Ufhusen gewinnt die Bronzemedaille

Das zweite Hinterländer Derby zum Saisonabschluss lockte erwartungsgemäss viele Fans aus beiden Lagern in die Halle nach Ufhusen. Vor rekordverdächtiger Kulisse nahm der TV Ufhusen den Schwung aus den letzten Begegnungen mit. Ufhusen konnte nach dem Sieg die NLB-Bronzemedaille in Empfang nehmen.

Ringen · Beide Teams mussten bezüglich Aufstellung etwas improvisieren. Hergiswil trat ohne die am letzten Wochenende verabschiedeten Kunz-Zwillinge und ohne den verletzten Karl Tyler an. Ufhusen musste auf die angeschlagenen Kilian Kneubühler und Marco Stöckli verzichten.

Der Coach siegt
Im untersten Gewicht hatte Anja Epp Mühe mit Janis Bernet. Der Grecospezialist zeigte einen guten Kampf und punktete munter. Mit der letzten Energie konnte Epp die Niederlage durch Technische Überlegenheit gerade noch verhindern. Kraftvoll war dann der Auftritt von Simon Marti gegen Adrian Kronenberg. Für Marti wurde es nie ernsthaft gefährlich und der Sieg durch Technische Überlegenheit war somit hoch verdient. Den umgekehrten Verlauf nahm das Geschehen bis 61 kg Freistil. Simon Peter nutzte seine Kraft geschickt aus und punktete Lukas Hofer aus. Bis 97 kg Greco kam es zum Duell der beiden Coaches. Michael Bernet konnte dabei Pascal Grüter dank seinen starken Durchdrehern vorzeitig besiegen. Enorm knapp und spannend war dann die abschliessende Begegnung der ersten Halbzeit. Robin Alt und David Wisler schenkten sich nichts. Dank einem explosiven Armzug ging Alt in Führung. Wisler glich später aus und ging gar in Front. Mit einem erneuten Armzug kurz vor Ablauf der Zeit erkämpfte sich der Ufhuser die Führung zurück und siegte denkbar knapp mit 2:1-Mannschaftspunkten. Zur Pause stand es 10:8 für das Heimteam – Ausgang nach wie vor offen.

Fallegger und Marti besiegeln den Derbysieg vorzeitig
Nach der Pause zeigte Remo Kneubühler gegen Sven Bammert eine starke Leistung. Er suchte stets den Kontakt und entging so den schnellen Angriffen Bammerts. Am Ende resultierte ein knapper 3:2-Erfolg. Remo Fallegger bekam es dann mit Patrick Rölli zu tun. Einmal in der Bodenlage angekommen, erwischte der Ufhuser Röllis Arm. Der Hergiswiler konnte sich nicht mehr aus dieser Lage befreien und der Routinier punktete Rölli mittels Durchdrehern aus. Nun war es an Joel Marti, den Kampf mit einem Sieg vorzeitig zu beenden. Er begnügte sich aber nicht mit einem Sieg, sondern punktete Loris Müller vorzeitig aus. Somit war klar, dass auch Derby Nummer zwei in dieser Saison an Ufhusen geht. Die Hergiswiler gaben sich aber nicht auf, im Gegenteil. Michael Wisler bekam es in seinem erst zweiten Challenge-League-Einsatz mit Marcel Kurmann zu tun. Wisler startete gut und erkämpfte sich vier Wertungspunkte. Dies liess Kurmann nicht auf sich sitzen und schulterte den jungen Ufhuser. Nochmals spannend wurde es dann zwischen Raphael Schärli und Martin Grüter. Grüter startete gut und ging klar in Front. Er baute dann etwas ab und Schärli kam näher. Schlussendlich rettete Grüter einen 7:3-Erfolg über die Zeit. Da Tuggen den Pflichtsieg gegen Bern einfuhr, blieb es bei der Bronzemedaille für Ufhusen. Die Farbe des «Plämpu» war den Ufhusern in diesem Moment so ziemlich egal. Man freute sich über den Gewinn der Medaille, auf welche man hart hingearbeitet hatte.

Toller gemeinsamer Saisonabschluss
Für Hergiswil war die Saison vor diesem Derby entschieden. Trotzdem traten die Napfringer mit einer tollen Mannschaft an und sorgten so für ein spannendes Derby. Bei der Mannschaftsverabschiedung gratulierte Team­captain David Wisler den Ufhusern zum Medaillengewinn. Bei der anschliessenden Medaillenübergabe blieben die Hergiswiler auf der Matte. Danach feierte man gemeinsam bis in die frühen Morgenstunden. Dies zeugt trotz aller Rivalität von gegenseitigem Respekt und Verbundenheit. Nach zwei Siegen für Hergiswil im Vorjahr gab es in dieser Saison zwei Erfolge für den TV Ufhusen. Man darf gespannt sein, wie sich die Derbybilanz in der kommenden Saison präsentieren wird. Eine spannende Randnotiz: Die drei letztjährigen Medaillengewinner, darunter auch die RR Hergiswil, blieben in dieser Saison alle ohne Edelmetall. Ein Zeichen dafür, wie ausgeglichen die NLB (Challenge League) ist.

Wettkampftelegramm: 25. November. – FridliBuecher-Halle. – Kampfrichter: Thomas Bertschi, NRC Thalheim. – Kämpfe: 57 kg Greco: Anja Epp – Janis Bernet 0:14 / 0:3; 61 kg Freistil: Lukas Hofer – Simon Peter 0:16 / 0:4; 65 kg Greco: Robin Alt – David Wisler 12:9 / 2:1; 70 kg Freistil: Remo Fallegger – Patrick Rölli 15:0 / 4:0; 75 kg Greco: Michael Wisler – Marcel Kurmann 4:17, Schulterniederlage / 0:4; 75 kg Freistil: Raphael Schärli – Martin Grüter 3:7 / 1:2; 80 kg Greco: Joel Marti – Loris Müller 18:0 / 4:0; 86 kg Freistil: Remo Kneubühler – Sven Bammert 3:2 / 2:1; 97 kg Greco: Michael Bernet – Pascal Grüter 16:0 / 4:0; 130 kg Freistil: Simon Marti – Adrian Kronenberg 15:0 / 4:0.

Resultate und Tabelle
NLB
Sense – Brunnen 25:13
Ufhusen – Hergiswil 21:15
Tuggen – Academy Bern 24:16
Schlussrangliste: 1. RRTV Weinfelden, 20; 2. RR Tuggen, 16; 3. TV Ufhusen, 16; 4. RS Sense, 14; 5. RR Brunnen, 12; 6. RR Hergiswil, 6; 7.

Von Christian Hügi