• Einmal mehr war Matthias Aeschbacher vom Schwingklub Sumiswald der beste regionale Schwinger. Er verpasste den Schlussgang nur knapp. Auf dem Bild ist «Disu» im Startgang gegen den später verletzt ausgeschiedenen Christian Stucki (links) zu sehen. · Bilder: Yanick Kurth

13.05.2019
Sport

Stärkster Sumiswalder mit viel Pech

Emmentalisches Schwingfest in Zäziwil – Erst legte der Berner Oberländer Curdin Orlik den Seeländer Christian Stucki auf den Rücken, anschliessend gewann er das Emmentalische Schwingfest. Pech am ersten Schwingfest der Berner Kranzfest-Saison hatte neben Stucki (er verletzte sich) einmal mehr der «Trumpf-Buur» vom Schwingklub Sumiswald, Matthias «Disu» Aeschbacher, der den Einzug in den Schlussgang nur knapp verpasste und Zweiter wurde.

Schwingen · Es war kurz nach halb sechs Uhr abends, und zwei Nicht-«Eidgenossen» bestritten den Schlussgang am Emmentalischen Schwingfest in Zäziwil. Eine eher seltene Situation an einem Kranzfest mit vielen «Eidgenossen» und Spitzenschwingern. Curdin Orlik (Rubigen) besiegte nach 3:30 Minuten mit Kurz den erst 19-jährigen Fabian Staudenmann (Guggisberg). Gleich hinter den beiden Schlussgangteilnehmern klassierte sich mit Matthias Aeschbacher der stärkste Schwinger des Schwingklubs Sumiswald auf Rang 2b, punktgleich mit dem Schlussgangverlierer. 5600 Zuschauerinnen und Zuschauer wohnten dem Schwingfest bei, welches von Sonne, Wolken, Wind und einigen Regenschauern begleitet wurde. Die Kälte spürten nicht nur die Zuschauerinnen und Zuschauer, sondern auch die Schwinger in ihren Kurzarmhemden.

Pech für den besten Sumiswalder
Die Rolle des «Trumpf-Buur» beim Schwingklub Sumiswald nimmt ganz klar der Nicht-«Eidgenosse» Matthias Aeschbacher ein. Der 27-jährige Maurer konnte am Sonntag seinen 50. Kranz herausschwingen. Vor acht Jahren gelang ihm am «Emmentalischen» in Bumbach der erste Kranz. Aeschbacher traf im ersten Gang auf den Seeländer «Hünen» Christian Stucki. Dieses Duell gab es bereits am letztjährigen Emmentalischen in Zollbrück. Nach nur wenigen Sekunden lag Matthias Aeschbacher damals mit dem Rücken voran im Sägemehl. Gleiches Szenario ein Jahr später… Nach der Startniederlage nahm der Offensiv-Schwinger aus Rüegsauschachen Anlauf zu seinem ersten Sieg. So brachte er im zweiten Gang Kevin Steudler (Hasliberg-Reuti) mit seinem Lieblingsschwung, dem inneren Haken, zum Fallen. Aeschbacher schien also im Wettkampf angekommen zu sein. Im dritten Gang legte er Maël Staub (Sonceboz-Sombeval) nach wenigen Sekunden auf den Rücken. Noch vor dem Mittagessen siegte das Aushängeschild des regionalen Schwingsports gegen Damian Egli (Steinhuserberg). Im fünften Gang legte er den «Eidgenossen» Willy Graber (Bolligen) ins Sägemehl. Alle vier Siege wurden mit der Höchstnote von 10,00 Punkten belohnt.
Nach fünf geschwungenen Gängen war klar, dass der Mittelländer Fabian Staudenmann den Schlussgang bestreiten wird. Gegen wen er sich duellieren wird, stand zu diesem Zeitpunkt noch nicht definitiv fest. Der Emmentaler Matthias Aeschbacher und der Berner Oberländer Curdin Orlik resultierten punktgleich auf dem 2. Rang. Curdin Orlik erhielt aufgrund des besseren Notenblattes (vier Siege und ein Remis) schliesslich den Zuschlag für den Schlussgang, denn Matthias «Disu» Aeschbacher kam auf vier Siege und eine Niederlage. Somit brachte es ihm auch nichts, dass er ein Emmentaler ist und an seinem «Heimfest» antrat. Schliesslich resultierte Rang 2b und der 50. Kranzgewinn. Eidgenössisches Eichenlaub blieb dem «Trumpf-Buur» bisher verwehrt. In Zug nimmt der beliebte Offensiv-Schwinger im August einen nächsten Anlauf zu diesem ersehnten Ziel. Bis es soweit ist, geht «Disu» vorerst im eigenen Teilverband weiter auf Kranz- oder sogar Festsiegjagd.

