Stadtrat Daniel Bösiger gibt den Ton an
Zwei Personen standen im Zentrum der ersten Langenthaler Stadtratssitzung. EVP-Mitglied Ruth Trachsel leitete die erste Sitzung als Ratspräsidentin, und der neu gewählte Stadtrat Daniel Bösiger (SVP) gab als Mitglied der A-cappella-Formation Vierklang den Ton an. Den politischen Höhepunkt bildete die Einreichung einer Interpellation zur Eröffnungsfeier des sanierten Stadttheaters.
Die erste Sitzung des neuen Langenthaler Stadtrates war geprägt von diversen Wahlen für das Büro des Stadtrates, der Geschäftsprüfungskommission und der ständigen Kommissionen. Zur neuen Stadtratspräsidentin für das Jahr 2017 wurde die EVP-Stadträtin Ruth Trachsel gewählt. Die 59-jährige Leiterin des SRO-Pflegedienstes gehört seit 2011 dem Stadtrat an. In ihrer Antrittsrede sprach sie davon, dass die politische Arbeit in Langenthal die Stadträte herausfordere. «Sie gibt uns aber auch viel zurück», betonte sie. Es sei ein schönes Gefühl, mitansehen zu können, wie sich die Stadt entwickle, im Wissen, dass man dazu einen wichtigen Beitrag geleistet habe.
Gute Tipps für Ratskolleginnen und Ratskollegen
Als Gesundheitsfachfrau beschäftige sie natürlich die Frage, wie man es bei all den heutigen Herausforderungen in Politik, Beruf und Familie schaffe, gesund zu bleiben. Sie riet den Ratskolleginnen und Ratskollegen, auf eine gesunde Ernährung, viel Bewegung, aber auch Regeneration und Entspannung zu achten. Langenthal biete diesbezüglich eine Vielfalt an Möglichkeiten an. Entspannung stärke das Selbstwertgefühl und sorge zudem für eine gute Laune. Voraussetzungen, die es erlauben würden, Wertschätzung und Zugehörigkeit über die Parteigrenzen hinweg zu pflegen, gab sie zu verstehen. «Es ist wichtig, dass wir aufeinander zugehen und die geleistete Arbeit gegenseitig wertschätzen», schloss die neue Stadtratspräsidentin ihre Antrittsrede.
Beatrice Greber wünscht sich achtsame Stadträte
Ähnliche Worte wählte zuvor SP-Stadträtin Beatrice Greber, die als amtsälteste die Sitzung eröffnete und bis zur Wahl von Ruth Trachsel leitete. Sie sprach davon, dass die Langenthalerinnen und Langenthaler darauf vertrauen würden, dass Gemeinde- und Stadtrat gut zu ihrer Stadt schauen würden. Sie forderte die anwesenden Stadträte deshalb auf, achtsam zu sein. Achtsam auf der Suche nach Lösungen, im Umgang mit den Steuergeldern, mit sich selbst, damit der gesunde Menschenverstand nicht verloren gehe. «In einer Zeit, in der bei vielen Leuten eine gewisse Verunsicherung herrscht, müssen wir ganz bewusst daran denken, achtsam zu sein, damit uns die Bürger vertrauen können», bemerkte sie.
Danach wurde gewählt, beispielsweise die Geschäftsprüfungskommission des Stadtrates für die Legislaturperiode 2017 bis 2020. Der Kommission gehören gemäss erfolgter Wahl folgende Stadträte an: Patrick Freudiger (Rechtsanwalt, SVP), Daniel Bösiger (Schulleiter, SVP), Roland Loser (dipl. Informatiker, SP/GL), Bernhard Marti (Rechtsanwalt, SP/GL), Ruth Trachsel dipl. Pflegefachfrau HF, EVP/glp), Pascal Dietrich (Gerichtssekretär, FPD/jll) und Beatrice Lüthi (Fürsprecherin, FDP/jll). Als Präsident der Geschäftsprüfungskommission wird die nächsten vier Jahre Patrick Freudiger amten.
Fragen zur Eröffnung des neuen Stadttheaters
Das erste politische Zeichen setzten anschliessend die Stadträte Urs Zurlinden (FDP), Martina Moser (SP), Anita Steiner-Thaler (EVP), Thomas Multerer (FDP) und Mitunterzeichner, die eine Interpellation einreichten. Sie wollen vom Gemeinderat wissen, aufgrund welcher Überlegungen der neue Gemeinderat den Entscheid des früheren Gemeinderates zur Eröffnungsfeier des renovierten Stadttheaters rückgängig gemacht hat und wie das Programm zur Eröffnung nun aussehe und wie sich der dafür budgetierte Betrag zusammensetze? Der Gemeinderat wird in einer der kommenden Stadtratssitzungen darüber Auskunft erteilen.
Zum Schluss der ersten Sitzung im Jahr 2017 gab der neue Stadtrat Daniel Bösiger den Ton an. Zusammen mit seinen Kollegen Markus Lehmann, Jens Weimar und Andy Weber bildet er die A-cappella-Formation Vierklang, die für einmal mit ihrer Darbietung für die Musik im Stadtrat besorgt war, was normalerweise den Stadträten vorenthalten ist, deren «Musik» aber nicht immer auf uneingeschränkte Begeisterung stösst, im Gegensatz zum Auftritt der vier A-cappella-Sänger ...
Von Walter Ryser