Trendspielzeug «Fidget Spinner» begeistert
«Fidget Spinner» – die Handkreisel erobern auch in der Region die Herzen vieler Kinder. Warum sie so erfolgreich sind, weiss keiner, und die Spielwaren-Händler beklagen längst Lieferengpässe.
Region · Nach Pokémon und Co. begeistert im Sommer 2017 der «Fidget Spinner» Schülerinnen und Schüler. Aber nicht nur – auf der Strasse, in Büros, überall spielen Menschen mit «Fidget Spinnern», den kleinen Hand-Kreiseln, die sich dank Kugellager zwischen den Fingern drehen lassen. Hergestellt werden sie aus Plastik und Metall. Warum die Handkreisel so erfolgreich sind, kann niemand genau erklären. Die Entwickler des «Fidget Spinners» versprechen dem Nutzer Entspannung, aber auch eine verbesserte Konzentration oder Beruhigung bei Nervosität oder bei Erkrankungen wie ADHS und Autismus. Ob die Kreisel auch tatsächlich helfen, ist wissenschaftlich nicht belegt.
Hinreissende Tricks
Ein kleiner Schubs mit dem Finger genügt. Dann drehen sich die drei Spitzen des «Fidget Spinners» so schnell im Kreis, dass seine Form vor den Augen verschwimmt. Die Bewegung wirkt meditativ und zieht schweizweit vor allem junge Schüler in seinen Bann. Aber auch manch ein Erwachsener lässt das dreieckige Gerät gerne zwischen den Fingern kreisen. Inzwischen gibt es das Spielzeug sogar mit bunten LED-Lampen, auch die Zahl der Kugellager variiert je nach Modell. Seine Nutzer versuchen sich an Tricks, lassen den Handkreisel auf einem Finger drehen oder sogar auf den Knien. Und wer darin noch keine Herausforderung gefunden hat, wirft das Spielzeug zwischen den Beinen hindurch in die Luft und versucht es hinterrücks wieder aufzufangen. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Verkauf läuft sensationell
In den Spielwarengeschäften gibt es bereits Lieferengpässe, und die «Fidget Spinner» gehen wie warme Semmeln über den Ladentisch. So auch in den Spielwarengeschäften von Spiel & Freizeit mit Verkaufslokalen in Huttwil und Hasle-Rüegsau. «Wir können fast immer liefern, die ‹Fidget Spinner› sind im Moment der absolute Renner in unseren Geschäften», sagt Geschäftsführer Richard Büchi-Brechbühl zum «Unter-Emmentaler». Anfangs hatte das Geschäft die Verkäufe mit einer «Strichli-Liste» kontrolliert. Wegen der grossen Nachfrage waren die Papiere stets voll. «Richtigen Spass machen die neusten Handkreisel mit LED und Sound, die Geräte können via Bluetooth-Musik ab dem Smartphone abspielen», sagt Büchi-Brechbühl.
Trend hält an
Die Idee des «Fidget Spinners» stammt von der US-Amerikanerin Catherine A. Hettinger. Sie hatte bereits im Jahr 1997 ein Patent für ein ähnliches Spielzeug angemeldet, das Stress abbauen sollte. Im Jahr 2005 fehlten Hettinger jedoch die rund 400 Dollar, um den Schutz ihrer eingetragenen Idee verlängern zu lassen, sodass diese neu aufgegriffen werden konnte. Zwei amerikanische Schüler entwickelten im vergangenen Jahr den «Fidget Spinner» in seiner aktuellen Form und lösten so einen weltweiten Trend aus. Übrigens, in den USA ist der Fingerkreisel bereits kein Trend mehr. Wie lange er hierzulande anhalten wird, steht in den Sternen.
Von Yanick Kurth