Weyermann und Schenk überzeugten
Zu gefallen vermochten Florian Weyermann (Lotzwil) und Patrick Schenk (Koppigen/SK Sumiswald), die sich punktgleich den 4. Rang teilten. Der Lotzwiler Athlet erlebte in Zäziwil jedoch einen dürftigen Start. Im ersten Gang musste er sich bereits von Adrian Walther aus Habstetten den Rücken putzen lassen und auch im zweiten Kampf musste sich der Oberaargauer mit einem Unentschieden begnügen. Dann aber drehte Florian Weyermann auf und sicherte sich vier Siege in Serie. Praktisch identisch lief es dem Sumiswalder «Eidgenossen» Patrick Schenk, der im Anschwingen mit «Eidgenosse» Willy Graber nicht über ein Unentschieden hinauskam. Im zweiten Duell musste er eine Niederlage gegen den Seeländer Matthieu Burger einstecken, gegen welchen er kraftlos wirkte. Schenk war also noch nicht im Wettkampf angekommen. Doch dann konnte der Emmentaler vier Siege aneinander reihen. Ebenfalls einen weiteren Kranz konnte sich Valentin Steffen aus Koppigen und Mitglied beim Schwingklub Sumiswald sichern (Rang 7a). Steffen, der nur mit viel Glück noch gerade in die Kranzränge kam, spürte in Zäziwil nie Sägemehl am Rücken. Jedoch endeten drei Gänge mit einem Unentschieden, drei weitere konnte der Emmentaler für sich entscheiden. Pech hatte hingegen sein Bruder Gustav Steffen (Rang 8a). Er verpasste seinen elften Kranzgewinn nur um den im Schwingen verflixten «Viertelpunkt». Die zwei angetretenen Athleten vom Schwingklub Huttwil konnten in Zäziwil nichts ausrichten. Immerhin standen Patrick Walther und Michael Zingg bis zum Schluss im Einsatz. Der zweite Sumiswalder «Eidgenosse» Damian Gehrig gab den Wettkampf aus Rücksicht auf seine Rückenprobleme vorzeitig auf. Im vierten Gang gegen Curdin Orlik verletzte sich Christian Stucki am Knie-Innenband und musste den Wettkampf ebenfalls beenden. Neukranzer gab es mit dem drittplatzierten Emmentaler Domink Gasser in Zäziwil nur einen Schwinger zu vermelden.

Auszug aus der Rangliste: 1. Curdin Orlik, Rubigen, 58,50; 2a. Fabian Staudenmann, Guggisberg, 57,50; 2b. Matthias Aeschbacher, Rüegsauschachen, 57,50; 3a. Niklaus Zenger, Habkern, 57,25; 3b. Kilian Wenger, Horboden, 57,25; 3c. Dominik Gasser, Eggiwil, 57,25; 4d. Dominik Zangger, SK Langenthal, 57,00; 4e. Florian Weyermann, Lotzwil, 57,00; 4f. Patrick Schenk, Koppigen/SK Sumiswald, 57,00; 7a. Valentin Steffen, Koppigen/SK Sumiswald, 56,25; 8a. Gustav Steffen, Koppigen/SK Sumiswald, 56,00; 8d. Simon Röthlisberger, Hasle-Rüegsau, 56,00; 8f. Philipp Gehrig, Heimisbach, 56,00; 10a. Konrad Steffen, Koppigen/SK Sumiswald, 55,50; 10h. Remo Hiltbrunner, Schmidigen, 55,50; 10l. Marcel Baumgartner, Melchnau, 55,50; 11a. Roman Sommer, Wasen, 55,25; 11g. Dario de Fusco, Ursenbach, 55,25; 11h. René Berger, Rüegsauschachen, 55,25; 13e. Lukas Jäggi, Gutenburg, 54,75; 14h. Martin Sommer, Häusernmoos, 54,50; 14l. Kilian Gehrig, Sumiswald, 54,50; 14 n. David Aebersold, Walterswil, 54,50; 14o. Adrian Aebersold, Walterswil, 54,50; 15h. Stefan Gerber, Rüegsbach, 54,25; 17a. Stefan Willimann, Pfaffnau/SK Langenthal, 53,75; 17c. Florian Röthlisberger, Melchnau, 53,75; 17d. Michael Reinhard, Wasen, 53,75; 18e. Patrick Walther, Huttwil, 53,50.

Von Yanick Kurth