Sumiswalder Schlussgang-Duell an «Disu»

Der Emmentaler «Eidgenosse» Matthias Aeschbacher (Rüegsauschachen) ist weiterhin in Topform und gewann am Samstag mit dem Oberbühl-Schwinget bereits das dritte Schwingfest in der laufenden Saison. Im Schlussgang bezwang er seinen Sumiswalder Schwingklub-Kameraden Gustav Steffen. Die Jungschwinger aus der Region zeigten sich am Sonntag eher verhalten.

Schwingen · Nicht weniger als drei Eidgenossen und 52 weitere Aktivschwinger waren bei der 14. Ausgabe des Oberbühl-Schwingets oberhalb Huttwil am Start. Das beliebte Rangschwingfest wird von vielen Aktivschwingern als Vorbereitung auf die bevorstehende Kranzfestsaison genutzt. Gleich drei Sumiswalder Akteure führten am Ende die Rangliste an.

Aeschbacher nicht aufzuhalten
Das Aushängeschild des Schwingklubs Sumiswald, Matthias Aeschbacher (Rüegsauschachen), dominierte das Schwinggeschehen auf dem Oberbühl von A bis Z und schloss es mit dem Punkte-Maximum von 60,00 Punkten ab. Im Schlussgang bezwang er seinen Klubkollegen Gustav Steffen (Sumiswald) bereits nach 92 Sekunden mit Überdrücken und machte somit kurzen Prozess. Nach 2015 und 2019 gewinnt er das Fest im Jahr 2022 bereits zum dritten Mal. Nach wenigen Sekunden griff Matthias Aeschbacher bereits kräftig an. Gustav Steffen konnte sich retten, doch beim zweiten Zusammengreifen liess «Disu» seinem Klubkollegen keine Chance. Da Aeschbacher nach fünf Gängen einen Vorsprung von 1,75 Punkten aufwies, musste ausgeschwungen werden. Die Punkthöchsten hinter Aeschbacher waren Patrick Schenk (Koppigen/SK Sumiswald) und Fritz Ramseier (Süderen). Da diese Begegnung im sechsten Gang gestellt endete und Steffen seinen Gegner Pascal Oberli (Schangnau) platt bezwang, schaffte es der wendige Turnerschwinger Gustav Steffen schliesslich in den Endkampf.

Siegesserie ohne Probleme
Der Reihe nach bodigte der Emmentaler «Eidgenosse» Matthias Aeschbacher im Anschwingen Michael Müller (Kottwil) und anschliessend Simon Röthlisberger (Melchnau), Christian Gerber (Röthenbach im Emmental), Florian Weyermann (Schüpbach) und um den Schlussgang-Einzug Fritz Ramseier (Süderen). Die Duelle des 30-jährigen Spitzenschwingers dauerten oftmals nur kurze Zeit, ehe er seinen Gegner ins Sägemehl einbettete. Der Innere-Haken-Fachmann wendete auf dem Oberbühl auch den «Kurzzug» an, den meistgebrauchten Zug beim Schwingen. Der Zug für das Eidgenössische Schwingfest in Pratteln ist bei Matthias Aeschbacher bereits in voller Fahrt. «Ich bin mit meiner Leistung auf dem Oberbühl sehr zufrieden. Doch nun heisst es dranzubleiben und die Form fürs ‹Emmentalische› beizubehalten», meint Matthias Aeschbacher. Das Schwingfest auf dem Oberbühl bei Huttwil verfolgten rund 300 Zuschauerinnen und Zuschauer. Die angetretenen Schwinger zeigten spannende und teils spektakuläre Schwingerarbeit. Am Samstag blieb es trocken, doch die Sonne hielt sich hinter den Wolken versteckt. Ein kühler Wind blies den Zuschauerinnen und Zuschauern um die Ohren.

Sumiswalder an der Ranglistenspitze
Der Schlussgang-Verlierer Gustav Steffen (Sumiswald) stellte zum Auftakt mit Lukas Jäggi (Gutenburg). Die Gänge zwei bis vier gestaltete der Emmentaler gegen Toni Kurmann (Hergiswil b. Willisau), Michael Müller (Kottwil) und Lorenz Kämpf (Sigriswil) siegreich. Im fünften Gang teilte Steffen mit dem Emmentaler «Eidgenossen» Christian Gerber (Röthenbach im Emmental) die Punkte. Der am Sonntag 26 Jahre alt gewordene Gustav Steffen belegte in Huttwil den Rang 2a. Klubkollege und «Eidgenosse» Patrick Schenk (Koppigen/SK Sumiswald) schloss das Schwingfest ebenfalls auf dem zweiten Rang ab (Rang 2b). Der 27-jährige gewann vier Gänge und stellte deren zwei. Fritz Ramseier (Süderen) schaffte es mit vier gewonnenen Gängen, einem «Gestellten» und einer Niederlage auf Platz drei.

