«Spinne Wäg» mit sieben «Tatorten» eröffnet
Nun ist er eröffnet, der Sumiswalder «Spinne Wäg», der mit dem Velo oder auch als Wanderung durch die Geschichte der Schwarzen Spinne von Jeremias Gotthelf führt. Zum 225. Geburtstag von Gotthelf werden beim Themenweg an sieben Posten die spannende Geschichte der schwarzen Spinne erzählt und Ausschnitte des Originaltextes gelesen.
Sumiswald · Sichtlich stolz eröffnete der Gemein-depräsident Fritz Kohler die Pressekonferenz, mit der der «Spinne Wäg» offiziell eröffnet wurde. Die Pandemie sowie das nicht einfache Bewilligungsverfahren verzögerten die Eröffnung. «Aber in einer tollen Zusammenarbeit mit der Gemeinde Lützelflüh sowie dem Gotthelf Zentrum in insgesamt rund 14 Sitzungen ist der Themenweg schlussendlich doch entstanden», erklärt Fritz Kohler.
E-Bike-Themenweg
Isabelle Hollenstein von Emmental Tourismus, begleitete das Projekt. «Es war immer das Ziel, ein interaktives Projekt zu entwerfen, bei dem man etwas erleben kann», erklärte sie. Webbasiert und mit QR-Codes und Handy-Navigation wird man in der Rundtour von Station zu Station geführt. Jeder Posten bietet ein Erlebnis aus der Geschichte der schwarzen Spinne. «Es ist ein E-Bike-Themenweg, er kann aber selbstverständlich auch mit dem normalen Velo oder zu Fuss erlebt werden», sagte sie lächelnd. Der Start mit allen Infos befindet sich an der Marktgasse in Sumiswald. Momentan noch in einem Info-Container, später, wenn das Stettlerhaus fertig umgebaut ist, soll der Start mit den Infos ins Stett-ler-haus verlegt werden. Von hier aus startet man Richtung Schloss Trachselwald zur ersten Station. Der Themenweg umfasst sieben Posten auf 24 Kilometern Länge mit 362 Höhenmetern und dauert mit Geniessen und Erleben rund zweieinhalb bis drei Stunden. Er kann täglich von 9 bis 20 Uhr erlebt werden.
«Spinne Wäg» in sieben Stationen
(1) Im Schloss Sumiswald finden die Reisenden den Sitz des Komturs (Vorsteher) Hans von Stoffeln, ein brutaler und mächtiger Tyrann. (2) In der Sädellinde begegnet man auf der Reise der Darstellung, wie die verzweifelten Bauern dem Teufel in Gestalt eines grün gekleideten Jägers begegnen. (3) Auf dem Lerchenberg erhält man einen Überblick über die Landschaft der mittelalterlichen Komturei Sumiswald. (4) In Bärhegen lässt sich von Stoffeln einen Sommersitz bauen und eine Buchen-Allee pflanzen. (5) Beim Taufessen erzählt der Grossvater die Geschichte des alten Fensterpfostens im Hornbachhof. (6) Im Gasthof Bären versammeln sich all die Männer am Scheibentisch, die die Pest-Epidemie überlebt haben. (7) Das Gotthelf Zentrum in Lützelflüh: Im Pfarrhaus schrieb Jeremias Gotthelf 1842 die Novelle «Die schwarze Spinne».
Taxito
Am Medienanlass wurde zu dem der Start des Mitfahrsystems Taxito präsentiert, pandemiebedingt mit zwei Jahren Verspätung, aber nicht mit weniger Freude. Taxito ist eine spontane Fahrgemeinschaft, die Mitfahrende sicher und günstig an ihr Ziel bringt und nun auch in Sumis-wald angeboten wird. Martin Beutler aus Bern und Initiator von Taxito erklärte das Konzept, welches seit rund sechs Jahren besteht: «Taxito ist die ideale Ergänzung zum bestehenden ÖV. Es vermittelt Fahrten zwischen zwei vordefinierten Taxito-Points zu einem Pauschalpreis, der lediglich die Benzinkosten deckt. Um das Angebot zu nutzen, ist keine Registrierung notwendig. Alles was man tun muss, ist ein SMS mit der gewünschten Zieldestination zu versenden. Die durchschnittliche Zeit, bis ein Auto anhält und jemanden mitnimmt, beträgt sechs Minuten», erklärte Martin Beutler. Die mitfahrende Person sendet dann vor Abfahrt das Autokennzeichen an Taxito. Somit kennt Taxito durch die Erfassung im System sowohl den Fahrgast als auch den Fahrer und bietet somit eine klare Identifikationsmöglichkeit der beteiligten Parteien. Bei Taxito registrierte Fahrerinnen und Fahrer erhalten einen Unkostenbeitrag für ihre Fahrten, der die Benzinkosten für die jeweilige Fahrt deckt. «Viele Fahrende fordern ihre Beiträge aber gar nie ein und so landet dieser im Jackpot und wird von Taxito an eine gemeinnützige Institution der Region ausgeschüttet», erklärte Beutler.
Von Marianne Ruch