• Die Moderatoren Lukas Flückiger (links) und Matthias Boss.

  • Eindrückliche Kulisse während des Songs «Africa».

  • Beinahe 700 Akteure standen an den drei «Let’s play music» Konzerten auf der Bühne. · Bilder: Anton Lanz

  • Rund 2500 Zuschauerinnen und Zuschauer liessen sich von den herausragenden Konzertaufführungen mitreissen.

02.07.2024
Huttwil

Spektakuläre «Let’s play music» Konzerte

Gleich drei Mal hintereinander musste das Konzert «Let’s play music» aufgeführt werden, damit die rund 2500 Zuschauer Platz im Konzertsaal

finden konnten. In herausragender Zusammen­arbeit der Schulen Huttwil und der Kadettenmusik Huttwil sorgten 600 Schülerinnen und Schüler sowie 55 Musikerinnen und Musiker mit spektakulären Auftritten für viele Gänsehautmomente.

Einen Konzertbericht mit dem letzten Song zu beginnen, nebenbei bemerkt war es die zweite Zugabe, scheint wohl etwas aussergewöhnlich. Doch der Titel prädestinierte sich dazu. «We are the Champions» der Rockband Queen, geschrieben von Freddie Mercury, ist besonders bei Siegerehrungen an Sport-Events beliebt. Dieses Mal ehrte er den grossartigen Erfolg der rund 600 Sängerinnen und Sänger der Schulen Huttwil sowie der 55 Musikerinnen und Musiker der Kadettenmusik Huttwil. «Ihr seid die Champions», rief denn auch Matthias Boss, Musiklehrer und Leiter des Konzerts, den Kindern und Jugendlichen am Ende, stolz durch das Mikrofon zu.

Überwältigender Start
Das Konzert «Let’s play music» begann spektakulär mit Trommelschlägen, welche das Publikum aufschrecken liessen. «Prelude – Age of Heroes», Soundtrack des gleichnamigen Kriegsfilms, wurde von den Jugendlichen der Kadettenmusik hervorragend umgesetzt. Während 600 Sängerinnen und Sänger geräuschlos auf die drei Tribünen schritten, hallte die starke und reine Stimme der Leadsängerin Loana Groux durch den Saal. Der erste vieler Gänsehautmomente. Gesamtschulleiter Lukas Flückiger und Matthias Boss führten gekonnt und mit viel Witz durch das Konzert und kündigten die nächsten Titel an. Auf das träumerische «Age of Heroes» folgte «Tage wie diese» von den Toten Hosen. Passend für das «Let’s play music»-Konzertprojekt ausgewählt, beschreibt der Song aus der Ich-Perspektive das kollektive Glücksgefühl beim Feiern mit Musik. Das Orchester, welches bei diesem Titel von Spielführer Linus Kobel dirigiert wurde, hielt sich währenddessen dezent im Hintergrund. Es folgten zwei Lieder von Peter Reber, gesungen von den Kindern der Mittel- und Unterstufe: «D Chinder vom Kolumbus», das von Freiheit und Fernweh handelt, dirigiert vom musikalischen Gesamtleiter André Gygli. Und «S Hippigschpänschtli», bei welchem die Beginners Band der Kadetten unter der Leitung von Janick Zappa hinzustiess. «Heiterefahne» riefen Matthias Boss und Lukas Flückiger unisono, als Flückiger gespielt auf die Bühne gestolpert kam, was zufälligerweise auch gleich der nächste Songtitel von Trauffer war.

Erstklassiges Solo
Gut vorbereitet hatte sich Nico Scheidegger auf die drei aufeinanderfolgenden Konzerte. Herausragend präsentierte der Solist sein Können auf dem Es-Bass bei dem Stück «Fantasy on Swiss Air’s». Das Publikum hielt den Atem an, um die sanften, tiefen Töne aus dem grossen Instrument nicht zu verpassen, das der 17-jährige Musiker mit scheinbarer Leichtigkeit spielte. «Bin i Gopfriedstutz en Kiosk, oder bin i öppe-n-e Bank», sang Lukas Flückiger und machte somit auf das nächste Lied aufmerksam. Dass es sich hierbei um den Song «Kiosk» von Polo Hofer handelte, war den meisten sofort klar. Live gesendete Kameraaufnahmen, welche direkt auf drei Leinwände übertragen wurden, sorgten dabei bei den Sängerinnen und Sängern der Unter- und Mittelstufe für lächelnde Gesichter, wenn sie sich dabei selbst entdeckten.

Rhythmik für eine bessere Welt
Während der erste Konzertteil weitestgehend von der Unter- und Mittelstufe bestritten wurde, dominierten die Jugendlichen der Oberstufe Hofmatt nach der Pause den zweiten Teil, der mit «Ghost love score» von der finnischen Symphonic-Metal-Band Nightwish instrumental begann. Danach kam das Wetter ins Spiel. Regen, dargestellt durch Fingerschnippen. Donner, hervorgerufen durch Bewegungen eines grossen, biegsamen Blechs. Blitze, die auf die Leinwand projiziert wurden. Die unwirtliche Situation versetzte das Publikum buchstäblich in die Regenzeit des afrikanischen Kontinents. Die anfängliche Rhythmik gehörte zum Song «Africa» von der US-amerikanischen Rockband Toto. Inspiriert durch eine Werbung von UNICEF sollte der Song auf die hungernden Kinder Afrikas aufmerksam machen. Der Refrain «I bless the rains down in Africa» (Ich segne den Regen in Afrika) wurde, professionell begleitet von der Kadettenmusik, von den Jugendlichen Sängerinnen und Sängern kraftvoll wiedergegeben. Auch mit dem nächsten Song standen die Jugendlichen für eine bessere Welt ein: «Heal the World» (Heile die Welt) von Michael Jackson. Weiter ging es mit «Rolling in the Deep» von Adele. Mit Klatschen und Stampfen wurde der nächste Song angekündigt. Dass es sich, dem Rhythmus entsprechend, dabei nur um «We will rock you» von Queen handeln konnte, wurde schnell klar. Klatschende Musiker, kraftvolle Stimmen, laute Musik – was für eine Vorstellung. Den Abschluss des «Let’s play music»-Konzertes bildete «Money, Money, Money» von ABBA. «Vor 50 Jahren hat ABBA mit Waterloo den Eurovision Song Contest (ESC) gewonnen. Genau vor einem Jahr war Nemo während der Jubiläumsfeier der Oberstufe bei uns in Huttwil zu Gast, dieses Jahr hat Nemo den ESC gewonnen», liess Lukas Flückiger das Publikum wissen. Dirigiert wurde der Abschlusssong abermals von Spielführer Linus Kobel. Der lang anhaltende Applaus bescherte dem begeisterten Publikum gleich zwei Zugaben: «Rosalie» von Bligg und, wie bereits eingangs erwähnt, «We are the Champions» von Queen.

Von Marion Heiniger