Überzeugender Fabian Aebersold
Der Ufhuser Simon Marti, der auch im Ringen stark auftritt, kam auf dem Oberbühl auf vier Siege (Rang 5b). Der Wiggertaler Schwinger biss sich einzig an den Huttwiler Athleten Dominik Ruch und Patrick Walther die Zähne aus und musste sich von den «Blumenstädtern» den Rücken putzen lassen. Dominik Zangger (Ufhusen) fand drei erfolgreiche Siegesrezepte (Rang 6c). Ein weiteres Duell endete nach fünf Minuten ohne Sieger. Im zweiten Gang musste sich das Mitglied des Schwingklubs Langenthal vom «Eidgenossen» Christian Gerber den Rücken putzen lassen. Der Walterswiler Fabian Aebersold wies das identische Notenblatt auf (Rang 7b). Der Aktivschwinger vom Schwingklub Sumiswald musste im vierten Gang dem Spitzenschwinger Christian Gerber die Hand reichen. Während der «Eidgenosse» angriff, konnte sich Fabian Aebersold zu Beginn gut wehren, lag dann aber in der dritten Minute doch mit dem Rücken voran im Sägemehl. Beste Athleten vom organisierenden Schwingklub Huttwil waren Dominik Ruch (Eriswil/Rang 9b) und Patrick Walther (Huttwil/Rang 9d). Die Klubkollegen kamen auf je drei gewonnene Gänge und ein Remis. Marcel Walther (Alchenstorf), der derzeit beste Aktivschwinger beim Schwingklub Huttwil, verletzte sich im fünften Gang und musste den Heim-Wettkampf vorzeitig beenden.

Einige Zweige beim Nachwuchs
Am Sonntag gehörte die Arena dann vollumfänglich dem Nachwuchs. An der dritten Auflage des Jungschwingertags präsentierten sich die regionalen Athleten aber eher verhalten. 76 Schwinger standen bei kaltem, windigem und regnerischem Wetter in den Zwilchhosen. Bei den Jüngsten (Jahrgänge 2013/14) kam Michael Kreienbühl (Untersteckholz) in den Genuss einer begehrten Auszeichnung (3. Rang). Der Athlet vom Schwingklub Langenthal drückte vier Gegner mit dem Rücken voran ins Sägemehl. Für den Huttwiler Yedidjah Liechti gab es an seinem Heimfest den ersten Zweig (4. Rang). Auch er fand in vier Kämpfen einen siegreichen Abschluss. In den drei weiteren Alterskategorien schaffte kein Jungschwinger der Klubs Huttwil und Sumiswald die Auszeichnung. Selbst der immer stark auftretende Routinier Jan Sommer (Reisiswil) kam an seinem Heimfest auf lediglich drei Siege und verpasste somit die Zweigränge. Glänzen konnten dafür Simon Friedli vom Schwingklub Langenthal (2. Rang Jahrgänge 2009/10), Simon Brunner aus Fischbach (3. Rang Jahrgänge 2011/12) sowie Sam Maurer aus Wynigen (Rang 3c) und Sebastian Mathys (Rang 4b, beide Jahrgänge 2009/10), welche allesamt den Zweig mit nach Hause brachten.

14. Oberbühl-Schwinget (23.4.)
Auszug aus der Rangliste: 1. Matthias Aeschbacher, SK Sumiswald, 60,00; 2a. Gustav Steffen, SK Sumiswald, 57,25; 2b. Patrick Schenk, SK Sumiswald, 57,25; 3. Fritz Ramseier, Süderen, 57,00; 5b. Simon Marti, ufhusen, 56,50; 6b. Florian Weyermann, SK Langenthal, 56,00; 6c. Dominik Zangger, Ufhusen, 56,00; 7a. Roman Sommer, SK Sumiswald, 55,75; 7b. Fabian Aebersold, SK Sumiswald, 55,75; 7c. Lukas Jäggi, Gutenburg, 55,75; 9b. Dominik Ruch, SK Huttwil, 55,25; 9c. Patrick Steffen, SK Sumiswald, 55,25; 9d. Patrick Walther, SK Huttwil, 55,25; 10b. Yannick Nager, Obersteckholz, 55,00; 12c. Martin Sommer, SK Sumiswald, 54,50; 13a. Tim Wüthrich, SK Langenthal, 54,25; 13c. Kilian Gehrig, SK Sumiswald, 54,25; 13d. Simon Röthlisberger, SK Langenthal, 54,25; 13e. Ivan Rohrbach, SK Langenthal, 54,25.

