• OK-Präsident und Elitefahrer Andreas Moser ganz nahe an seinem Heimpublikum. · Bilder: Marcel Bieri

15.11.2016
Sport

Spektakel auf gut befahrbarem Terrain

5. Flückiger Cross in Madiswil – Bei besten äusseren Bedingungen fand am Sonntag das Radquer-Spektakel von Madiswil statt. Im Eliterennen siegte der Deutsche Sascha Weber. In verschiedensten Kategorien waren auch etliche Regionale aktiv im Einsatz.

Regen oder gar Schnee, kühle Temperaturen und ein entsprechend tiefes Terrain – noch Mitte Woche musste für das fünfte Flückiger Cross vom Sonntag mit ganz schwierigen Bedingungen gerechnet werden. Doch es kam anders. Das Wetter hielt bis ganz zum Schluss – und die Strecke präsentierte sich nach den letzten Regenfällen am Freitag in einem sehr gut fahrbaren Zustand. Anspruchsvoll blieb der 2,6 km lange Parcours mit drei Haarnadelkurven, der Schrägpassage und der heiklen Abfahrt dennoch.

Sieger macht Rennen extra spannend
Der in Freiburg im Breisgau wohnhafte Sascha Weber, Mountainbike-Marathon-EM-Zweiter von 2015, wiederholte im Eliterennen seinen Vorjahressieg trotz einem Sturz in der letzten Runde mit 1,4 Sekunden Vorsprung vor Marcel Wildhaber aus Galgenen, dem Sieger des ersten Flückiger Cross im Jahre 2012. Als Dritter erreichte der Solothurner Severin Sägesser mit elf Sekunden Rückstand seinen ersten Podestplatz in einem UCI Radquer- Event. Bereits bei der Siegerehrung konnte der gebürtige Saarländer und jetzige Wahl-Schwarzwälder Sascha Weber nach dem Hitchcock-Finalsieg wieder scherzen. «Ich fiel in der Schlussrunde hin, damit das Rennen noch einmal spannend wurde. Die Abfahrt war etwas ruppig. Doch die Strecke war sehr schön und schwer. So macht es Spass.» Der Galgener Marcel Wildhaber bedauerte im Ziel, dass er bei der entscheidenden Attacke von Weber Mitte der zweitletzten Runde zu wenig aufgepasst hatte: «Ich fuhr hinter Severin Sägesser, als dieser das Loch nicht stoppen konnte, an dritter Stelle. Ich kam im Finish dann nach dem Sturz von Weber noch ganz nah an ihn heran. Schade.»

Nach Kettenriss nicht auf Podest
Nach einem Kettenriss in der Mitte des Rennens und einem Sturz in der Hürdenpassage wurde der Lokalmatador und Quer-Namensmitgeber Lukas Flückiger nach einer grossen Aufholjagd noch Vierter. Der ältere der beiden Flückiger Brothers hatte sein Rennen 2014 selbst gewonnen. Diesmal klappte es nicht mit einem Podestplatz. «Ich verlor beim Kettenriss viel Zeit und musste innert kurzer Zeit zweimal das Rad wechseln. Dann kam noch das Missgeschick bei der Hürden-Traversierung dazu», sagte Lukas Flückiger im Ziel, der in den vier ersten Austragungen seines Rennens immer auf dem Podium gestanden hatte. Eine Serie, die nun gerissen ist. Der zweite Namensgeber der Veranstaltung, der Mountainbike-Olympiasechste Mathias Flückiger, kam als Achter mit 13 Sekunden Rückstand hinter OK-Präsident Andreas Moser ins Ziel, der als fünftbester Schweizer Sechster wurde.
Quasi vor seiner Haustüre sprach der OK-Präsident nach dem Rennen von einem perfekten Anlass. «Es hatte recht viele Leute entlang der Strecke, wir Fahrer profitierten von sehr guten äusseren Bedingungen. Die Strecke war zwar ein bisschen rutschig, doch das machte vor allem die Abfahrt sehr attraktiv.» Und Moser durfte sich doppelt freuen. Neben dem gelungenen Sportevent überzeugten seine beiden Söhne Andrin (Jahrgang 2009) und Mirco (Jahrgang 2011), die beide in ihren Kidsrennen Podestplätze schafften.

Zweifache Mutter siegt
Bei den Frauen siegte die sechsfache Schweizermeisterin Jasmin Egger-Achermann aus Gunzwil nach der Geburt von zwei Söhnen nach 2012 zum zweiten Mal. Auch ein Sturz in der vierten Runde in der Abfahrt und ein Ausrutscher in der Schlussrunde konnte Egger-Achermann nicht stoppen. «Im Moment trainiere ich als Hausfrau und Mutter nicht mehr so viel wie früher. Deshalb bestreite ich in dieser Saison keine Weltcuprennen.» Im weiteren lobte Jasmin Egger-Achermann den Madiswiler Parcours: «Die Strecke hier ist technisch anspruchsvoll und sehr schön angelegt.» Die Madiswil Siegerin von 2014, Olivia Hottinger aus Esslingen, gewann mit 1:12 Minuten Rückstand auf Egger den Sprint um den Ehrenplatz vor der erst 16-jährigen St. Gallerin Tina Züger. Mountainbike-Weltklasseathletin Jolanda Neff wurde diesmal nur Vierte. Die für das Radsport-Team Lafranchi Madiswil fahrende Franziska Wymann-Ebinger wurde bei den Frauen als 14. von 17 Fahrerinnen klassiert. · Von Manfred Dysli

