• Zahlreiche Massnahmen beim Spital SRO in Langenthal sorgen für einen beruhigenden Blick auf die aktuelle Gesundheitslage in der Region. · Bild: Leroy Ryser

16.03.2020

Spital SRO auf Notlage vorbereitet

Die Ausbreitung des Corona-Virus hat auch einschneidende Konsequenzen für viele Betriebe, Vereine und Institutionen in der Region des «Unter-Emmentaler», aber auch für das Gesundheitswesen. Das Spital SRO in Langenthal schreibt in einer Mitteilung, dass man auf die besondere Lage vorbereitet sei.

Langenthal · In Zeiten des Corona-Virus rückt vieles, was uns normalerweise beschäftigt, völlig in den Hintergrund und die Gesundheit der Menschen steht plötzlich im Zentrum des öffentlichen und persönlichen Interesses. Wie steht es mit der Gesundheitsversorgung in meiner Region, kann ich Angehörige im Spital noch besuchen, muss ich befürchten, abgewiesen zu werden, wenn ich mich wegen eines anderen gesundheitlichen Vorfalls in Spitalpflege begeben muss? Fragen über Fragen, die in diesen Tagen viele Menschen beschäftigen.
Das Spital SRO in Langenthal hat nach dem Entscheid des Bundesrates von letztem Freitag rasch reagiert und in einer Mitteilung darauf hingewiesen, dass man auf die besondere Lage vorbereitet sei. Um das Ansteckungsrisiko zu minimieren, werden die Besucherfrequenzen auf maximal zwei Besuchende pro Tag je Patient eingeschränkt, schreiben die SRO-Verantwortlichen in ihrer Mitteilung. Besuchende, die an Husten, Schnupfen oder Fieber leiden, dürfen das Spital nicht betreten. Kindern werde nur in Ausnahmefällen Zutritt gewährt.

SRO ist gut vorbereitet
Einschränkungen gibt es auch im Restaurationsbetrieb beim Spital in Langenthal. Seit gestern Montag ist das Restaurant deshalb nur noch für Mitarbeitende der SRO AG geöffnet. Externe Gäste sowie alle Patienten können sich aber weiterhin in der Cafeteria «Treffpunkt» beim Haupteingang verpflegen. Ganz wichtig für die Bevölkerung sei jedoch zu wissen, dass die SRO AG auf die Abklärung und allfällige Behandlung von Personen, die vom Coronavirus betroffen seien, vorbereitet sei.
«Wir verfügen über das nötige Know-how, die Infrastruktur und ausreichend Material zum Schutz des Personals und der Patienten», schreibt Carole Schmid von der SRO-Kommunikationsabteilung. Das Hauptaugenmerk lege man in diesen Tagen auf kranke Personen über 65 Jahre, die es zu schützen gelte.

Keine Tests ohne Symptome
Aufgrund dieser Ausgangslage sei es laut dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) nicht mehr wirksam, Kontaktpersonen eines bestätigten Corona-Virus-Patienten zu ermitteln und zu isolieren, weil die Symptome meist leicht seien und oft nicht als CoronaVirus erkannt würden. Die Ressourcen wolle man stattdessen primär für die schweren Fälle und die besonders gefährdeten Personen einsetzen. Deshalb würden auch im Spital SRO keine Corona-Tests mehr bei Personen ohne Symptome durchgeführt. Erkrankte blieben gemäss Empfehlung des Bundes freiwillig zu Hause, schreibt das SRO in seiner Mitteilung weiter.
Bis Ende April abgesagt wurden auch alle Veranstaltungen (Fachvorträge), die jeweils in den SRO-Spitälern durchgeführt werden. Da sich die Lage laufend ändern könne, würden auch die Massnahmen bei den SRO-Spitälern immer wieder angepasst. Die Spital-Verantwortlichen weisen diesbezüglich auf ihre Webseite www.sro.ch hin.

Von Walter Ryser