Stadt bietet Hand für gemeinsame Lösung
Nach der Kommunikation des SC Langenthal reagierte einen Tag später auch die Stadt: Diese will den Neubau des Eisstadions im Hard auch weiterhin anstreben – gemeinsam mit dem SCL.
Für die Stadt Langenthal hat sich die Ausgangslage rund um die Realisierung des neuen Eisstadions nicht geändert. Reto Müller, Stadtpräsident, und dessen Vize Markus Gfeller bekräftigten an der Medienorientierung, dass die Stadt das neue Eisstadion weiterhin im Gebiet Hard realisieren will. «Wir waren etwas überrascht über die alleinige Kommunikation des SC Langenthal. Wir sehen aber weiterhin keine unüberbrückbaren Differenzen, um das Stadion zu realisieren», sagte Reto Müller an einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz. Die Differenzen zwischen der Stadt und dem SC Langenthal beschränken sich über den Weg dorthin, unter anderem wegen einer Vorplanungsphase, die zu einer Zonenplanänderung führen soll. Zur Meinungsverschiedenheit kam es aber in erster Linie aus kommunikativen Gründen, erklärte Markus Gfeller. Der Weg habe sich für die Stadt nicht verändert, einen Richtungswechsel wie vom SCL proklamiert, habe es nicht gegeben. «Wir haben wohl zu wenig genau gesagt, dass diese Vorplanungsphase für uns unabdingbar ist. Diese brauchen wir, um alle Interessen im Perimeter miteinzubeziehen und Probleme zu analysieren.» Nach aktuellem Stand sei es zwar möglich, eine Eishalle auf dieser Fläche zu bauen. Eine zusätzliche Nutzung – beispielsweise durch Gewerbe- oder Wohnflächen – welche die Gesamtkosten entlasten würden, seien in der aktuellen Zonenplanung aber nicht möglich. «Deshalb wird sich der Prozess aber nicht verzögern», erklärte Vize-Stadtpräsident Markus Gfeller. Während der SC Langenthal von einer Realisierungszeit von fünf Jahren ausgeht, hielt Gfeller eher deren acht für realistisch. Dabei sei es unerheblich, wer den Lead in dieser Zeit übernimmt, dies führe zu keiner Zeitersparnis. Geplant war und ist laut Gfeller, erst in der Umsetzungsphase die Führung an die Arena Oberaargau AG abzugeben.
Planungskosten übernimmt Stadt
Diese angeprangerte Vorplanungsphase unter dem Lead der Stadt habe derweil durchaus Vorteile für den SCL. Ziel sei es, Anfang 2019 einen Planungskredit im Stadtrat zu beantragen. Die Kosten der Planung übernimmt somit die Stadt, ausserdem wird mit dem nötigen Stadtratsentscheid eine erste politische Marschrichtung erkenntlich. Die Verantwortlichen gehen davon aus, dass sich die Risiken auf diesem Weg in einer finalen Abstimmung vermindern und das Projekt damit politisch gesehen breiter abgestützt wird.
Verständlich aber bleibt, dass dem SC Langenthal der zeitlich ausgedehnte Horizont sauer aufstösst, wird doch nun noch einmal überprüft, was längst eingehend diskutiert und analysiert wurde. Die Verantwortlichen der Stadt wehrten sich dagegen mit dem Argument, dass diese Schritte für eine saubere Realisierung nötig seien, wenn man das Projekt nicht zuletzt auch beim Volk breit abgestützt durchbringen wolle. Dafür will die Stadt auch weiterhin den SCL an Bord haben, die Türen seien beidseitig geöffnet, versicherte Reto Müller nach ersten neu stattgefundenen Gesprächen zwischen den SCL-Verantwortlichen und der Stadt Langenthal. «Der Puck liegt nun bei uns, aber letztlich haben wir alle das gleiche, gemeinsame Ziel», sagte der Stadtpräsident und betonte erneut: «Die Differenzen sind nicht unüberbrückbar. Wir wollen dieses Stadion im Hard realisieren.»
Es bleibt zu hoffen, dass nach der langanhaltenden, wortreichen Zeit, in der viel Geschirr zerschlagen und Zeit vertändelt wurde, nun endlich Taten folgen werden. Nur schon wegen der grossen Nachwuchsbewegung wäre es dem SC Langenthal zu wünschen.
Von Leroy Ryser