigt sich Matthias Zehnder realistisch. Damit spricht auch er die wirtschaftliche Situation an, welche bei Pächter Bernhard Tscherne zur Schliessung führte. Die Energiekosten seien hoch, die Lohnkosten auch. Dennoch ist Zehnder zuversichtlich: «Es soll eine Dorfbeiz für alle bleiben mit gutbürgerlicher Küche, guter Qualität und gutem Preis-Leistungs-Verhältnis.»
Auch die Öffnungszeiten sollen wie gewohnt beibehalten werden, verspricht der Präsident. Da aber zurzeit noch ein Koch oder eine Köchin gesucht werde (das Service-Personal ist komplett), könne es allenfalls zu vorübergehenden Anpassungen der Öffnungszeiten oder des Angebotes kommen, über die Mittagszeit jedoch sei das «Grütli» wie gewohnt von Montag bis Freitag offen. Das Mittagsbuffet erachtet auch die neue Wirtin Silvia Eggimann als das Wichtigste, wie sie auf Anfrage betonte. So geht es nun spätestens ab dem 10. April ganz offiziell weiter. Als Restaurant Grütli, mit neuer Struktur, neuer Leitung, mit neuen und auch vertrauten Gesichtern im Service und in der Küche und der Rückbesinnung auf jene Tugenden, die das «Grütli» einst bekannt gemacht haben.
Von Marion Heiniger