Auszug aus der Rangliste:
Elite Männer (23 Klassierte): 1. Sascha Weber, Deutschland, 55:50; 2. Marcel Wildhaber, Galgenen, 0:01 zurück; 3. Severin Sägesser, Niedergösgen, 0:11; 4. Lukas Flückiger, Wynigen, 1:07; 5. Lukas Winterberg (Dallenwil), 1:07; 6. Andreas Moser, Madiswil, 1:26; 7. Michael Winterberg, Eschenbach, 1:38; 8. Mathias Flückiger, Leimiswil, 1:39. – Damen (17): 1. Jasmin Egger-Achermann, Gunzwil, 42:26; 2. Olivia Hottinger, Esslingen, 1:11; 3. Tina Züger, Rieden, 1:13; 14. Franziska Wymann-Ebinger, Radsport Lafranchi Madiswil, 8:25. – Jedermann (52): 1. Pius Stucki, Reichenburg, 25:08,4; 2. Silvan Marfurt, Rombach, 0:17; 3. Ueli Stauffacher, Mettmenstetten, 0:21; 15. Samuel Steffen, Thörigen, 2:47; 27. David Luternauer, Melchnau, 5:18; 30. Stephan Brun, Wynigen, 5:51; 40. Urs Loosli, Oeschenbach, 7:46; 42. Stephan Meier, Langenthal, 8:13; 48. Ernst Plüss, Langenthal, 8:54; 50. Chrigu Bär, Langenthal, 9:46. – Kids Jg. 2005 bis 2005 (15): 1. Timo Weyermann, Leimiswil, 5:54; 2. Jan Scheidegger, 5:55; 3. Gianmarco Ciaffone, Wettingen, 5:59; 4. Sven Mathys, Dürrenroth, 6:09; 5. Silas Lüthi, Madiswil, 6:23; 6. Cedric Pintus, Langenthal, 6:26; 7. Fabian Neuenschwander, Dürrenroth, 6:37; 8. Nino Jäggi, Madiswil, 6:38; 9. Fabian Gertsch, Madiswil, 6:52; 10. Mario Graber, Leimiswil, 1:10. – Kids Jg. 2006 bis 2008 (35): 1. Joel Fluri, Oberdorf, Oberdorf, 4:15; 4. Sereina Hosner, Lotzwil, 4:32; 6. Timon Minder, Thörigen, 4:46; 9. Nevio Zaugg, Wyssachen, 5:02; 10. Andrin Leuenberger, Dürrenroth, 5:05; 12. Jonas Fuhrimann, Kleindietwil, 5:07; 13. Louis Grütter, Madiswil, 5:10; 14. Jael Plüss, Langenthal, 5:15; 15. Rico Geisser, Leimiswil, 5:16; 18. Remo Ruppanner, Huttwil, 5:20; 19. Yanis Jäggi, Thörigen, 5:21; 20. Valentin Leuenberger, Madiswil, 5:22; 22. Adrian Stöckli, Obersteckholz, 5:31. – Kids Jg. 2009/10 (26): 1. Näf, 3:10; 2. Andrin Moser, Madiswil, 3:16; 3. Samuel Flückiger, Langenthal, 3:37; 5. Jani Lanz, Madiswil, 3:49; 7. Kevin Kurth, Thörigen, 3:54; 9. Jannik Leuenberger, Dürrenroth, 4:06; 10. Leon Grütter, Madiswil, 4:07; 13. Noel Röthlisberger, Madiswil, 4:12; 14. Nino Benevento, Madiswil, 4:17; 15. Ramon Röthlisberger, Madiswil, 4:26; 16. Dominic Stöckli, Obersteckholz, 4:29; 18. Cédric Christen, Madiswil, 4:41. – Kids Jg. 2011 bis 2014 (42): 1. Mirco Moser, Madiswil, 2:05; 2. Lenya Näf, 2:10; 3. Levi Düby, Langenthal, 2:19; 4. Lionel Bobst, Langenthal, 2:21; 7. Pascal Stöckli, Obersteckholz, 2:32; 9. Ladina Lafranchi, Leimiswil, 3:01; 11. Laurin Hosner, Lotzwil, 3:03; 14. Janik Hunziker, Madiswil, 3:15; 15. Muriel Röthlisberger, Madiswil, 3:25; 16. Maelle Ruijter, Madiswil, 3:26; 17. Yael Jacquat, Madiswil, 3:28; 18. Anna Früh, Madiswil, 3:30; 19. Sina Kämpfer, Madiswil, 3:32; 20. Arjen Widmer, Madiswil, 3:46. 

Infos: www.flueckiger-cross.ch