Buebeschwinget Münsingen (23.4.)
Auszug aus der Rangliste: Jg. 2006/07: 1. Remo Schärz, Aeschi, 57,25; 3a. Adrian Bürki, SK Sumiswald, 56,75; 5a. Flurin Eymann, SK Huttwil, 56,25; 7g. Diego Unternährer, SK Sumiswald, 55,75; 9c. Jonas Jordi, SK Huttwil, 55,00. – Jg. 2008: 1. Mirco Tschan, Corgémont, 58,50; 6b. Sven Burkhalter, SK Sumiswald, 56,50; 9b. Manuel Aegerter, SK Sumiswald, 55,50. – Jg. 2009: 1. Adrian Scheuner, Oberlangenegg, 60,00; 6a. Sam Maurer, Wynigen, 56,50. – Jg. 2010: 1. Alex von Känel, Reichenbach, 58,50; 5b. Janick Häusler, SK Sumiswald, 56,75; 5c. Ben Gerber, SK Sumiswald, 56,75. – Jg. 2011: 1. Kilian Zurflüh, Aeschau, 59,75; 8. Kilian Locher, SK Sumiswald, 56,00; 11b. Julian Lehmann, SK Sumiswald, 55,25. –Jg. 2012: 1. Fabian Marchon, Bösingen, 58,00; 5a. Tobias Häusler, SK Sumiswald, 56,25; 7a. Nik Gerber, SK Sumiswald, 55,50. – Jg. 2013/14: 1. Orlando Reinhard, Därstetten, 59,25; 5c. Elias Ledermann, SK Sumiswald, 56,75; 5d. Matthias Ledermann, SK Sumiswald, 56,75.

Nachwuchsschwinget Wolhusen (23.4.)
Auszug aus der Rangliste: Jg. 2007/08: 1. Andrin Stampfli, Geiss, 58,50; 9c. Michael Rölli, Altbüron, 55,50; 14b. Luca Schaller, Altbüron, 54,25; 14d. Ivan Erni, Altbüron, 54,25. – Jg. 2011/12: 1. Kevin Staub, Unterägeri, 59,50; 9b. Remo Erni, Altbüron, 56,00; 10a. Simon Brunner, Fischbach, 55,75; 11c. Aron Schaller, Altbüron, 55,50.

3. Jungschwingertag Huttwil (24.4.)
Auszug aus der Rangliste: Jahrgänge 2007/08: 1. Levin Rüfenacht, Schwarzenegg, 58,75; 8c. Sven Burkhalter, SK Sumiswald, 55,25; 9a. Michael Hebeisen, SK Huttwil, 55,00; 10. Florian Zürcher, SK Huttwil, 54,75. – Jg. 2009/10: 1. Fabio Karlen, Boltigen, 60,00; 2. Simon Friedli, SK Langenthal, 57,25; 3c. Sam Maurer, Wynigen, 56,50; 4b. Sebastian Mathys, SK Langenthal, 56,00; 5a. Ben Louis Ducommun, SK Langenthal, 55,50; 5b. Jan Sommer, SK Huttwil, 55,50; 6b. Silvan Burkhalter, SK Sumiswald, 55,25. – Jg. 2011/12: 1. Loris Zeller, Corgémont, 57,75; 3. Simon Brunner, Fischbach, 56,75; 5a. Aron Schaller, Altbüron, 55,50; 6. Tobias Häusler, SK Sumiswald, 55,25; 7. Rafael Hebeisen, SK Huttwil, 54,75. – Jg. 2013/14: 1. Orlando Reinhard, Därstetten, 59,75; 3. Michael Kreienbühl, SK Langenthal, 56,50; 4. Yedidjah Liechti, SK Huttwil, 56,25; 6. Daniel Hebeisen, SK Huttwil, 55,75; 7. Janis Rösch, SK Langenthal, 55,50; 8b. Ben Baumgartner, SK Huttwil, 55,25.

Wislisauschwinget Rüschegg (24.4.)
Auszug aus der Rangliste: 1. Hanspeter Luginbühl, Aeschiried, 58,00; 12d. Philipp Gehrig, SK Sumiswald, 54,75.

Badschwinget Wolhusen (24.4.)
Auszug aus der Rangliste: 1. Joel Wicki, Sörenberg, 59,50; 17d. Kevin Waser, Gettnau, 54,25.

Von Yanick Kurth