Standing Ovations für Hannes Fuhrer

Hannes Fuhrer ist seit 30 Jahren Dirigent des Jodlerklubs Hasle-Rüegsau. Dieses Jubi-läum wurde übers Wochenende mit zwei sehr gut besuchten, hörenswerten Konzerten in der Kirche Rüegsau gefeiert.

Hasle-Rüegsau · Der Jodlerklub Hasle-Rüegsau feierte übers vergangenen Wochenende seinen musikalischen Leiter Hannes Fuhrer, oder genauer gesagt, dessen 30-jähriges Dirigentenjubiläum. Die zwei Jubiläumskonzerte fanden in würdigem Rahmen in der zwei Mal vollbesetzten Kirche Rüegsau statt. Heinz Salzmann führte mit handfesten Hintergrundinformationen durch das brillante Konzert.

In Hochform aufgelaufen
Für die Feier des 30. Jahrestages ihres musikalischen Leiters Hannes Fuhrer sind die Hasli-Jodler in Hochform aufgelaufen. Mit auf Hochglanz polierten Stimmbändern und Kehlen haben sie ihren Dirigenten mit einem dynamisch-herzlichen Klasse-Jubiläumskonzert würdig geehrt. Die pfiffige Auswahl der Lieder spiegelte die Arbeit der drei jahrzehntelangen Zusammenarbeit wieder. Vom Jodlerklub wurden – das lag in der Natur der Sache – nur Hannes-Fuhrer-Komposi-tionen interpretiert, nämlich «Fründschaft» (Eröffnungslied), «E Hand voll Heimatärde», «Mi Läbesfröid», «Gibeljutz», «Schtärnenacht», «im Morgeliecht» und «Mi schönschti Melodie» (Zugabe). Der 61-jährige Jubilar erhielt von seinen Hasli-Kameraden eine spezielle grosse Treichel geschenkt. Bei diesem Jubiläumsakt wurde der zu Tränen gerührte Hannes Fuhrer vom Publikum bei beiden Konzerten mit langanhaltenden, feurigen Standing Ovations geehrt. Für das Dirigenten-Jubiläumskonzert erhielt der Jodlerklub Hasle-Rüegsau «Schützenhilfe» von weiteren Formationen. So setzte sich das Jodlerduett Brenda Baier und Othmar Steffen mit wunderschönen Jodelliedern in Szene. Mit ihrem Singen und Jutzen haben sich die beiden Jodeltalente tief in die Publikumsseelen hineingejutzt. Die «Jodlermusig Hasle-Rüegsau», die hauseigene Ländlerkapelle, hat mit ihrem virtuosen örgelen und dem «bödeligen» Bassspiel spannende Übergänge zwischen die Konzertteile gesetzt.

Sound der Vierzigerjahre
Mit einem Hauch «Landidörfli»- und «Stägeliuf, Stägeliab»-Stimmung hat sich auch die Gruppe «Runzelstilzli» mit ihrem ganz speziellen Sound in das Jubiläumskonzert eingemischt. Beeinflusst von Arthur Beul und Teddy Stauffer, den legendären Schweizer Königen des volkstümlichen Schlagers der Vierzigerjahre, hat die Gruppe gekonnt einzigartigen Schwung und Abwechslung in das Jubiläumskonzert gezaubert. Aufgeführt wurden Melo-dien von Arthur Beul und eigene, im Retro-Sound der Vierzigerjahre komponierte Werke.
Die musikalischen Kontraste zu den bodenständigen Jodelliedern waren klar hörbar, sie bildeten aber keine unüberwindliche Kluft zwischen den sich kreuzenden, spannenden Schweizer Klangwelten.
Einen besonderen Applaus ernteten die «Runzelstilzli» für den total groovigen, immergrünen Vintage-Gassenhauer «Margritli, i lieb di vo Härze». Die Jubiläumskonzerte klangen bei einem anschliessenden Vollmondfondue im Rüegsauer Bären aus.

Von Hans Minder