• Nachfolge geregelt: Hannes und Stefanie Luginbühl von der Gedex Getränke AG in Huttwil übernehmen den Getränkehandel von Renato Stauffer in Langnau. · Bild: Walter Ryser

05.12.2019
Emmental

Stauffer wird eine Tochter der Gedex AG

Renato Stauffer geht in zwei Jahren in Pension. Seine Getränke-Firma wechselt per 1. Januar 2020 in den Besitz der Gedex Getränke AG in Huttwil. Der Betrieb in Langnau bleibe in Form einer Tochtergesellschaft bestehen, versichert Gedex-Geschäftsführer Hannes Luginbühl.

Langnau/Huttwil · Renato Stauffer nennt die beschlossene Übernahme ohne Umschweife eine Win-win-Situation. «Ich bin überzeugt, für die Zukunft meiner Firma haben wir die beste Wahl getroffen», begründet er seine Aussage. «Es war stets mein Hauptanliegen, dass der Betrieb nach meinem Ausscheiden für meine Angestellten wie auch für die treue Kundschaft erhalten bleibt.
Dieser Wunsch geht jetzt in Erfüllung.» Stauffers Getränkehandel wird samt der Liegenschaft von der Huttwiler Firma Gedex Getränke AG übernommen. «Der Betrieb Stauffer wird als Tochtergesellschaft in die Gedex integriert», erklärt Hannes Luginbühl, Geschäftsführer der Gedex. Und er versichert: «Der Name Stauffer bleibt, alle Angestellten behalten ihre Stelle und Renato Stauffer wird die Geschäfte in Langnau bis zu seiner Pensionierung weiterführen. Gegen aussen wird die Übernahme kaum spürbar.»

Deckungsgleiche Strukturen
Gedex ist ein Familienbetrieb, der seit über sechzig Jahren im hart umkämpften Getränkemarkt Bestand hat. Gedex betreibt neben Huttwil noch Standorte in Langenthal, Solothurn und Burgdorf.
Langnau passt aus der Sicht der Firma ausgezeichnet ins Gefüge. Beide Firmen stehen auf drei Standbeinen: Sie beliefern die Gastronomie, Festwirtschaften in der Region und bieten Privatkunden einen umfassenden Abholmarkt. Luginbühl präzisiert: «Gastwirte können bei uns das volle Sortiment bestellen, vom Mineralwasser über Bier und Wein, bis zu erlesenen Spirituosen. Den Festwirtschaften liefern wir die Getränke bis vors Festzelt und stellen dazu Kühlschränke und weitere Gerätschaften zur Verfügung. Nach dem Anlass holen wir die unverkauften Flaschen retour und verrechnen lediglich die konsumierte Ware. Im Abholmarkt für Privatkunden richten wir das Sortiment laufend neu aus, entsprechend den neusten Trends, und wir versuchen dadurch ständig auf der Höhe der Zeit zu sein.»
Im Moment sei der Weinkonsum rückläufig, dafür liege Bier aktuell voll im Trend, ergänzt Stauffer.
Biere aus Dänemark beispielsweise, wie auch Biere von den Emmentaler Kleinbrauereien, seien sehr gefragt. Man könne mit Fug und Recht behaupten, die Strukturen der beiden Firmen waren bisher weitgehend deckungsgleich.

Wesensverwandte Stärken
Worauf beruhen die Stärken der beiden Firmen? Luginbühl nennt drei Stichworte: Flexibilität, Kundennähe und Unabhängigkeit. Stauffer hakt ein und führt Beispiele an: «Wir beraten die Kunden beim Kauf von Wein, führen regelmässig Degustationen durch und gehen wenn immer möglich auf Kundenwünsche ein.
Das können Geschenkpackungen sein, das kann notfalls auch einmal eine Lieferung nach Feierabend an einen Festanlass sein. Wenn die Organisatoren vom Ansturm überrascht werden und ihnen das Bier auszugehen droht, noch bevor die Stars auf der Bühne stehen, lassen wir sie nicht im Stich. Selbstverständlich kennen wir die Ruhetage der Gastrobetriebe und meine Leute finden sich in jedem Keller zurecht. Sie wissen, wo sich der Lichtschalter befindet und in welcher Ecke das Leergut steht.»
«Unsere Unabhängigkeit ist eine weitere Stärke», betont Luginbühl. «Das erlaubt den Wirten, unterschiedliche Biersorten in ihr Sortiment aufzunehmen, ohne gegen einen Brauereivertrag zu verstossen. Davon profitieren wiederum die Kunden.» Zum Schluss wiederholt er, die Kundschaft werde von der Übernahme kaum etwas spüren, Gedex fühle sich Stauffers Ruf verpflichtet.

Von Gabriel Anwander