• Armin Leibundgut glänzte im Zivillauf. · Bild: Christian Staehli

  • In seinem erst dritten Waffenlauf kam der 32-jährige Huttwiler Marcel Jörg als glänzender Gesamtzweiter ins Ziel. · Bild: Christian Staehli

  • Die Waffenläufer Marcel Jörg (TV Huttwil) und Erwin Haas (Langenthal). · Bild: Christian Staehli

14.04.2022
Sport

Strähls Comeback und Jörgs glänzender Waffenlauf

Dem zweiten Frühlingslauf in Wiedlisbach war bei idealen Laufbedingungen ein voller Erfolg beschieden. Im Zivillauf über 13,1 km siegte Martina Strähl von der LV Langenthal bei ihrem Comeback nach sechseinhalb Monaten Wettkampfpause. Im Waffenlauf über die gleiche Distanz wurde der Huttwiler Turner Marcel Jörg glänzender Tageszweiter.


    
Laufsport / Waffenlauf: 2. Frühlingslauf in Wiedlisbach · Nach dem zweiten Frühlingslauf in Wiedlisbach vom Sonntag war OK-Präsident Emil Berger, der im Waffenlauf als Gesamtachter und Dritter bei den Männern 50 persönlich ausgezeichnet finishte, mit dem Gelingen des ersten von elf  Waffenlauf-Meisterschaftsläufen 2022 happy. «Ich bin nach zwei Jahren Corona-Pause mit 520 Gestarteten im Zivil- und Waffenlauf sehr zufrieden», meinte Waffenlauf-Förderer Berger, der nebenbei am 6. November 2022 auch dem 10. Niederbipper Waffenlauf als Chef-Organisator vorstehen wird. Mit der Verpflichtung des ehemaligen Spitzenwaffenläufers Fritz Häni für die Preisverteilung hatte Emil Berger zudem eine glückliche Hand, denn Häni brachte auch gleich noch seinen Schützling, die letztjährige Marathon-Olympiateilnehmerin Martina Strähl, nach Wiedlisbach an den Start.

Überlegener Sieg von Martina Strähl
Im vom Stadt-Solothurner Timon Schmid vor dem Melchnauer Männerriegen-Oberturner Armin Leibundgut und dem Laufentaler Manuel Hügli gewonnenen 13,1 km langen Zivilrennen traf Martina Strähl (LV Langenthal) als Gesamtvierte mit der starken Zeit von 47:58 Minuten als erste Frau im Ziel mitten im Städtchen Wiedlisbach ein. Die zweitklassierte Frau Gertrud Wiedemann aus Zuchwil lag im Ziel bereits 7:26 Minuten zurück und die dritte Livia Begg aus Bleienbach büsste schon 10:31 Minuten auf die Spitzenathletin ein.  Noch vor der Siegerehrung in der Froburghalle fuhr Martina Strähl zum Auslaufen mit dem Rennvelo auf die Schmiedenmatt hinauf und zurück. Pünktlich erschien sie dann zur Siegerehrung, wo sie das Podest gleich zweimal betreten durfte, zuerst als Erste im Läuferinnen-Gesamtklassement und dann als Siegerin der Alterskategorie Frauen 30.  «Das war mein erster Wettkampf seit dem Berlin Marathon am 26. September 2021. Mein Ziel in dieser Saison ist ganz klar der EM-Marathon im August, am Starttag der Titelkämpfe», sagte Martina Strähl, die nach ihren gesundheitlichen Problemen nach einer Nierensteinoperation und Fussbeschwerden vorallem viel auf dem Laufband und mit dem Rennvelo alternativ trainiert hat. «Zu Fuss habe ich im Freien noch sehr wenig trainiert. Jetzt hoffe ich auf ein gutes Aufbautraining für die Marathon-EM. Wettkämpfe auf dem Weg dahin möchte ich wenn möglich in Bern beim Schweizer Frauenlauf und in Dresden über 10 km auf der Strasse bestreiten», war von Strähl zu erfahren. Bei seinem Siegeslauf im Solothurnisch-Bernischen Grenzgebiet lag der 1998 geborene frühere Rüttener Timon Schmid, der jetzt in der Stadt Solothurn wohnhaft ist, nach Rennhälfte in Flumental bereits souverän vor den beiden anderen Konkurrenten auf dem Podium, Armin Leib-undgut aus Melchnau (2.) und dem Laufener Manuel Hügli (3.), dem Freund der Waffenlaufzweiten Jessica Aeschbach von der LG Derendingen, in Front.

