• Annina Gammenthaler (rechts) wird die Spielgruppe «Zauberwald» an der Musikschule Langenthal betreuen. Die Idee wurde von Anna Katharina Trauffer lanciert. · Bild: Leroy Ryser

04.03.2020
Langenthal

Spielgruppe «Zauberklang»

Im Spielgruppenalter sollen Kinder lernen, auch ohne die Eltern Zeit zu verbringen. Weil dies manchmal schwierig ist, wird bei einem spezifischen Angebot in Langenthal bald auf die Musik gesetzt. Die Musikschule und Annina Gammenthaler möchten die Spielgruppe «Zauberklang» etablieren.

Langenthal · In Niederönz ist das Angebot bereits auf Begeisterung gestossen, in Langenthal soll es noch so weit kommen: Ab dem neuen Schuljahr will Annina Gammenthaler gemeinsam mit dem Klangwerk Mittelland und der Langenthaler Musikschule eine musikalische Spielgruppe, die Spielgruppe «Zauberklang», anbieten.
Lanciert wurde diese ursprünglich von Anna Katharina Trauffer, die Idee entstand vor zweieinhalb Jahren und ist zwischenzeitlich aber versandet. «Vor kurzem habe ich sie wieder aufgegriffen und das Angebot in Niederönz lanciert», sagt das Schulleitungsmitglied der Oberaargauischen Musikschule, welches für die Niederlassung in Herzogenbuchsee zuständig ist. «Unsere erste Gruppe, die im Frühling startet, war sehr rasch ausgebucht, ab Sommer bieten wir dann zwei Gruppen an und auch diese waren rasch gefüllt», erklärt Anna Katharina Trauffer.
Der Vorschlag, ein solches Angebot auch in Langenthal umzusetzen, stiess dann bei Musikschulleiter Rainer Walker auf offene Ohren, weshalb nach einer Spielgruppenleiterin gesucht wurde, die in der Oberönzerin Annina Gammenthaler gefunden wurde. Aufs neue Schuljahr werden nun Kinder ab zweieinhalb Jahren gesucht, die einmal oder eventuell zwei Mal wöchentlich jeweils von neun bis elf Uhr auf musikalisch spielerische Weise gefördert werden wollen.

Musik als ideales Medium
Annina Gammenthaler betont dazu aber deutlich: «Eine Begabung ist keine Voraussetzung. Alle Kinder haben grundsätzlich gerne Musik – und das genügt auch schon.» Musik sei ein guter Einstieg und baue Brücken. «Musik kann in gewissen Situationen sogar die Sprache ersetzen, deshalb kann Musik auch als Integration dienen.»
Geplant ist, jeweils den Start und das Ende mit Musik zu begehen, dazwischen werden Geschichten erzählt und ab und zu auch Wissen über die Musik verbreitet. Und vor allem können die Kinder nach Lust und Laune selbst musizieren und sogar Instrumente ausprobieren, tanzen und sich bewegen. «Daneben ist auch geplant, dass wir uns ab und zu auch in der Natur aufhalten. Wie klingt der Sommer, wie der Winter? Solche Sachen können wir gut integrieren», erklärt Annina Gammenthaler.
Das bereits vorhandene Angebot an Spielgruppen mit einer musikalischen Spielgruppe zu ergänzen habe indes gute Gründe, finden die beiden, letztlich seien Kinder einfach für Musik zu begeistern, und, so Anna Katharina Trauffer, «würden viele Eltern gerne den Kindern musikalische Grundlagen mitgeben, können dies selbst manchmal aber gar nicht.» Das neue Angebot bildet eine Brücke zwischen den schon bestehenden Musikschul-Kursen «ELKI-Musizieren» und «Rhythmik» für Kinder ab 4 Jahren.

Sechs Anmeldungen nötig
Für Annina Gammenthaler, die ein Zertifikat zur Waldspielgruppen- und Spielgruppenleiterin hat, ist klar: Eine Spielgruppe ist etwas wertvolles für kleine Kinder. «Kinder lernen, sich abzunabeln. Passiert das nicht im Spielgruppenalter, wird es im Kindergartenalter umso schwieriger.» Ausserdem könne man in einer Spielgruppe viele positive Erfahrungen machen, die vor allem als Vorbereitung auf den Kindergarten wertvoll sind. «Und über die Musik schaffen wir einen einfachen Zugang dazu», sagt Anna Katharina Trauffer.
Die beiden hoffen nun auf zahlreiche Anmeldungen. Einzelne sind zwar bereits eingegangen, noch fehlen aber ein paar. «Mindestens sechs Kinder müssten angemeldet sein, eine Gruppe besteht aus maximal 12 Kindern», erklärt Annina Gammenthaler.
Die Kosten für die Spielgruppe «Zauberklang» belaufen sich auf 230 Franken pro Quartal und stattfinden wird die Spielgruppe «Zauberklang» in Niederönz sowie an der Musikschule Langenthal, die dadurch auch morgens vermehrt belebt sein wird.

Von Leroy Ryser