• Nach einer Abstimmung im Vorstand des Sportclubs Huttwil musste Präsident Philip Marti ...

  • ...den 3. Liga-Trainer Adrian Brenzikofer (rechts) entlassen. · Bilder: Alfred Schär, Leroy Ryser

11.12.2020
Sport

Trainerentlassung ist erfolgt

SC Huttwil – Der ausbleibende sportliche Erfolg hat dazu geführt, dass der Vorstand des Sportclubs Huttwil zur Winterpause seinen 3.-Liga-Trainer Adrian Brenzikofer entlassen hat. Nach einem geeigneten Nachfolger wird mit Hochdruck gesucht.

Fussball · «Aufgrund der sportlichen Situation unseres Fanionteams mussten wir im Vorstand über das weitere Vorgehen diskutieren», erklärt Vereinspräsident Philip Marti. Diese Sitzung fand in der Vorwoche statt.

Eine Abstimmung wurde notwendig
«Die Meinungen gingen auseinander. Hitzige, aber stets sachliche Diskussionen wurden geführt. So musste am Ende abgestimmt werden.» Und diese Abstimmung brachte den Entschluss, mit dem bestehenden Trainerteam nicht mehr weiterzuarbeiten. «Am vergangenen Samstag wurden die Betroffenen informiert», erklärt Marti. Adrian Brenzikofer (Trainer), Erwin Aeschlimann (Assistent) und Peter Albisser (Betreuer) werden damit in der Rückrunde nicht mehr an der Seitenlinie der Blauen stehen.

Adrian Brenzikofer enttäuscht
«Natürlich bin ich enttäuscht. Ich habe mit ‹Winu› und ‹Aubi› bereits Testspiele und ein Mini-Trainingslager für den März organisiert. Wir wollten das Team unbedingt aus der misslichen Tabellenlage führen», sagt Adrian Brenzikofer. «Seit 13 Jahren habe ich für den SC Huttwil als Spieler, Juniorentrainer, Schiedsrichter und nun Fanionteamtrainer immer vollen Einsatz gegeben. Ich kann mir nichts vorwerfen», meint der 39-Jährige. Auch mit sportlichem Misserfolg hatte Brenzikofer als Chef der ersten Mannschaft bereits zu tun. Bereits einmal stieg er mit dem SC Huttwil von der 3. Liga in die 4. Liga ab. Anschliessend gelang ihm der Wiederaufstieg in die 3. Liga erst im zweiten Anlauf. «Diesmal war es wohl zuviel.»

Weiterhin SCH-Seniorenfussballer
Trotz Enttäuschung will der Huttwiler nicht alles hinschmeissen. «Ich werde weiterhin bei den Senioren des SC Huttwil Fussball spielen. Dort habe ich meine Kollegen. Ein Ämtli werde ich allerdings nicht mehr ausüben», informiert er gefasst. Kann sich Brenzikofer vorstellen, später einmal wieder im Trainerbusiness tätig zu sein? «2021 werde ich ganz bestimmt eine Pause machen. Es hat auch seine Vorteile, wenn nicht jedes Wochenende verplant ist.» Es gebe Raum für anderes, für das bisher die Zeit gefehlt hat. «Ich war in den vergangenen zwei Wintern als Ausgleich zum Fussball-Alltag jeweils in Neuseeland und habe dort total 3000 Kilometer zu Fuss zurückgelegt», erzählt Abenteurer Brenzi­kofer. «Nächstes Jahr möchte ich die Via Alpina schaffen.» Dabei werden 14 der schönsten Alpenpässe überquert. Die 390 km lange Route führt durch sieben Kantone der Schweiz. «Nach 20 Jahren Fussball ohne Pause tut ein Unterbruch ganz gut. Es kann durchaus sein, dass ich dann wieder eine Trainertätigkeit in Angriff nehmen werde», blickt Brenzikofer voraus.

Bindeglied der drei Aktivteams
Die Situation der ersten SCH-Fuss­ballmannschaft ist heikel. Zur Hälfte der Saison liegen die Blumenstädter auf einem Abstiegsplatz. Die 4. Liga ist aktuell sehr nahe. «Es ist wichtig, dass wir einen Trainer finden, welcher im Frühjahr mit den jungen Spielern motiviert versucht, die Zugehörigkeit zur 3. Liga zu halten», erklärt der «SCH-Pre­si». «Wir haben ein paar externe Kandidaten, mit denen wir in den kommenden Tagen Gespräche führen werden. Der Zeitdruck ist nicht ganz so gross, weil wir uns derzeit in der Winterpause befinden.» Umso wichtiger ist es Philip Marti, keinen Schnellschuss zu landen. Auch die zweite und die dritte Huttwiler Mannschaft sind bei Saisonhälfte schlecht klassiert. «Für uns wäre es eminent wichtig, dass der neue Trainer auch ein Bindeglied zwischen unseren drei Aktivteams ist. Die Zusammenarbeit untereinander ist wichtig, damit wir mit dem Fanionteam das bestmögliche Ergebnis erzielen können», weiss Marti.

Mit Laufen fit bleiben
Die erste Mannschaft des SC Huttwil weilt derzeit in der Pause. Unter der Leitung des Mannschaftsrats werden während der Übergangsphase gemeinsame Lauf- oder Fitnessaktivitäten im Freien stattfinden. Auf Hallentrainings wird wegen Covid-19 momentan verzichtet. «Natürlich bemühen wir uns, möglichst bald den neuen Trainer vorstellen zu können», sagt Marti.

Von Stefan Leuenberger