Leibundgut wieder blitzschnell
Timon Schmid hatte schon im letzten November beim Niederbipper Waffenlauf als Tagessieger mit der Sturmpackung für Aufsehen gesorgt. «Ich wollte auch in Wiedlisbach den Waffenlauf bestreiten. Weil ich aber Bahnrennen im Auge habe, wechselte ich zwecks Schnelligkeitstests zum Zivillauf.» In 44:36 Minuten verbesserte Lauftalent Timon Schmid den Streckenrekord des Niederbippers Roman Wyss, der diesmal Vierter wurde, um ganze 1:29 Minuten. Zu seinem Ehrenplatz hinter dem 27 Jahre jüngeren Timon Schmid meinte Armin Leibundgut: «Mir ist es nach der Halbmarathon-SM in Oberriet und der 10-km-SM im Wallis am letzten Sonntag erneut gut gelaufen. An allen drei Läufen habe ich eine persönliche Bestzeit realisieren können. Jetzt will ich mich gut erholen und vorallem am GP von Bern gut abschneiden. Auch das Berner Kantonale Turnfest in Lyss im Juni ist für mich sehr wichtig.»

Premierensieger im Waffenlauf
Eine weitere Reihe von regionalen Laufbegeisterten wartete in Wiedlisbach mit guten Leistungen auf. So auch mit der Packung am Rücken. Bei den Waffenläufern hatte der frühere Marathon-Olympiateilnehmer Christian Kreienbühl 2019 bei der Premiere in Wiedlisbach für Aufsehen gesorgt, als er mit 17 Sekunden Vorsprung auf den ersten Zivilläufer im Ziel eintraf. Nach seinem Rücktritt vom Spitzensport fehlte der Zürcher heuer auf der Startlinie. So kam der Kernenrieder Philipp Büttikofer zu seinem ersten Vollerfolg als Waffenläufer, dies vor dem Huttwiler Turner Marcel Jörg und dem zweifachen Waffenlauf-Schweizer-Meister Marco De Martin aus Aadorf. Starker Fünfter wurde der Oltner Konrad von Allmen, der bei den Männern 50 als Sieger den Langenthaler Erwin Haas – auch er ein ehemaliger Meister mit der Sturmpackung – wie auch den Chef-Organisatoren Emil Berger aus Wiedlisbach auf die Ehrenplätze verwies.

Marcel Jörgs erst dritter Waffenlauf
Nur fünf Tage nach seinem Triumph im 7,5 km langen Niederbipper Laufcup-Startrennen war der schnelle und ausdauernde Badmeister von Herzogenbuchsee, der Huttwiler Turner Marcel Jörg, happy. «Das war mein dritter Waffenlauf nach meiner Premiere vor drei Jahren in Wiedlisbach und dem Burgdorfer Waffenlauf im letzten Oktober, wo ich wegen einem Schwächeanfall einen groben Dämpfer kassierte.» Zum Rennen meinte der zweifache Familienvater: «Mir lief es sehr gut. Nach 11,5 km konnte ich mich noch von Marco Di Marco absetzen und bis ins Ziel einen Vorsprung von zwölf Sekunden erarbeiten. Positiv ist für mich, dass die Formkurve stimmt. Jetzt freue ich mich schon auf den Buchsi-Lauf an meinem Arbeitsort in Herzogenbuchsee am 7. Mai. Und Anfang Juli folgt dann mein grosses Saisonziel, der Gigathlon von Zürich ins Engadin, den ich als Single absolvieren will.» Aber auch der 1967 geborene Langenthaler Erwin Haas als Gesamtsiebter wie auch der Sumiswalder Adrian Held (17. im Overallranking und Zweiter bei den Männern 30) zeigten hinter dem überragendden Waffenlauf-Shootingstar Marcel Jörg starke Leistungen bei idealen Bedingungen.

Sumiswalderin Rahel Held Gesamtsechste
Spannend war das Waffenlauf-Rennen der Frauen, wo die 1959 geborene Oberaargauerin Beatrice Fankhauser auf den letzten 100 m die 36 Jahre jüngere Konkurrentin Jessica Aeschbach von der LG Derendingen im Endspurt noch um sechs Sekunden distanzieren konnte. Damit feierte Fankhauser bereits ihren elften Vollerfolg als Waffenläuferin, nachdem sie mit diesem Sport erst vor drei Jahren begonnen hatte. Die Sumiswaldnerin Rahel Held, die Ehefrau von Adrian Held, kam als starke Sechste und Dritte bei den Frauen 20 hinter Jessica Aeschbach (Laufen) und Daniela Sprenger (Häfelfingen) ins Ziel.

Auszug aus der Rangliste: Hauptlauf Männer, 13,1 km (119 Klassierte): 1. Timon Schmid, Solothurn, 44:36; 2. Armin Leibundgut, TV Melchnau, 46:18; 3. Manuel Hügli, Laufen, 47:43; 11. Thomas Wirz, St. Urban, 51:51; 13. Damian Sonderegger, Laufgruppe Langenthal, 53:13; 21. Christian Lehmann, Skiclub Walterswil, 55:02; 25. Roland Leuthold, Thörigen, 56:15; 36. Christian Stolz, Thörigen, 58:55; 41. Martin Berger, Affoltern, 59:46; 55. Philippe Mathys, Skiclub Walterswil, 1:01:39; 60. Martin Mumenthaler, Skiclub Walterswil, 1:02:42; 71. Daniel Jost, Skiclub Walterswil/TV Huttwil, 1:04:40; 84. Peter Frei, St. Urban, 1:07:55; 85. Mathias Weibel, Lotzwil, 1:08:24; 91. Daniel Schär, Rütschelen, 1:11:23; 99. Daniel Oegger, Bleienbach, 1:13:14. – Hauptlauf Frauen, 13,1 km (53): 1. Martina Strähl, LV Langenthal, 47:58; 2. Gertrud Wiedemann, Zuchwil, 55:24; 3. Livia Begg, Bleienbach, 58:29; 7. Rosmarie Zaugg, Solothurn/Ex-Madiswil, 59:39; 24. Johanna Althaus, LV Langenthal, 1:09:14; 32. Margrit Gfeller, Sumiswald, 1:12:57; 35. Susanne Liechti, Skiclub Walterswil, 1:13:26; 36. Denise Grossenbacher, Thörigen, 1:13:54; 40. Miriam Rickli, Gondiswil, 1:15:17; 46. Claudia Stucki, Wasen, 1:20:53. – Waffenlauf Männer, 13,1 km (148): 1. Philipp Bütikofer, Kernenried, 51:56; 2. Marcel Jörg, TV Huttwil, 53:30; 3. Marco De Martin, Aadorf, 53:42; 4. Florian Böhni, Rothenhausen, 54:24; 5. Konrad von Allmen, Olten, 55:24; 7. Erwin Haas, Langenthal, 56:09; 17. Adrian Held, Sumiswald, 1:02:27; 21. Mario Gfeller, Sumiswald, 1:03:38; 34. Christian Eidner, Ursenbach, 1:06:55; 43. Urs Bernhard, Heimisbach, 1:08:24; 127. Kurt Voramwald, Heimisbach, 1:35:13. – Waffenlauf Frauen, 13,1 km (21): 1. Beatrice Fankhauser, Roggwil,  1:04:00; 2. Jessica Aeschbach, LG Derendingen, 1:04:06; 3. Monica Biedermann, Birr-Lupfig, 1:06:08;  6. Rahel Held, Sumiswald, 1:11:34. – Mädchen Jg. 2011/12, 1,05 km (10): 1. Leonor Marques, Villars, 4:04; 2. Elin Marti, Sumiswald, 4:22; 4. Alina Pauli, Ochlenberg, 4:39; 4. Linda Fankhauser, Ochlenberg, 4:40. – Knaben, Jg. 2011/12, 1,05 km (17): 1. David Müller, Zollikofen, 3:39; 5. Nino Zürcher, Affoltern, 4:03. – Mädchen, Jg. 2013/14, 525 m (11): 1. Velvet Mattingly, Sumiswald, 1:52; 2. Kim Marti, Sumiswald, 1:58; 4. Yara Pauli, Ochlenberg, 2:17; 8. Lorena Zürcher, Affoltern, 2:23. – Mädchen, Jg. 2015 u. jünger, 200 m (12): 1. Leanne Neuenschwander, Wangen, 0:42; 6. Anja Berger, Affoltern, 0:53. – Knaben, Jg. 2015 u. jünger, 200 m (23): 1. Nick Neuenschwander, Wangen, 0:38; 5. Robin Wälchli, Ochlenberg, 0:42; 20. Ben Mathys, Skiclub Walterswil, 1:05.  

Von Manfred Dysli